Im Ringen um die Rettung verlässt Zweitligist Münster die eingetretenen Pfade…
Vor Hertha ins Hotel. Alles anders bei den Preußen.
Ehe die „Adlerträger“ am Freitagabend im so wichtigen letzten Heimspiel der Saison gegen Hertha (18:30 Uhr/Hammer Straße/live bei Sky) auflaufen, haben sie bereits einen komplett durchgeplanten Tag hinter sich.
Denn das neue Retter-Trio um Interimscoach Kieran Schulze-Marmeling (35), Assistent Sören Weinfurtner (46) und Übergangs-Teamchef Christian Pander (41) will wirklich nichts dem Zufall überlassen und seine Mannschaft perfekt vorbereitet ins Rennen schicken.
Bedeutet: Am Vormittag steht zunächst ab 10 Uhr noch eine letzte Trainingseinheit an, ehe es anschließend in ein Tageshotel geht. Inklusive gemeinsamen Mittagessen und Kaffeetrinken.
Auch nach dem Hertha-Spiel wollen die Preußen (v.l. Johannes Schenk, Marc Lorenz und Rico Preißinger) – so wie hier in Magdeburg – mit ihren Fans wieder drei wichtige Punkte bejubeln
Foto: Franziska Gora/Jan Huebner
Alles Dinge, die es zuvor in den fünf Jahren und vier Monaten unter Ex-Coach Sascha Hildmann (53) nie gegeben hat. Die Pander aber – in klarer Absprache mit Schulze-Marmeling und Weinfurtner – für extrem wichtig hält. „Das Spiel ist eine Mega-Herausforderung für uns. Die Jungs sollen sich voll auf diese Aufgabe fokussieren können. Das geht nicht, wenn wir uns erst zwei Stunden vorm Anpfiff am Stadion treffen,“ so der Ex-Bundesliga-Profi (141 Einsätze für Schalke und Hannover), „während meiner aktiven Zeit gehörte das bei allen Vereinen stets zu den festen Abläufen.“
Weil dadurch auch noch genügend Zeit für Einzelgespräche oder letzte kurze Video-Analysen bleibt. Pander zu BILD: „Wir haben viele verschiedene Spielertypen in unseren Reihen. Die einen brauchen etwas mehr, die anderen etwas weniger Zuspruch. Da gibt’s Junggesellen, die sich mittags ihre Mahlzeit selbst zubereiten oder in der Stadt besorgen müssten. Viele haben aber auch Familien mit kleinen Kindern, wo sie eingebunden wären. Wir möchten einfach, dass unsere Profis nicht dadurch abgelenkt werden und sich wirklich voll auf Berlin konzentrieren können.“
Nach Herzstillstand: Ganzes Stadion rührt Spieler zu Tränen
Quelle: BILD/DAZN06.05.2025
Maßnahmen, die von der Mannschaft übrigens uneingeschränkt begrüßt werden. Kapitän Marc Lorenz (36): „Unter Hildmann hatten wir sogar selbst um eine Trainingseinheit am Spieltag gebeten.“ Ohne Erfolg: „Sein Vorbereitungsplan sah aber anders aus.“
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Nach dem magischen Magdeburg-Abend (5:0), in dem der Matchplan von Schulze-Marmeling zu 100 Prozent aufging, ist die Brust der Preußen spürbar breiter geworden. Wohl wissend, dass sie mit dem nächsten „Dreier“ wieder gute Chancen im Kampf ums Überleben hätten. Selbst der direkte Klassenerhalt könnte dann am Finaltag in Ulm (So./18.5./15:30 Uhr) im Idealfall noch eingetütet werden. Vorausgesetzt, die Mitkonkurrenten aus Fürth, Braunschweig und Schalke patzen auf den letzten Metern doppelt.
Trotzdem ist die Devise beim Tabellen-16. klar: „Wir schauen nur von Spiel zu Spiel. Jetzt kommt es erst einmal zum Duell mit Hertha.“ Und – die „alte Dame“ ist nach ihrem Trainer-Wechsel Mitte Februar von Cristian Fiel (45) zu Stefan Leitl (47) anscheinend ebenfalls in einen Jungbrunnen gefallen. Der neue Mann an der Seitenlinie holte immerhin 18 Punkte aus seinen ersten zehn Spielen, blieb zuletzt gleich siebenmal in Folge ungeschlagen.
Preußens Rechtsverteidiger Jano ter Horst (v.) sah gegen Magdeburg bereits seine 10. Gelbe Karte – muss damit gegen Hertha pausieren
Foto: nordphoto GmbH / Christian Schulze
Ein echtes Berliner Brett, das die „Schwarz-Weiß-Grünen“ voraussichtlich erneut ohne ihren dänischen Abwehr-Routinier Mikkel Kirkeskov (33) bohren müssen. Der etatmäßige Linksverteidiger fehlte bereits in Magdeburg und hat seine muskulären Beschwerden im Oberschenkel bisher nicht komplett ausgeheilt. So konnte er unter der Woche nur Teile der Übungen mitmachen. Zudem stehen Innenverteidiger Lukas Frenkert (24/Oberschenkel-Probleme) und Stürmer Thorben Deters (29/nach Schulter-OP) als Ausfälle fest.
Und auch Jano ter Horst (22) wird nicht wie gewohnt die rechte Defensivseite beackern. Er sah in Magdeburg schon nach 41(!) Sekunden wegen Foulspiels die Gelbe Karte. Bereits seine 10. in der laufenden Saison – damit ist er gegen Hertha ebenfalls raus. Und kann nur auf der Tribüne die Daumen drücken…