Könnten „Werkswohnungen“ helfen?

Es gibt auch die Idee für ein Werkswohnungsmodell für die neuen Chip-Arbeiter. Die Industrie müsse dabei helfen, sagt Jörg Wimmer für die Dresdner Bauträger: „Die Zinsen sind aktuell sehr hoch. Wenn die Chipindustrie beispielsweise das Eigenkapital stemmen könnte, würden wir an die Chipindustrie weiter vermieten. Dann würde das Eigenkapital steigen und die Finanzierungskosten würden sinken. Damit sinken auch die Mietkosten.“

Chipindustrie, Bauherren und Kommunen wollen sich dazu an einen Tisch setzen, die Stadt Dresden hat eingeladen. „Die bringen wir zusammen, damit sie längerfristige Mietverträge abschließen und dadurch die Bauträger die Finanzierung bei den Banken bekommen,“ hofft Baubürgermeister Stephan Kühn.

Branchenverband der Chipindustrie zurückhaltend

Doch der Branchenverband der Chip-Industrie Silicon Saxony lässt bislang wenig Engagement erkennen, sich selbst am Wohnungsbau zu beteiligen. Durch seinen Geschäftsführer Frank Bösenberg lässt der Verband schriftlich mitteilen, es boome in der Region: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um in den Wohnungsbau zu investieren, denn dies ist auch ein klares Signal an die Bauwirtschaft, dass sich ein Engagement in der Region lohnt.“

Jeder Dresdner wird einen hohen Preis für die Chipindustrie bezahlen.

Jörg Wimmer
Dresdner Bauträger „Stadtgestalter“

Das stimmt wenig hoffnungsvoll, dass ausreichend Wohnungen in kurzer Zeit gebaut werden. Jörg Wimmer von den Dresdner Bauträgern befürchtet mögliche soziale Verwerfungen. „Das ist ein riesiger sozialpolitischer Skandal. Das was auf uns zukommen wird. Jeder Dresdner wird einen hohen Preis für die Chipindustrie bezahlen.“