Bielefeld. Er hat über Jahrzehnte hinweg das Bielefelder Bäckerhandwerk mit Herzblut und Beständigkeit geprägt. Jetzt ist Günter Stenner am 29. April im Alter von 85 Jahren verstorben. Der Stadtbezirk Stieghorst verliert mit ihm einen beliebten und engagierten Handwerksmeister.

Geboren am 4. September 1939, trat Günter Stenner 1954 in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters und übernahm Verantwortung im elterlichen Betrieb an der Detmolder Straße. Sein Großvater Friedrich Wilhelm Stenner hatte das Geschäft 1909 als Kolonialwarenladen gegründet, das sich unter Günter Stenners Leitung in eine moderne Bäckerei mit Stehcafé wandelte. Nach abgeschlossener Lehre, Gesellenzeit und der Meisterprüfung 1963 entwickelte Stenner den Betrieb stetig weiter.

Gemeinsam mit seinem Bruder Manfred führte er ab 1974 in einem neuen Gebäude einen Supermarkt mit Bäckereiabteilung – 18 Jahre lang. Nach dem Tod seines Vaters 1991 konzentrierte er sich wieder ganz auf das Bäckerhandwerk und etablierte ein Fachgeschäft mit Café, das zu einer festen Institution wurde. Legendär waren nicht nur die frischen Brötchen, sondern auch Stenners Butterkuchen, der auch weit über Stieghorst hinaus einen hervorragenden Ruf genoss. Neben seinem beruflichen Wirken setzte sich Günter Stenner über viele Jahre für das regionale Handwerk ein und war mehr als 70 Jahre Mitglied im Stieghorster Sportverein TuRa 06.

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Auch im Ruhestand schaute er öfter in der Backstube vorbei

Im Jahr 2009 feierte die Bäckerei Stenner als eine der letzten kleinen inhabergeführten Bäckereien der Stadt ihr 100-jähriges Bestehen – längst hatte da sein Sohn Axel die Nachfolge angetreten.

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Günter Stenner selbst verabschiedete sich um das Jahr 2010 aus dem aktiven Berufsleben, blieb als Senior-Chef dem Laden jedoch stets verbunden und schaute regelmäßig vorbei.