Newsblog zum Ukraine-Krieg
Klitschko: Russland greift die Hauptstadt an
Aktualisiert am 07.05.2025 – 07:21 UhrLesedauer: 7 Min.
Die ukrainische Luftabwehr fängt eine Shahed-Drohne während eines russischen Luftangriffs auf die Hauptstadt in Kiew ab. (Quelle: Evgeniy Maloletka/dpa)
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Drohnenattacke auf Kiew: Brand in zehnstöckigem Wohnhaus bricht aus. Altkanzler Scholz würdigt Selenskyjs Führungsstärke. Alle Entwicklungen im Newsblog.
In Kiew sind bei einem russischen Drohnenangriff nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko mindestens zwei Menschen getötet worden. Die beiden seien durch herabfallende Trümmerteile infolge des Angriffs im Stadtbezirk Schwewtschenko getötet worden, schrieb Klitschko am Mittwoch im Onlinedienst Telegram. Acht Menschen seien verletzt worden.
Mehrere Wohnhäuser in der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind bei einem nächtlichen Drohnenangriff von herabfallenden Trümmern getroffen worden und in Brand geraten. Mindestens fünf Menschen seien verletzt worden, teilte der Chef der Militärverwaltung, Tymur Tkatschenko, am frühen Morgen auf Telegram mit. In einem Bezirk seien Teile eines Wohnhauses zerstört worden, in einem anderen brannten Wohnungen im siebten, achten und neunten Stock eines zehnstöckigen Gebäudes. Auch ein Supermarkt sei dort getroffen worden.
Bürgermeister Vitali Klitschko teilte kurz darauf auf Telegram mit, dass Russland die Hauptstadt angreif und sechs Menschen verletzt worden seien. „Vier von ihnen sind Kinder“, so Klitschko. Drei der Verletzten wurden demnach in ein Krankenhaus eingeliefert, drei wurden vor Ort behandelt. Die ukrainischen Luftabwehreinheiten versuchten, den Angriff abzuwehren, so der Bürgermeister.
Während des Luftalarms in der Stadt waren nach ukrainischen Medienberichten Explosionen zu hören. Das Land wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg.
Drei Tage vor der Moskauer Siegesparade zum Weltkriegsende vor 80 Jahren haben ukrainische Drohnen über Stunden den Flugverkehr der russischen Hauptstadt gestört. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, nachmittags seien 13 ukrainische Drohnen abgefangen worden, davon 2 im Moskauer Umland und 11 weitere in Nachbargebieten.
Die Flughäfen Wnukowo und Domodedowo am südlichen Rand der Metropole mussten den Betrieb einstellen, wie die russische Luftverkehrsbehörde Rosawiazija mitteilte. Ankommende Maschinen wurden auf andere Flughäfen umgeleitet. Zum Beispiel musste ein Airbus A380 der Golf-Airline Emirates in St. Petersburg landen, wie der Flugzeugtracker Flightradar24 anzeigte.
Schon am Dienstagmorgen hatten angreifende ukrainische Kampfdrohnen den Luftverkehr um Moskau lahmgelegt.
Bei einem russischen Raketenangriff in der nordukrainischen Region Sumy sind nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens drei Menschen getötet und elf weitere verletzt worden. In der an Russland grenzenden Region sei nach vorläufigen Erkenntnissen eine ballistische Rakete in „ziviler Infrastruktur“ eingeschlagen, meldeten ukrainische Rettungskräfte. Unter den drei Todesopfern sei ein Kind, fünf weitere Kinder hätten Verletzungen erlitten.
Auf von den Rettungsdiensten verbreiteten Fotos war zu sehen, wie Feuerwehrleute einen Brand in einem zerstörten Gebäude löschten.
Russland greift die Region Sumy in jüngster Zeit wieder verstärkt an, nachdem die ukrainische Armee aus der benachbarten russischen Region Kursk vertrieben worden war.
Die ukrainische Armee hatte in der Nacht zu Dienstag nach russischen Angaben Russland mit mehr als hundert Drohnen beschossen. Mehr als ein Dutzend russische Flughäfen stellten daher ihren Flugbetrieb zeitweise ein, darunter auch mehrere Moskauer Airports.
Der Dorfvorsteher des Dorfes Gluschkowo in der Region Kursk ordnete am Montagabend eine Evakuierung an. In den sozialen Medien schrieb er: „Aufgrund der sich verschlechternden Lage im Dorf müssen die dort lebenden Bewohner das Dorf vorübergehend evakuieren“.
Rund sieben Kilometer entfernt von der Grenze zur Ukraine liegt das Dorf. Schon am Montag wurden zwei Grenzstädte Bilopilja und Woroschba zur sofortigen Evakuierung aufgefordert. Die Ankündigungen waren über russische Telegram Kanäle verbreitet worden, nachdem ukrainische Streitkräfte über Nacht versucht hatten, in der Region Kursk nahe der Grenze durchzubrechen.
Ukrainische Partisanen attackieren Infrastruktur in Russland
Partisanen der ukrainischen und krimtatarischen Organisation „Atesch“ haben laut eigenen Angaben ein Umspannwerk in der russischen Stadt Saratow sabotiert. Saratow liegt etwa 1.100 Kilometer von der ukrainischen Hauptstadt Kiew entfernt.
Auf ihrem Telegramkanal berichtet „Atesch“ davon, durch die Attacke die Stromversorgung zu einer nahegelegenen Raffinerie und in einem Mobilisierungszentrum gekappt zu haben. Russische Lokalmedien berichteten über eine Explosion und einen darauffolgenden Stromausfall in Teilen der Stadt.