Die Abgabe von Impfstoffen gegen humane Papillomviren (HPV) zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist im Jahr 2024 erneut gestiegen. Laut aktuellen Daten des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts e. V. (DAPI) wurden im vergangenen Jahr 1,07 Millionen Impfdosen abgegeben. Das ist ein Anstieg im Vergleich zu 2023, als 0,96 Millionen Dosen verabreicht wurden.
Entwicklung der HPV-Impfquoten
HPV-Infektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen und können Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs verursachen. Seit 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung für Mädchen, seit 2018 auch für Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Die Impfkosten für 9- bis 17-Jährige werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Die Abgabezahlen der HPV-Impfdosen haben sich in den vergangenen Jahren schwankend entwickelt. Zwischen 2014 und 2018 lag die jährliche Abgabemenge bei durchschnittlich 0,75 Millionen Dosen. Im Jahr 2019 erreichte sie mit 1,33 Millionen Impfdosen einen Höchstwert, sank danach aber wieder unter anderem pandemiebedingt auf 0,87 Millionen Dosen im Jahr 2022. In den letzten beiden Jahren ist die Zahl nun wieder angestiegen.
Verbesserung der Impfquote bleibt Ziel
Obwohl sich die Abgabezahlen stabilisieren, gibt es weiterhin Luft nach oben. Aktuelle Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen, dass 2023 bundesweit 55 % der 15-jährigen Mädchen und 34 % der gleichaltrigen Jungen den vollständigen Impfschutz gegen HPV erhalten hatten. Die steigenden Abgabezahlen in den letzten Jahren könnten auf eine verbesserte Aufklärung und breitere Akzeptanz der Impfung hindeuten.
Welt-HPV-Tag
Die aktuellen Zahlen wurden kurz vor dem Welt-HPV-Tag am 4. März veröffentlicht. Der Tag soll das Bewusstsein für die durch HPV verursachten Krebsrisiken schärfen und auf Möglichkeiten zur Prävention hinweisen. Humane Papillomviren gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erregern. Besonders Infektionen mit bestimmten Hochrisiko-HPV-Typen können langfristig zu Zellveränderungen führen, die das Risiko für Gebärmutterhalskrebs erheblich erhöhen.
Die HPV-Impfung gilt als effektive Maßnahme zur Krebsprävention. Experten betonen weiterhin die Notwendigkeit, die Impfquoten vor allem bei Jungen zu erhöhen, um einen besseren Schutz in der gesamten Bevölkerung zu gewährleisten.