Das Kommunikationsprotokoll Matter ist dazu da, Smart-Home-Komponenten verschiedener Hersteller möglichst einfach unter das Dach übergreifender Steuersoftware etwa von Amazon, Apple, Google, Samsung oder Home Assistant zu bringen. Die jetzt erschienene Matter-Version 1.4.1 fügt den Vorgaben drei neue Optionen für den Kopplungsprozess hinzu.
Praktisch für die Inbetriebnahme großer Installationen sind neue Regeln für die zur Kopplung verwendeten QR-Codes. Statt wie bisher maximal ein Gerät lassen sich damit nun mehrere Geräte auf einmal dem Wunschsystem hinzufügen (Multi-Device Setup QR Code). Ein Beispiel für einen Einsatzzweck sind Mehrfachpacks von Produkten wie LED-Birnen oder Zwischenstecker, so die für Matter zuständige Zertifizierungsorganisation Connectivity Standards Alliance (CSA). Den passenden QR-Code zum jeweiligen Einzelprodukt herauszusuchen und dann einen nach dem anderen scannen, kann mühselig sein. Sammel-Codes sollen den Vorgang beschleunigen.
Lesen Sie auchMehr anzeigenWeniger anzeigen
Koppeln per NFC
Statt mit QR-Codes sind Geräte jetzt alternativ auch per NFC-Tag koppelbar. Matter erlaubt es, NFC-Chips in Komponenten zu integrieren. Dadurch reicht es, das Smartphone daran zu halten, um das Gerät zu koppeln. Diese zweite Neuerung von Matter 1.4.1 ist praktisch für LED-Birnen, die in Fassungen eingeschraubt sind oder Unterputzschalter, die bereits eingebaut sind. QR-Codes befinden sich oft als Aufkleber auf den Geräten selbst und sind in solchen Fällen nicht mehr zugänglich. Spätestens nach einem Reset und erneuten Koppelbedarf muss man die Geräte bisher entfernen. Dies entfällt, wenn eine Kontaktaufnahme per NFC genügt.
Die dritte Neuerung betrifft das Kleingedruckte. Sie ermöglicht es Zubehör-Herstellern, beim Kopplungsprozess in übergreifenden System-Apps Fenster mit Geschäftsbedingungen einzublenden und die Zustimmung einzuholen. Bisher konnten sie das nur in ihren markeneigenen Apps tun.
Die neuen Matter-Spezifikationen sind jetzt veröffentlicht und die passenden Entwicklungswerkzeuge auf Github verfügbar. Erstmals erweitert die CSA den Standard abseits des halbjährlichen Update-Turnus‘. Wann Hardware- und Software-Hersteller das Update übernehmen, ist nicht absehbar. Erfahrungsgemäß dauert der Weg von Matter-Neuerungen in die Praxis mal wenige Wochen, häufiger aber ein Jahr oder länger.
(dahe)