Das Amt für Jugend und Familie der Stadt Leipzig lädt am 13. Mai, 18 bis 20 Uhr, zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Kita-Finanzierung: Kommunen zwischen Sparzwang und pädagogischer Arbeit“ in den Festsaal des Neuen Rathauses ein. Die Veranstaltung richtet sich an alle interessierten Leipzigerinnen und Leipziger – insbesondere an Fachkräfte, Eltern und politische Entscheidungsträger. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kindertageseinrichtungen stehen vor großen Herausforderungen: Hohe Ausfallzeiten, eingeschränkte pädagogische Arbeit, Gruppenschließungen und reduzierte Öffnungszeiten belasten das System zunehmend. Im Austausch mit Leipziger Landtagsabgeordneten, Amts- und Einrichtungsleitungen sowie Elternvertretungen sollen die notwendigen Rahmenbedingungen diskutiert werden, um frühkindliche Bildung zu stärken und eine verlässliche Ganztagsbetreuung zu gewährleisten.
Vicki Felthaus, Bürgermeisterin für Jugend, Schule und Demokratie, betont: „Der Freistaat Sachsen beabsichtigt grundlegende Änderungen am Sächsischen Kita-Gesetz vorzunehmen. Die Reform eignet sich aus unserer Sicht nicht zur qualitativen und nachhaltigen Verbesserung der Betreuung in unseren Kindertageseinrichtungen. Die sächsischen Kommunen erwarten durch die fehlende finanzielle Absicherung erhebliche Herausforderungen. Konkret befürchten wir eine Verschlechterung der Betreuungssituation vor Ort und sehen einen deutlichen Überarbeitungsbedarf.“
Silko Kamphausen, amtierender Amtsleiter des Amtes für Jugend und Familie: „Weil immer mehr Erzieherinnen und Erzieher geplant oder ungeplant ausfallen – zum Beispiel durch Urlaub, Krankheit oder Fortbildungen – stehen die Träger zunehmend vor der Herausforderung, den laufenden Betrieb durch Notlösungen abzusichern. Das führt zu einer hohen Belastung für die Einrichtungsleitungen, die Fachkräfte und auch für die Kinder, deren gewohnter Alltag dadurch gestört wird.
Der tatsächliche Personaleinsatz stimmt oft nicht mit dem vorgesehenen Betreuungsschlüssel überein. Dies steht im Widerspruch zu einem verlässlichen, familienergänzenden Betreuungsangebot im Rahmen des Förderanspruchs.“
Das Amt für Jugend und Familie hat weitere konkrete Forderungen formuliert, die im Rahmen der Podiumsdiskussion an die Landtagsabgeordneten übergeben werden. Diese umfassen die Verbesserung des Personalschlüssels, die Anpassung der Landeszuschüsse zur Kita-Finanzierung, die Förderung von Modellprojekten zur sozialindizierten Verbesserung des Personalschlüssels sowie zur inklusiven Kindertagesbetreuung und die Bereitstellung investiver Fördermittel zur Sanierung von Kindertageseinrichtungen.