Newsblog zum Ukraine-Krieg

Merz plant Kanzler-Reise nach Kiew

Aktualisiert am 07.05.2025 – 15:28 UhrLesedauer: 8 Min.

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Bundeskanzler Friedrich Merz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (Archivbild). (Quelle: IMAGO/OLEKSANDR KLYMENKO / Avalon/imago)

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Drohnenattacke auf Kiew: Brand in zehnstöckigem Wohnhaus bricht aus. Altkanzler Scholz würdigt Selenskyjs Führungsstärke. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat eine Reise nach Kiew angekündigt. Am Rande seiner ersten Auslandsreise nach Paris erklärte der Regierungschef, dass er die Ukraine „in den kommenden Wochen“ besuchen wolle. Diese Visite werde gerade abgestimmt. Merz sage auch, dass die Unterstützung für die Ukraine künftig „noch besser“ zwischen Berlin und Paris koordiniert werden solle. „Die Ukraine kann sich in ihrem Kampf gegen die russische Aggression auf Deutschland und Frankreich weiterhin verlassen“, betonte er.

Merz äußerte sich auch zu einer Absicherung eines möglichen Waffenstillstands. Er sagte, die Europäer seien zwar bereit, ihren Beitrag zur Absicherung einer möglichen Friedensregelung für die Ukraine zu leisten – „aber wir wissen auch, dass wir die Amerikaner weiter brauchen“. US-Präsident Donald Trump habe „unsere volle Unterstützung, wenn es darum geht, ein Ende des Krieges herbeizuführen“.

Merz äußerte sich nicht konkret dazu, wie der deutsche Beitrag zur Absicherung eines Waffenstillstands oder einer Friedensvereinbarung für die Ukraine aussehen könnte. Sobald es einen Waffenstillstand gebe, sei Deutschland bereit, sich „unter Führung und Beteiligung der USA“ an dessen Überwachung zu beteiligen, sagte er. Als Oppositionsführer hatte Merz die zögerliche Haltung seines Vorgängers Olaf Scholz (SPD) in der Ukraine-Politik kritisiert.

In Kiew sind bei einem russischen Drohnenangriff nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko mindestens zwei Menschen getötet worden. Die beiden seien durch herabfallende Trümmerteile infolge des Angriffs im Stadtbezirk Schwewtschenko getötet worden, schrieb Klitschko am Mittwoch im Onlinedienst Telegram. Acht Menschen seien verletzt worden.

Vitali KlitschkoVergrößern des BildesKiews Bürgermeister Klitschko berichtet von mehreren Opfern. (Archivbild) (Quelle: Efrem Lukatsky/AP/dpa/dpa-bilder)

Mehrere Wohnhäuser in der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind bei einem nächtlichen Drohnenangriff von herabfallenden Trümmern getroffen worden und in Brand geraten. Mindestens fünf Menschen seien verletzt worden, teilte der Chef der Militärverwaltung, Tymur Tkatschenko, am frühen Morgen auf Telegram mit. In einem Bezirk seien Teile eines Wohnhauses zerstört worden, in einem anderen brannten Wohnungen im siebten, achten und neunten Stock eines zehnstöckigen Gebäudes. Auch ein Supermarkt sei dort getroffen worden.

Bürgermeister Vitali Klitschko teilte kurz darauf auf Telegram mit, dass Russland die Hauptstadt angreif und sechs Menschen verletzt worden seien. „Vier von ihnen sind Kinder“, so Klitschko. Drei der Verletzten wurden demnach in ein Krankenhaus eingeliefert, drei wurden vor Ort behandelt. Die ukrainischen Luftabwehreinheiten versuchten, den Angriff abzuwehren, so der Bürgermeister.

Während des Luftalarms in der Stadt waren nach ukrainischen Medienberichten Explosionen zu hören. Das Land wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg.

Drei Tage vor der Moskauer Siegesparade zum Weltkriegsende vor 80 Jahren haben ukrainische Drohnen über Stunden den Flugverkehr der russischen Hauptstadt gestört. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, nachmittags seien 13 ukrainische Drohnen abgefangen worden, davon 2 im Moskauer Umland und 11 weitere in Nachbargebieten.

Die Flughäfen Wnukowo und Domodedowo am südlichen Rand der Metropole mussten den Betrieb einstellen, wie die russische Luftverkehrsbehörde Rosawiazija mitteilte. Ankommende Maschinen wurden auf andere Flughäfen umgeleitet. Zum Beispiel musste ein Airbus A380 der Golf-Airline Emirates in St. Petersburg landen, wie der Flugzeugtracker Flightradar24 anzeigte.

Schon am Dienstagmorgen hatten angreifende ukrainische Kampfdrohnen den Luftverkehr um Moskau lahmgelegt.

Bei einem russischen Raketenangriff in der nordukrainischen Region Sumy sind nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens drei Menschen getötet und elf weitere verletzt worden. In der an Russland grenzenden Region sei nach vorläufigen Erkenntnissen eine ballistische Rakete in „ziviler Infrastruktur“ eingeschlagen, meldeten ukrainische Rettungskräfte. Unter den drei Todesopfern sei ein Kind, fünf weitere Kinder hätten Verletzungen erlitten.