Mid-Century-Anklänge und Elemente skandinavischen Designs bringen dieses historische Wohnhaus behutsam ins Heute.

Umzüge ins Ausland sind nicht selten beruflicher Natur. Gerade in jungen Jahren, wenn man der Karriere nacheifert und den hustle und bustle einer Großstadt trotz aller Hektik genießt, zeigen sich Metropolen wie New York oder London äußert verlockend. Als sie ihr zukünftiges Zuhause entdeckten – ein altes Wohnhaus aus den 1930er-Jahren in einer Küstenstadt nördlich von Kopenhagen – wandte sich die junge Familie an die Interiordesignerin Pernille Lind. Der Clou: Auch Lind ist in Dänemark geboren und aufgewachsen, bevor sie nach London zog, um dort ihr gleichnamiges Interiordesignstudio zu betreiben. Ein perfect match also, sowohl für die junge Familie, als auch für die Designerin selbst, teilten beide Parteien ein tiefes Verständnis für skandinavisches Design.

Sprossenfenster, Parkettboden und Möbel aus Rattan untermalen den Charme der umliegenden Natur. Sie sind von der nahegelegenden Karen Blixen Villa inspiriert.

wichmann+bendtsenDas dänische Landhaus kam mit einem faszinierenden architektonischen Erbe

Für die Modedesignerin, ihren Ehemann und ihre zwei Kinder sollte Lind also ein Haus schaffen, das einerseits auf sein architektonisches Erbe verweist, andererseits wiederum in seiner Funktion den Ansprüchen eines modernen Familienzuhauses gerecht wird. Im ersten Schritt bedeutete das für Lind eine umfassende Recherche, nämlich über die Mid-Century-Vergangenheit des Hauses. Ursprünglich 1936 von den renommierten Architekten Sven Risom und Christian Tillisch erbaut, wies das Gebäude eine Vielzahl modernistischer Elemente auf, die über die Jahre jedoch an Ausdruckskraft verloren hatten, darunter getäfelte Innenräume, opulente Kamine und eine Vielzahl an Rundungen. Auch Einflüsse von Größen wie Le Corbusier, Mies van der Rohe oder Adolf Loos waren zu erkennen.