Junge Künstler, alte GeschichteHochbunker in Bonn wird zum originellen Kunstraum

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Kunstraum

Bonner Hochbunker wird zur Galerie

7. Mai 2025 um 18:17 Uhr

Der Hochbunker in Bonn-Poppelsdorf ist wieder öffentlich zugänglich. Kunststudenten stellen dort jetzt ihre Werke aus. Früher war der Bunker ein einfaches, aber beliebtes Studentenwohnheim.

Bunker wird wiederbelebt

Ein besonderer Ort in Bonn ist wieder öffentlich zugänglich und wird sinnvoll genutzt: Der Hochbunker im Stadtteil Poppelsdorf stand jahrzehntelang leer. Ab Dienstag (06.05) bietet er Kunststudenten Platz für Ausstellungen. Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er schon einmal studentisch genutzt, als Wohnheim. Nach heutigen Maßstäben waren die Verhältnisse ab 1946 katastrophal: Die Studenten waren in winzigen, spärlich eingerichteten Zweibettzellen ohne Fenster untergebracht. Es gab nur einen Waschraum für alle Bewohner. Dennoch war das Studentenwohnheim sehr beliebt: Wohnungen waren sonst knapp, die Miete hier günstig und der Zusammenhalt untereinander groß. Eine heute 91 Jahre alte Zeitzeugin erinnert sich: „Da hatte jeder mit jedem Kontakt und sie haben sich gegenseitig geholfen. Aber sie haben auch immer gerne einen gehoben, zwei Kästen Bier auf dem Balkon, gluck, gluck, gluck, nicht nur zum Wochenende, auch in der Woche!”

Kunst trifft Geschichte

Jahrzehnte später knüpft ein Projekt der Dr. Hans Riegel-Stiftung jetzt an die studentische Nutzung des Bunkers an: Studenten der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter stellen ihre Gemälde aus. Sie werden an Baustahlmatten präsentiert, die tausendfach in der Substanz des Bunkers verbaut sind. Beide Epochen sind jetzt bis zum Jahresende jedes Wochenende vor Ort in Bonn-Poppelsdorf für jeden gratis erlebbar. Dazu gibt es einen Dokumentationsfilm. Eindrücke davon seht ihr im Video. Weitere Informationen über Inhalte und Öffnungszeiten gibt es hier und auf dieser Seite.