Hamburg. Deutschlands größtes Digitalevent lockt wieder Tausende Besucher nach Hamburg. Bleiben Sie im Abendblatt-Newsblog auf dem Laufenden.

Zum 13. Mal startet in diesem Jahr das OMR-Festival in Hamburg – Deutschlands größtes Digitalevent. Zu dieser selbsternannten Businessmesse rund um das Thema digitales Marketing werden fast 70.000 Besucherinnen und Besucher in den Hamburger Messehallen erwartet.

Am 6. und 7. Mai werden auf fünf Bühnen Vorträge und Veranstaltungen zu Themen wie Künstliche Intelligenz, Marketing im Sport, aber auch der Aufbau eines erfolgreichen internationalen Start-ups präsentiert. Neben Ryan Reynolds, Enissa Amani und Gerard Piqué werden zahlreiche weitere Prominente erwartet.

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Zartmann nutzt knappe Zeit für ein politisches Statement

Schon Stunden vor seinem Auftritt hörte man an jeder Ecke des Messegeländes Menschen über Zartmann tuscheln. Es schien fast so, als sei er das eigentliche Highlight des OMR-Festivals 2025. Deutschlands Musik-Newcomer der Stunde betrat mit rund 15 Minuten Verspätung gegen 19.15 Uhr die Bühne und sorgte sofort für tanzende OMR-Besucher. Zum ersten Song „eehhyyy“ sprang der Musiker euphorisch über die Bühne – und das steckte offensichtlich an. „Was geht ab, ihr ganzen CEOs und CEOinnen“, sagte Zartmann.

Der Auftritt von Zartmann ist eines der Highlights beim OMR Festival 2025.

Der Auftritt von Zartmann ist eines der Highlights beim OMR Festival 2025.
© FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Mit fast fünf Millionen monatlichen Hörern auf Spotify gehört der Musiker, der seinen echten Namen geheim hält, zu den meistgestreamten Künstlern Deutschlands. Bisher hat Zartmann noch kein Album, dafür aber drei EPs, zuletzt „Schönhauser“, veröffentlicht. Mit „tau mich auf“ gelang ihm Anfang des Jahres sein erster Nummer-eins-Hit, den fast alle Zuschauer auswendig mitsingen konnten.

Der Auftritt war mit weniger als 30 Minuten knapp bemessen. Allerdings war das für Zartmann nicht zu wenig Zeit für ein politisches Statement. „Wenn ich sage ‚fick die AfD‘, dann meine ich das auch so. Wir haben es immer noch mit einer rechtsextremen Partei zu tun“. Die Menge jubelte. Kurze Zeit später verließ der Musiker die Bühne mit einer halb leeren Flasche Rotkäppchen Sekt.

RAF Camora über die dunkle Seite eines jeden Menschen

Raphael Ragucci, besser bekannt als RAF Camora, beschreibt in dem Interview mit Philipp Westermeyer seinen Werdegang und die Entwicklung seiner Karriere. Als er mit der Musik begann, war es sein Ziel, Künstler zu werden. Schon als Kind lernte er Instrumente wie Geige und Klavier zu spielen. „Ich habe mit zehn Jahren meine erste eigene Band gegründet“, sagt Ragucci. Die Musikrichtung war damals jedoch eher noch Grunge und Metal.

Seine erste Marken-Kampagne setzte er fast ganz allein um: „Ich bin damals mit einem Koffer voller Sticker und einem Interrail-Ticket von Stadt zu Stadt gefahren.“ Übernachtet habe er bei Fans, die er zuvor im Namen seines Managements angeschrieben hatte. „Ich sehe die Sticker von damals ähnlich zu den heutigen Likes in den sozialen Netzwerken“, sagt Ragucci.

OMR-Festival

Der österreichische Rapper RAF Camorra in den Hamburger Messehallen bei der OMR. Er erzählt auch, was seine erste Marken-Kampagne war.
© FUNKE Foto Services | Roland Magunia

Was seine Musik betrifft, betont der Musiker, dass Rap mehr als das ist: „Es ist zu 50 Prozent Musik und zu 50 Prozent Image“, sagt Ragucci: „Das bestimmt den Erfolg mit.“ Der Erfolg von „Palmen aus Plastik“ war ein Wendepunkt in seiner Karriere. Schließlich gehe es ihm auch darum sich ständig weiterzuentwickeln: „Ich häute mich immer und immer wieder, wie eine Echse“, sagt Ragucci.

Trotz seines Erfolgs bleibt er bodenständig. In seinem Privatleben entspanne er beim Kochen oder der Serie „Columbo“. Neben der Musik beschäftige er sich unter anderem mit seinen Tattoo- und Barber-Stores sowie seinem Podcast „Dark Zen“. Im Gespräch mit Westermeyer erklärt Ragucci, wofür der Name „Dark Zen“ stehe: „Jeder hat eine Seite in sich, die nicht mit einem selbst oder anderen vereinbar ist.“ Für ihn gilt: „Akzeptiere die dunkle Seite und Dinge, mit denen du manchmal nicht so konform bist. Akzeptiere sie.“

OMR 2025: Sascha Lobo kündigt in Hamburg neuen Podcast an

„Tech-KI & Schmetterlinge“: So soll der neue Podcast heißen, den Sascha Lobo am Mittwoch beim OMR-Festival ankündigt. Darin gehe es um digitale Souveränität. Wie können Europa und Deutschland unabhängig sein?„Menschen, die es können, investieren zu wenig in die künstliche Intelligenz“, sagt Lobo im Gespräch mit Frank Thelen auf der Conference Stage.

Während Thelen noch vor der künstlichen Intelligenz warnt („Alle, die sich nicht damit befassen, werden abgeschlagen sein. Macht ihr das nicht, dann ist es fair zu sagen, dann werden die allermeisten von euch ihren Job verlieren“), möchte Podcaster Lobo dem Thema die Angst nehmen. Wichtig seien nach ihm Softskills und Fähigkeiten wie ein Wissen über die KI-Tools und das Anleiten von durch KI durchgeführte Aufgaben: „Die aktuelle CEO-Generation ist die letzte, die nur noch an Menschen ihre Aufgaben verteilt.“

Podcaster Sascha Lobo (l.) im Gespräch mit Frank Thelen.

Podcaster Sascha Lobo (l.) im Gespräch mit Frank Thelen.
© FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Lobo glaubt aber an die Verbreitung von künstlicher Intelligenz in Deutschland. Denn: „Die relevanteste Frage ist: Ist Deutschland in zehn Jahren noch ein wohlhabendes Land? Für Lobo stehe fest, dass dies nur geschaffen werden, wenn die Technologie und künstliche Intelligenz genutzt wird.“ Genau das wolle nun Lobo mit seinem neuen Podcast voranbringen.

OMR 2025: Neue Podcast-App CampfireFM gelauncht

Direkt nach dem Talk von Frank Thelen und Sascha Lobo kündigte Philipp Westermeyer etwas Neues an: CampfireFM. Lobo und Tobias Bauckhage von Studio Bummens haben die Podcast-App entwickelt.

Das Ziel: einen Ort schaffen, in dem alle Audio-Liebhaber den Podcast neu erleben können. Campfire stehe für das Lagerfeuer und ein Gemeinschaftsgefühl, das sich dadurch entwickelt, die Buchstaben FM für den Part Radio und Audio.

Es soll ein soziales Netzwerk für alle Podcast-Ultras sein. Innerhalb der App kann sich ausgetauscht werden, mit den Hosts und untereinander mit den anderen Zuhörern und Zuhörerinnen. Die ersten Podcasts, die teilnehmen, sind „Einfach mal Luppen“, „Baywatch Berlin“, „Geschichten aus der Geschichte“, „Dudes“ und der Presseklub von „Apokalypse & Filterkaffee“.

OMR: Auch Kiez-Promi Schwensen lässt sich Messe nicht entgehen

Neben Hollywoodstars und CEOs, dessen Besuch groß angekündigt wurde, sind auf dem Festival auch Promis unterwegs, die man dort zunächst nicht erwarten würde. So wandert am Mittwoch auch die ehemalige Rotlicht-Größe Kalle Schwensen über das Messegelände – und das nicht zum ersten Mal. „Ich bin, seit es die Messe gibt, regelmäßig hier“, sagt Schwensen. „Wenn es so eine Messe in Hamburg gibt und man so viele Innovationen sehen kann, dann müsste man ganz schön doof sein, wenn man das nicht nutzt, hierhin zu gehen.“

Kalle Schwensen auf dem OMR-Festival 2025 in Hamburg.

Kalle Schwensen auf dem OMR-Festival 2025 in Hamburg.
© privat | Privat

Für einen bestimmten Speaker oder Stand sei er jedoch nicht auf der OMR. „Das sind viele Kleinigkeiten, die interessant sind, und auch die Leute, die man trifft“, so Schwensen. „Ich bin offen für alles, aber man muss sich auch informieren. Hier hat man die Möglichkeit, jede Information, die man möchte, geballt zu bekommen.“

OMR: Dirk Nowitzki über seine Probleme mit Social Media

Auftritt Dirk Nowitzki beim OMR-Festival: Mit weißem Hemd und Jeans ausgestattet, tritt die Basketball-Legende auf die Bühne. Nachdem zunächst nur gefilmt wurde, gibt es jetzt auch noch einmal eine Runde Applaus. „Ich bin von Haus aus ein schüchterner Typ“, sagt Nowitzki. Von Andrea Petković auf seine Karriere angesprochen, erzählt Nowitzki von seinen letzten Jahren. „Ich wusste natürlich: Irgendwann ist die Karriere vorbei. Die letzten zwei Jahre waren dann schon schwer“, sagt Nowitzki. Er habe Verletzungsprobleme gehabt: „Der Körper spielt nicht mit und im letzten Jahr habe ich alles gegeben, aber wusste schon vorher: Ich werde kein Jahr mehr spielen.“

Bei seinem letzten Spiel seien Tränen geflossen. Viele seiner Mitspieler und Basketball-Profis kamen zum Verabschieden. „Ich hatte ja noch nicht einmal bekannt gegeben, dass es das letzte Spiel ist. Die wussten das einfach“, sagt Nowitzki. Mittlerweile habe er nun mehr Zeit für seine Familien. Im Familien-Office verbringe er zwei bis drei Tage pro Woche. „Klassisch nine to five?“, fragt Westermeyer. „Nein, nur vormittags“, sagt Nowitzki und lacht. Das Publikum stimmt ein.

Dirk Nowitzki mit seiner Schwester Silke auf der OMR-Bühne.

Dirk Nowitzki mit seiner Schwester Silke auf der OMR-Bühne.
© FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Der Ex-Basketballer strahlt eine innere Ruhe aus, während er gleichzeitig von seinem Aufstieg innerhalb seiner Mannschaft, den Dallas Mavericks, erzählt. „Jedes Jahr war das Ziel die Meisterschaft.“ Während seiner aktiven Zeit sei der Sport die Nummer eins gewesen. „Seit sechs Jahren bin ich in Frührente und schaue mich nun um.“ Nowitzki bezeichnet sich selbst als Lernenden. Dabei sei es egal, ob es das Investment-Wissen oder der Sport sei. Für den Ex-NBA-Profi ist aber eine Sache ganz klar: „Man geht schon durch Täler und Berge, aber entweder gewinne oder lerne ich.“ 

Mit Blick auf die aktuellen Spieler und die Möglichkeiten der Vermarktung sieht Nowitzki eine Veränderung: „Das sind ganz klar die sozialen Netzwerke auf den Handys.“ Für Nowitzki sei es schwer gewesen, sich in den letzten aktiven Jahren seiner Karriere da zurechtzufinden. „Aber ich habe natürlich versucht, mich da anzupassen und Spaß zu haben mit den Jungs. Sie alle willkommen zu heißen“, sagt Nowitzki: „Auch wenn es dann mal hieß: ‚Lass uns mal ein Reel filmen!‘“

Am Ende die große Frage: Wer ist denn der Beste der Besten? „Ich war Michael-Jordan-Fan“, sagt Nowitzki. Das Publikum stimmt ihm mit einem Applaus zu. „Er war der beste All-Time. Er war für mich der Größte.“ Das Spiel gegen Jordan in dessen letzter Karrierephase sei einer der größten Momente für Nowitzki gewesen – „eine Riesenerfahrung.“ Der beste Spieler, gegen den er aktiv regelmäßig gespielt habe, war aber Kobe Bryant: „Er war ein Killer.“ 

OMR: „Always Hamburg“ – Philipp Westermeyer gibt ersten Einblick in HSV-Doku

Seit eineinhalb Jahren begleiten OMR-Gründer Philipp Westermeyer und ein Team um den Filmemacher Tom Häussler den HSV mit der Kamera. Auf dem OMR-Festival zeigte Westermeyer nun erstmals einen sechsminütigen Trailer der Doku, die den Namen „Always Hamburg“ trägt und damit genauso heißt wie die aktuelle HSV-Torhymne von Scooter. Zu sehen sind die Protagonisten der vergangenen 18 Monate, allen voran die drei Trainer aus dieser Zeit Tim Walter, Steffen Baumgart und Merlin Polzin – ein Indiz dafür, wie turbulent die Zeiten bei den Hamburgern gewesen sind.

Eine Szene aus der HSV-Doku „Always Hamburg“, die beim OMR-Festival gezeigt wurde.

Eine Szene aus der HSV-Doku „Always Hamburg“, deren Trailer beim OMR-Festival gezeigt wurde.
© FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Wann und wo die Doku veröffentlicht werden soll, verriet Westermeyer nicht. Nur, dass es „eine der besten Sportdokus überhaupt“ werden solle. Aus dem Trailer geht hervor, dass die OMR-Bande zumindest sehr nah am Team dran war. Es gibt Einblicke in Kabinenansprachen, Autofahrten mit HSV-Boss Stefan Kuntz und Bilder von der Vertragsunterzeichnung Polzins. Westermeyer hofft nun auf ein „Happy End“ der Geschichte: auf den HSV-Aufstieg am Wochenende.

OMR 2025 in Hamburg: Was sich Christian Wolf und Eric Demuth von ihrer ersten Million kauften

Auf Instagram folgen Christian Wolf 1,1 Millionen Menschen. Mit Cap, grüner lockerer Hose und einem grauen Langarmshirt der Influencer-Sportmarke Oace sitzt Wolf auf der OMR-Bühne. Die Mütze hatte er schon Mittwochfrüh seinen Followern auf Instagram gezeigt, die Aufschrift? „Triggerwarnung“.

Wolf spielt mit der Kritik an seiner Person. Seit mehreren Monaten liefern sich die Wissenschaftsjournalistin Sanaz Saleh-Ebrahimi und der Mitgründer von More Nutrition in den sozialen Netzwerken ein Wortgefecht, was im April so weit ging, dass Saleh-Ebrahimi Klage wegen falscher Behauptungen einreichte. Das Ergebnis: Das Gericht gab ihr in vier Gerichtsverfahren recht.

Moderator Kai Pflaume auf der OMR-Bühne mit Eric Demuth und Christian Wolf

Moderator Kai Pflaume (l.) brachte am Mittwoch den Podcast „Beyond Business“ von Eric Demuth (M., Bitpanda) und Christian Wolf (More Nutrition) live auf die OMR-Bühne.
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In der Aufnahme des Live-Podcasts am Mittwochmorgen hieß es nun Männer-Overload – Moderator Kai Pflaume, Christian Wolf und Eric Demuth unterhielten sich über ihren Lifestyle und ihr Business. Während Wolf um 6 Uhr morgens aufsteht und trainiert, feiert Eric Demuth lieber noch die Nacht durch. Demuth ist ein deutscher Unternehmer, Podcaster und Mitbegründer sowie CEO von Bitpanda, einer europäischen Handelsplattform für Kryptowährungen und digitale Assets. Nachdem sich Demuth Beauty-Tipps von Kai Pflaume abgeholt hatte, wollte der Moderator wissen, wie sich die beiden Unternehmer kennengelernt haben.

Die Kurzfassung: Demuth hat in einem OMR-Podcast erzählt, er wollte wieder fitter werden. Wolf habe das gehört und ihm daraufhin geschrieben. Seitdem seien sie sehr gute Freunde und Arbeitskollegen mit dem gemeinsamen Podcast „Beyond Business“. Die beiden Männer sind Gründer zweier erfolgreicher Firmen und geben dem jungen Publikum direkt noch einen Tipp zur Unternehmensgründung mit: „Du brauchst nicht so viel Geld“, sagt Demuth. Am Anfang reiche ein Test im kleinen Rahmen. „Wenn das Produkt bei Friends und Family funktioniert, heißt es weiter austesten, austesten, austesten“, sagt Demuth.

OMR-Festival

Eric Demuth gab dem OMR-Publikum Tipps zur Unternehmensgründung.
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Bei der ersten Million könnten man sich dann ja etwas Schönes kaufen. Pflaume will wissen, was es bei Demuth war. Der Bitpanda-Mitgründer protestiert: „Damit machst du meinen guten Ruf kaputt“, sagt Demuth und lacht: „Es war ein schwarzer Porsche 911er.“ Bei Wolf sei es ein mattgrauer Mercedes AMG CLA 45 gewesen: „Sah aus wie ein Drogendealer-Auto.“

Am Ende gibt es für das Publikum noch ein Gewinnspiel. Dafür müssen ein Foto von den beiden in den sozialen Netzwerken gepostet und die Marken verlinkt werden. Der Gewinn? Ein 100-Euro-More-Gutschein und Startgeld auf dem Bitpanda-Konto. Das Publikum legt los – kostenlose Werbung in kürzester Zeit.

OMR: About-You-Gründer Tarek Müller spricht über gefloppten TikTok-Shop

Erst vor einem Monat ist der TikTok-Shop bei About You gestartet, doch nach der knapp zweiwöchigen Testphase ist die digitale Verkaufsfläche schon wieder geschlossen. Grund sei, dass lediglich ein Umsatz von 5000 Euro erzielt worden sei, erzählte About-You-Gründer Tarek Müller auf der OMR-Bühne: „Auf dem Flohmarkt hätte ich mehr gemacht.“ Insgesamt sei der Eintritt in den E-Commerce-Bereich aber einfacher geworden. Mehr über Müllers Auftritt lesen Sie hier.

OMR in Hamburg: Diese Stars werden am Mittwoch erwartet

Am Mittwoch werden wieder viele nationale und internationale Prominente bei der OMR erwartet. Es ist der zweite und zugleich letzte Messetag. Auf der Blue Stage steht heute Morgen unter anderem More-Gründer Christian Wolf gemeinsam mit Eric Demuth, CEO und Mitgründer von Bitpanda. Ebenfalls um 10 Uhr spricht Verona Pooth über ihren Weg zur eigenen Marke.

Am Vormittag geht es mit Angela Ahrendts, langjährige CEO von Burberry, auf der Conference Stage weiter. Ab 14.30 Uhr übernimmt Basketball-Legende Dirk Nowitzki die große Bühne, während später Podcaster Sascha Lobo und Investor Frank Thelen miteinander sprechen.

Dirk Nowitzki bei einem Auftritt im Rahmen von der Initiative DIGITAL X.

Basketball-Legende Dirk Nowitzki wird am Mittwoch auf der OMR-Messe erwartet.
© ddp/Panama Pictures | Panama Pictures

Deutsche Prominenz ist am Mittag auf der Blue Stage zusehen. Zuerst treten die Social-Media-Stars „Elevator Boys“ auf, im Anschluss sind Schauspieler Elyas M’Barek und Content Creator Helge Mark auf der Bühne. Am Abend redet Philipp Westermeyer mit Rapper RAF Camora über dessen Musikkarriere.

Zur späten Stunde, um 20.30 Uhr, ist Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider gemeinsam mit den Podcast-Kollegen Axel Leonhard, Michael Kutej und Sebastian Merget im Wein-Talk „Vier Flaschen“ auf der Food-Stage zu sehen und hören.

ChatGPT-Macher: Kinder sollten weiter Fremdsprachen lernen

ChatGPT-Produktchef Nicholas Turley (30) ist davon überzeugt, dass intelligente Chatbots das Lernen von Fremdsprachen für Kinder nicht ersetzen sollten. „Die KI kann dir helfen, die Sprache zu lernen. Das ist eine coole Art, irgendwas Neues zu lernen. Aber Ersatz für die Fremdsprache ist das nicht“, sagte Turley der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Digital- und Marketingmesse OMR in Hamburg. 

Er wolle in keiner Welt leben, in der sich die Menschen nur über die KI vermittelt unterhalten. „Das ist nicht menschlich und uns bei OpenAI ist es einfach wichtig, dass die KI auch Menschen zugutekommt und die menschliche Unterhaltung nicht ersetzt.“

ChatGPT-Produktchef Nicholas Turley auf der Digitalmesse OMR

Nicholas Turley, Produktchef ChatGPT bei OpenAI, sagt wie man die KI beim Lernen von Fremdsprachen nutzen kann.
© Marcus Brandt/dpa | Marcus Brandt

Er würde deshalb weiterhin empfehlen, sowohl Sprachen als auch andere Interessengebiete zu verfolgen und die KI als Tutor zu nutzen, statt als Ersatz, sagte Turley. „Meine Antwort ist immer: Lerne das, was dich interessiert. Das menschliche Interesse ist das Wichtigste mit der KI. Man muss ja auch die richtigen Fragen stellen können.“

Turley ist seit 2022 bei dem Unternehmen OpenAI tätig und leitet dort die Produktentwicklung für ChatGPT. Er hat den Chatbot maßgeblich mitentwickelt. ChatGPT hatte den Hype um Künstliche Intelligenz ausgelöst. Turley ist im schleswig-holsteinischen Itzehoe aufgewachsen und einer der Hauptredner auf dem zweitägigen OMR-Festival in den Hamburger Messehallen.

Überraschung auf der OMR: Sido statt Max und Joy

Für die erste große Überraschung auf der OMR 2025 sorgte am Dienstagabend Sido. Eigentlich sollten Max Herre und Joy Denalane ein Konzert spielen, fielen aber krankheitsbedingt aus. Stattdessen heizte der Rap-Routinier in der OMR-Halle in Hamburg ordentlich ein.

Überpünktlich begann Sido um 20.18 Uhr mit „Bilder im Kopf“ seinen Auftritt. Das Bühnendesign war simpel gehalten: Sido, DJ und Bildschirme – mehr nicht. Spätestens bei „Fuffies im Club“ wippten in einem zunächst zurückhaltenden Publikum jede Menge weiße Sneaker mit. Gespielt wurde an diesem Abend gewissermaßen ein „Best of Sido“ mit Hits wie Bilder im Kopf, 2002, Schlechtes Vorbild, Carmen und Astronaut bis zum Arschf*cksong.

Hatte nicht nur warme Worte für Max&Joy übrig: Rapper Sido vertrat Max Herre und Joy Denalane beim diesjährigen OMR-Festival auf der Red Stage.

Hatte nicht nur warme Worte für Max&Joy übrig: Rapper Sido vertrat Max Herre und Joy Denalane beim diesjährigen OMR-Festival auf der Red Stage.
© FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Über Max&Joy, die Sido an diesem Abend vertritt, hatte er jedoch nicht nur lobende Worte übrig. „Das sind ja nette Leute, aber ich wäre eingeschlafen“, sagte der Berliner Rapper, der nach etwas mehr als einer halben Stunde die Bühne auch schon wieder verließ.

Ryan Reynolds beim OMR: Sein Fußball-Club ist seine Obsession

Deadpool-Schauspieler Ryan Reynolds sorgte für lange Schlangen vor der Halle mit der Conference Stage. Schon eine halbe Stunde vorher kam keiner mehr rein, da war der vorherige Talk mit Jean Pierre Kraemer noch gar nicht vorbei. 

Das Gespräch mit Steven Gätjen und Philipp Westermeyer bezog sich thematisch vor allem auf sein Investment in den Fußballclub Wrexham AFC. Der Schauspieler hatte es von 2023 bis 2025 geschafft, mit dem Fußballclub aus der fünftklassigen englischen Nations League bis in die zweitklassige EFL Championship aufzusteigen. Für ihn sei der Club „eine Obsession“. Überall auf der Welt gebe es so eine Stadt, geprägt von der Industrie und in der die Leute nicht gut drauf seien. Reynolds machte aus dem Fußballclub der Arbeiterstadt, einen Verein in der zweiten englischen Liga. „Die Menschen kommen in das Stadion und sind einfach glücklich“, sagt Reynolds: „Da ist dann auch die politische Einstellung egal.“ Für ihn sei das Investment in den drittältesten Fußballclub nicht finanziell geprägt: „Der Fußballclub ist viel mehr eine Community.“ 

OMR 2025

Sehnlichst vom OMR-Publikum in Hamburg erwartet: Schauspieler, Produzent und Unternehmer Ryan Reynolds.
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Seine Verbundenheit zu dem Fußballverein kam bei dem Publikum an, immer wieder wurde er durch lauten Applaus unterbrochen. Neben seiner Fußball-Liebe war der Schauspieler aber auch für seine Rolle als Deadpool beim Publikum beliebt: Ein Besucher saß sogar in einem Kostüm der Figur im Publikum.

OMR in Hamburg: Start-up-Gründer beeindruckt Ryan Reynolds mit Zahnstocher

Doch nicht nur Reynolds war ein Highlight, sondern auch ein junger Mann aus der ersten Reihe, der Reynolds anscheinend auffiel. Denn während des Talks sprach der Schauspieler ihn an: „Warum hast du den Zahnstocher die ganze Zeit in der Hand?“ Was er nicht wusste: Bei dem jungen Mann handelt es sich um Folkert Bowler, Co-Gründer von Pick‘em, ein Start-up, das Zahnstocher mit Geschmack verkauft. Sie waren gerade erst bei der neuen Staffel „Die Höhle der Löwen“ zu sehen und haben einen Deal mit Investorin Judith Williams ergattert. Reynolds testete das Produkt auf der Bühne und lieferte damit direkt eine kostenlose Werbung für die Firma: „Der Zahnstocher ist mega!“ 

OMR 2025

Folkert Bowler von der Firma Pick‘em beeindruckte Ryan Reynolds mit einem Zahnstocher.
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Sebastian Fitzek beim OMR über Autorenarbeit und Künstliche Intelligenz

Muss sich Deutschlands erfolgreichster Autor Sorgen um seinen Job machen? Rund 20 Millionen Bücher hat Psycho-Thriller-Autor Sebastian Fitzek verkauft, doch im Zeitalter künstlicher Intelligenz könnten viele Berufe bald nicht mehr von Menschen erledigt werden. Ob der Beruf des Autors dazugehören könnte, diskutiert Sebastian Fitzek am Dienstag auf dem OMR-Festival mit Moderator Florian Hinke.

OMR-Festival

Bestseller-Autor Sebastian Fitzek spricht mit Moderator Florian Hinke beim OMR über KI und denkt über die Frage nach, ob Künstliche Intelligenz bald die Arbeit von Autoren übernimmt.
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„Es kann sein, dass die KI irgendwann auch Bücher schreiben wird, die die Menschen gerne lesen“, sagt Fitzek. Dass Autoren und Autorinnen dadurch ersetzt werden, glaube er aber nicht. “Ich schreibe ja gerne, also wieso sollte ich eine KI dazu trainieren das zu machen, was ich gerne mache?“ Außerdem glaubt Fitzek, dass der Grund, warum jemand schreibt eine ganz besondere Rolle spielt. „Ich habe eine Geschichte und die brennt unter den Nägeln. Diese Intention hat die KI nicht.“

Die derzeitige Diskussion über KI erinnere Fitzek an Schlagzeugcomputer, die in den 1980er-Jahren aufkamen und besser spielen können als der Menschen. Trotzdem habe der Computer Schlagzeuger langfristig nicht ersetzt, sondern diese dazu gezwungen, besser zu werden, sagt der Autor.

Nach seinem OMR-Auftritt machte sich Fitzek direkt auf den Weg ins Hotel, um an seinem nächsten Psycho-Thriller zu arbeiten. „Der Nachbar“ soll, „wenn alles gut geht“, am 23. Oktober erscheinen, verrät er, bevor die Besucher die Halle der „Red Stage“ verlassen mussten. Denn das Tagesprogramm war dort mit Fitzeks Abgang beendet.

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OMR-Festival

OMR in Hamburg: Was Piqué auf die Frage „Schafft es der HSV?“ antwortet

Bei Piqué hieß es, je früher, desto besser. Pünktlich um 14.30 Uhr war die Halle mit der Conference Stage voll, einige Besucher mussten sogar stehen. Gerard Piqué, Fußball-Weltmeister, -Europameister und Ex-Mann von Sängerin Shakira gibt sich auf der Bühne der diesjährigen OMR entspannt. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere bei dem FC Barcelona, vor drei Jahren, widmete sich Piqué der Gründung einer eigenen Liga: Die Kings League. Dabei handelt es sich um eine Indoor-Kleinfeldliga, bei der im Format 7-gegen-7 gespielt wird – sechs Feldspieler und ein Torwart. „Ich gründete als meine Team-Kollegen in den Ruhestand gingen“, sagte Piqué.

In seinen letzten aktiven Jahren habe er immer weniger den klassischen Fußball geschaut. „Der Fußball im TV, war nicht mehr der gleiche wie früher.“ Während die Liga in Spanien und Südamerika schon zahlreich angenommen wurde, startete die Produktion in Deutschland erst vor drei Wochen, am 12. April. „Die Verbindung aus Streamern und Fußballern als Manager trägt zu einer engen Verbindung mit der Community bei“, sagt Piqué.

OMR in Hamburg: Gerard Piqué (Mitte) im Gespräch mit Ex-Tennisspielerin Andrea Petkovic und Ex-Hockeyspieler Moritz Fürste.

OMR in Hamburg: Gerard Piqué (Mitte) im Gespräch mit Ex-Tennisspielerin Andrea Petkovic und Ex-Hockeyspieler Moritz Fürste.
© FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Die wichtigste Frage kam zuletzt: Kai Pflaume fragte Ex-Fußballprofi Piqué, ob es der HSV schaffen würde in die 1. Bundesliga am Wochenende aufzusteigen. Piqués Antwort fiel etwas sachlicher aus, als es sich die meisten HSV-Fans wünschen würden: „I don’t know“. Dennoch sei er sich bewusst, dass es ein wirklich wichtiges Spiel ist. Ein konkretes Ergebnis sagte er aber für das Champions-League-Spiel FC Barcelona gegen Inter Mailand vorher: „2:1 for Barca“. Das Spiel könne er zwar nicht schauen, seine Hoffnung liegt aber dennoch auf seinem Ex-Klub und Heimatverein

Isabell Werth und Lisa Buckwitz: Ihr harter Weg zum Olympia-Gold

Isabell Werth ist die erfolgreichste deutsche Olympionikin. Acht Goldmedaillen sammelte die Dressurreiterin bei Olympischen Spielen ein, zudem sechs Silbermedaillen – aber ohne finanzielle Unterstützung wären diese sportlichen Triumphe nicht möglich gewesen. Lisa Buckwitz führt gleich mehrere Leben. Sie studiere Management, mache ihren Bachelor, akquiriere Sponsoren und führe ihr eigenes kleines Unternehmen, sagte die 30-Jährige bei dem Talk. Bekannt wurde sie 2018 mit dem Gewinn der Goldmedaille als Anschieberin im Bob von Pilotin Mariama Jamanka. Die finanzielle Basis gibt ihr die Sportfördergruppe der Bundeswehr.

Wie sich Top-Sportlerinnen ihren Traum von Olympia finanzieren. Die Olympiasiegerinnen  Lisa Buckwitz und Isabell Werth im Gespräch mit Moderator Florian Rinke.

Wie sich Top-Sportlerinnen ihren Traum von Olympia finanzieren. Die Olympiasiegerinnen Lisa Buckwitz und Isabell Werth im Gespräch mit Moderator Florian Rinke.
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Beide Olympiasiegerinnen erzählten beim OMR-Festival in Hamburg, wie sie als Leistungssportlerinnen ihr Leben finanzieren und forderten beim OMR-Festival in Hamburg eine stärkere Förderung des Nachwuchses, sonst sterbe der Sport auf Topniveau in Deutschland aus. Dabei müssten nicht immer Millionen fließen, so Werth: „Viele Kleinigkeiten tun es auch.“

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Lisa Buckwitz und Isabell Werth bei der OMR-Messe im Gespräch mit Moderator Florian Rinke

OMR 2025: Wie die Fantastischen Vier auf den Underberg gekommen sind

In der Halle vor der Red Stage sind fast alle Plätze besetzt, Menschen quetschen sich durch die Gänge – nicht etwa für Ryan Reynolds, sondern um die Rap-Gruppe Die Fantastischen Vier – kurz Fanta 4 – zu sehen. Seit mehr als 25 Jahren machen Michael „Michi“ Beck, Thomas Dürr (Thomas D), Michael Schmidt (Smudo) und Andreas Rieke (And.Ypsilon) als Die Fantastischen Vier zusammen Musik – eine lange Zeit, in der sich auch das eine oder andere Ritual etabliert hat. Die Verkostung des Kräuter-Bitters namens Underberg ist genau so ein Ritual, das zu einer ganzen Marketing-Kampagne geführt hat.

Die Fantastischen Vier beim OMR-Festival in Hamburg

OMR-Festival in Hamburg: Warum machen die Fantastischen Vier eigentlich Werbung für Underberg?
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Erstmals mit dem Getränk in Kontakt gekommen sei die Band beim Arbeiten an Songs in einer Hütte in Österreich, sagt Smudo. Beim Einkaufen seien sie auf den Kräuter-Bitter gestoßen und seien von der „süßen Opa-mäßigen“ Verpackung angetan gewesen. Seitdem habe sich das Trinken eines Underbergs als Ritual vor Shows etabliert. „Anpfeifen, vier Sekunden stille, Abpfeifen“, erklärt Michi Beck. Und schon ist der Kräuterschnaps ausgetrunken.

Durch verschiedene Medien sei die Firma Underberg darauf aufmerksam geworden, sagt Sabine van den Boom. Senior International Brand Manager. „Das ist natürlich ein echtes Geschenk, wenn ein Fan auch gleichzeitig eine Band ist.“ Die Kampagne umfasst unter anderem Clips, in denen die Rapper unter anderem zeigen, wie genau ihr Ritual funktioniert.

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Die Fantastischen Vier beim OMR-Festival in Hamburg

Tarek Müller auf der OMR-Bühne: Tipps für Gründer und TikToker

Auf der OMR Bühne spricht Tarek Müller, CEO der AboutYou Group, vor allem über die Chancen des TikTok-Shops und neuen Wegen im Bereich der Vermarktung für die Shops. Doch das Thema scheint nicht alle Besucher zu interessieren. Bei dem vorherigen Talk mit YouTuberin Ischtar Isik und Oğuz Yilmaz, früheres Mitglied des auf YouTube bekannten Comedy-Trios „Y-Titty“ war jeder Platz besetzt – danach klafften aber einige Lücken in den Stuhlreihen auf. 

OMR-Festival

Tarek Müller, CEO der AboutYou Group, sprach auf dem OMR Festival in Hamburg vor allem über die Chancen des TikTok-Shops und neue Wegen im Bereich der Vermarktung für die Shops.
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Das Gespräch zwischen Rolf Hermann, OMR und Müller wird als Live-Podcast aufgenommen. Auf die wichtigsten Tipps im Bereich E-Commerce angesprochen, sagt Müller, dass es wichtig sei ein neues Einkaufserlebnis online zu generieren. „Das geht mit Loyality-Programmen, wie Punkten und Membership-Programmen und der Community-Gedanke.“ Damit könnten sich die Marken dem klassischen Marketing über Google- und Meta-System entziehen. Es gilt: „Produkte zu entwickeln, die anders sind und nur auf dem eigenen Shop kaufen kann, dann hat man die Konkurrenz auf dem Preis eben nicht“, sagt Müller.

Der vor einem Monat auch in Deutschland ausgerollte TikTok-Shop sei bei About You nicht erfolgreich gewesen. „Aktuell haben wir ihn deaktiviert.“ Hintergrund sei, dass in der Testphase nur ein Umsatz von 5000 Euro innerhalb der zwölf Tage generiert wurde. „Auf dem Flohmarkt hätte ich mehr gemacht“, sagt Müller und lacht. Insgesamt ist der Eintritt in E-Commerce Bereich aber aktuell einfacher geworden: „Eigene Webseiten können schnell erstellt und Produkte verkauft werden“, sagt Müller. Am Ende richtet er seine Worte an das Publikum: „Für alle, die gründen möchten: Das ist ein sehr gutes Signal für euch.“ 

OMR in Hamburg: Ex-Oberstaatsanwältin erklärt Machenschaften der Finanzlobby

Bis vor einem Jahr war sie Deutschlands wohl bekannteste Strafverfolgerin, manchen gilt Anne Brorhilker als eine Art Robin Hood bei der Aufklärung von Steuerstraftaten. Einst war die frühere Oberstaatsanwältin die treibende Kraft hinter den Ermittlungen zum Cum-Ex-Skandal, durch den dem deutschen Staat nach ihren Angaben ein Schaden von zehn Milliarden Euro entstanden ist. Dann warf die Juristin entnervt hin, wechselte 2024 als Geschäftsführerin zur Organisation Finanzwende, die sich den Kampf gegen Steuerhinterziehung zum Ziel gesetzt.

Nun klärt Brorhilker nicht mehr Straftaten auf, – sondern beim OMR darüber, wie die Finanzlobby versucht, die öffentliche Meinung und die Gesetzgebung in ihrem Sinne zu beeinflussen. „Banken, Fonds, Versicherungen und ihre Verbände beschäftigen mehr Lobbyisten als die Autobranche“, sagt die 51-Jährige. Als Cum-Ex-Ermittlerin habe sie immer wieder erlebt, wie die Finanzlobby auch die Berichterstattung in den Medien zu steuern versuche. Nicht selten mit Erfolg. „Die politische Debatte konzentriert sich auf die Verfolgung von Sozialhilfebetrug, nicht auf die Verfolgung von Steuerbetrug“, kritisiert Brorhilker. Obwohl durch Steuerhinterziehung dem deutschen Staat jedes Jahr 100 Milliarden Euro vorenthalten würden Brorhilkers Appell: „Wir müssen die Geschichten der Finanzlobby immer wieder hinterfragen, wir dürfen ihnen keinen Glauben schenken.“

Kurz vor dem ESC in Basel: Deutschland-Duo besucht OMR in Hamburg

Zwei Wochen vor dem Eurovision Song Contest (ESC) in Basel zeigt sich das Deutschland-Duo, die Geschwister Tünda und Attila Bornemisza, die unter dem Namen Tynna & Abor antreten, auf der OMR. Am Stand der ARD nimmt sie Moderatorin Barbara Schöneberger in Empfang und schwärmt: „Ich bin stolz, wie eine Mutter“.

OMR-Festival

Das Deutschland-Duo, die Geschwister Tünda und Attila Bornemisza, die unter dem Namen Tynna & Abor antreten, erzählen von sich auf der OMR-Bühne.
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Tünda erzählt, dass, obwohl sie den Song nun regelmäßig im Radio hören und selbst ständig singen, sie nicht genug davon bekäme. Der Moment, in dem die beiden wussten, dass sie für Deutschland nach Basel fahren, sei für sie unwirklich gewesen. „Das war einfach ein großer und unerwarteter Moment. Ich war baff“, so Abor. „Ich habe das emotional nicht gecheckt. Das kam erst zwei, drei Tage später“, sagt Tünda.

„Dann hat es geballert“, ergänzt Abor in Anspielung auf ihren Songnamen „Ballern“. Schöneberger sieht in dem Duo „etwas Internationales“. Sie habe am Anfang nicht verstanden, dass der Text auf Deutsch sei. „Nun kann den Songtext am Ende aber jeder mitbrüllen.“

Ryan Reynolds meldet sich vor OMR-Auftritt aus dem Flugzeug

Achtung, Hollywoodstar im Anflug! Vor seinem Auftritt am Dienstagnachmittag meldet sich Schauspieler und OMR-Redner Ryan Reynolds mit einem Foto aus dem Flugzeug auf Instagram.

„Es sind nur 30 Passagiere in diesem Flugzeug. Ich hoffe, sie kennen den Text zu der Titelmelodie der Flintstones“, schreibt Reynolds zu einem Selfie von sich. Klingt nach einem unterhaltsamen Flug …

Lange Schlangen bei Hype-Marke More Nutrition und neue Nachhaltigkeitsstrategie auf der OMR

Ob schwäbische Pizza, Eis, Burritos oder doch der klassische Burger, auf der OMR gibt es nicht nur inhaltlich viel zu entdecken, sondern auch kulinarische Highlights. In der Halle B6 werden den Besuchern Trink-Joghurts, Protein Kaffee oder Kokosnuss-Wasser geschenkt. Auffällig sind die langen Schlangen vor dem pinken Stand der Hype-Marke More Nutrition und bei Nespresso. Während bei Nespresso der Kaffee etwas kostet, kann bei More mit ein wenig Glück ein Produkt der Hamburger Marke gewonnen werden. Dafür muss nur einmal am pinken Glücksrad gedreht werden.

OMR-Festival

Großer Andrang auf dem Messegelände in Hamburg.
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An allen Ständen in den Hallen und den Foodtrucks auf dem Messe-Gelände wird in diesem Jahr Mehrweg-Geschirr von Vytal ausgeben. Für die Rückgabe sind überall verteilt einzelne Stationen aufgebaut. Die Kooperation des OMR-Festivals mit der Marke ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie. „Wir wissen aber auch, dass ein Festival in dieser Größe einfach nicht vollständig nachhaltig sein kann“, sagt OMR-Geschäftsführerin Isabelle Gardt. Um dennoch etwas dazu beizutragen, wurden unter dem Motto „OMRforImpact“ die Kosten der Standflächen für insgesamt 20 ausgewählte Non-Profit-Organisationen oder Social Business übernommen. 

OMR 2025: Tag eins startet früh – um 9 Uhr bilden sich erste Schlangen vor der Messe

Pünktlich zur Eröffnung um 9 Uhr durchbrechen Sonnenstrahlen den Nieselregen und die grauen Wolken über den Messehallen. Die ersten Talks starten um 10 Uhr. Schon jetzt bilden sich die ersten kleineren Schlangen vor den Einlässen zur Akkreditierung.

OMR 2025 Eröffnung

Die OMR 2025 ist offiziell eröffnet.
© Marcelo Hernadez | Marcelo Hernadez

Bereits in den vergangenen Tagen war es voll rund um die Messe. Schon am Montagabend waren viele Influencer für die 9:16-Awards nach Hamburg gekommen. Viele von ihnen werden auch auf der OMR erwartet. Der Dienstag startet mit einem von ihnen – Levi Penell, der im Talk mit Enissa Amani und YouTuber Sebastian Meyer, in den sozialen Medien besser bekannt als „rewinside“, über ihre Verantwortung in den sozialen Netzwerken spricht.

Sebastian Rewinside Meyer, Enissa Amani und Levi Penell auf der OMR

Sebastian Rewinside Meyer, Enissa Amani und Levi Penell.
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„Wenn man in politischen Spalten ist, dann ist unpolitisch sein auch eine Entscheidung“, so Penell. Meyer pflichtet ihm bei: „Gerade ist einfach die falsche Zeit, den Mund zu halten. Wir erleben sehr viel Spaltung, die in eine extreme Richtung geht. Deswegen ist es wichtig, wenn man die Reichweite hat in den Diskurs zu gehen und aufzuklären“. Amani vertritt auf der Bühne die gleiche Meinung. Ihre Eltern sind aus dem Iran geflüchtet. „All die Privilegien, die ich habe, hätte ich dort nicht gehabt. Ich bin traurig, wenn die Wertschätzung für die Grundrechte und die Verfassung fehlt“.

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Levi Penell (2.v.l.), Enissa Amini und Sebastian „rewinside“ Meyer (r.) mit Moderatorin (l.).

Piqué, Fitzek, Reynolds: Die Highlights an Tag eins der OMR

Mit Spannung erwartet werden dürfte der Auftritt des ehemaligen Fußballprofis Gerard Piqué um 14.30 Uhr. Der Ex von Shakira spricht zu dem Thema „Vom Fußball-Verteidiger zum Sportbusiness-Spielmacher“.

Ebenfalls auf der Agenda für Dienstag: Bestsellerautor Sebastian Fitzek, über dessen Werke der ehemalige Literaturhauschef Rainer Moritz kürzlich noch im Abendblatt-Interview sagte: „Das hat sprachlich mit Literatur nichts zu tun.“ Fitzek wird um 16.45 Uhr auf der Bühne erwartet.

Um 17 Uhr soll dann Schauspieler Ryan Reynolds auftreten. Der Schauspieler wurde vorab als einer der Top-Teilnehmer angekündigt.

Ryan Reynolds

Ryan Reynolds, hier bei einer Veranstaltung am 1. Mai, ist einer der Speaker auf der OMR 2025 in Hamburg.
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OMR 2025: Das Programm lässt auch Sport-Fans auf ihre Kosten kommen

In diesem Jahr kommen aber auch Sport-Fans auf ihre Kosten. Der Basketball-Stars Dirk Nowitzki ist am Mittwoch auf der Bühne zu sehen. Bereits am Dienstag spricht die Europameisterin von 2013 und Welttorhüterin von 2014, Almuth Schult, über die im Juli stattfindende Frauen-EM. Ebenfalls an dem Tag zu sehen sind Lisa Buckwitz, Gold-Medaillen-Gewinnerin im Zweierbob bei den Olympischen Winterspielen 2018, sowie Isabell Werth, aktuell erfolgreichste deutsche Olympionikin und 14-fache Olympia-Medaillen-Gewinnerin im Reitsport.

OMR 2025 in Hamburg: Hotelpreise steigen schon Tage vor dem Festival

Schon Tage vor Beginn des Festivals schnellen in Hamburg die Hotelpreise in die Höhe. Auf der Buchungsplattform Booking sind für ein Zwei-Bett-Zimmer pro Nacht zwischen dem OMR-Eröffnungstag am Dienstag und dem Abschlusstag am Mittwoch für ganz Hamburg nur noch wenige Angebote verfügbar.

Straßensperrungen im Karoviertel während OMR 2025

Wie im Vorjahr wird die Karolinenstraße, eine zentrale Verkehrsader, im Zeitraum rund um die Veranstaltung voll gesperrt – in diesem Jahr vom 5. Mai (19 Uhr) bis zum 8. Mai (5 Uhr). Betroffen ist der Abschnitt zwischen Lagerstraße und Schröderstiftstraße.

Der Grund für die Sperrung: Der Skywalk, der eine bequeme Verbindung zwischen den Messegebäuden schaffen soll, wäre nach Einschätzung der Polizei Hamburg mit den erwarteten fast 70.000 Besuchern überlastet. Polizeisprecher Christian Schreiber teilt mit, dass man auch 2025 das „bewährte Verkehrskonzept“ der vergangenen Jahre aufgegriffen habe. Doch genau dieses stößt bei Anwohnern auf Kritik.

Anreise und ÖPNV: Der Weg zum OMR-Festival 2025

Um zur OMR zu gelangen, gibt es verschiedene Möglichkeiten vom Hauptbahnhof aus: Mit der U1 kann bis zum Stephansplatz gefahren werden. Innerhalb von 10 Minuten gelangt man zu Fuß zum Eingang Ost der Messe. Der Eingang Ost wird ebenfalls per S2, S5 sowie den Fern- und Nahverkehrszügen schnell erreicht, dafür muss an der Haltestelle Dammtor ausgestiegen und 10 Minuten zu Fuß gelaufen werden. Mit der U2 kann bis zu der Station „Messehallen“ gefahren und direkt der Eingang Süd oder der Eingang Ost (Fünf Minuten Fußweg) genommen werden. Für alle, die mit der U3, S1 oder S5 kommen, lohnt sich der Ausstieg an der Station „Sternschanze“, um den Eingang West zu nutzen.

Wichtig für alle Besucher und Besucherinnen: Um auf das Festival-Gelände zu gelangen, muss sich jeder vorher akkreditieren. Das erfolgt an den einzelnen Eingängen (Ost, Süd und West) am Dienstag und Mittwoch ab 9 Uhr. Benötigt werden vor Ort das Ticket und ein Lichtbildausweis, für den Eintritt erhalten alle ein personalisiertes Badge sowie ein Festivalbändchen mit einem RFID-Chip. Mit dem Chip wird dann auf dem gesamten Festival-Gelände kontaktlos bezahlt.