Am Schornstein der Sixtinischen Kapelle ist am Mittwochabend schwarzer Rauch zu sehen. Dies gilt traditionell als Zeichen dafür, dass bei einem Wahlgang des Konklaves kein neuer Papst gewählt wurde.
Mehrere Zehntausend Menschen warteten auf dem Petersplatz auf das Rauchzeichen nach dem ersten Wahlgang zur Bestimmung eines neuen Papstes. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldete unter Berufung auf örtliche Behörden 30.000 Anwesende. Es strömten weitere Menschen auf den Platz. Bei einer erfolgreichen Wahl steigt weißer Rauch aus einem eigens installierten Schornstein auf dem Dach der Sixtinischen Kapelle. Kommt die nötige Mehrheit nicht zustande, steigt schwarzer Rauch auf.
Mehr als 100.000 Nutzer schauten sich kurz vor 20.00 Uhr den Livestream des Nachrichtenportals „Vatican News“ mit dem Blick auf den Schornstein der Sixtinischen Kapelle auf der Video-Plattform YouTube an. Normalerweise verfolgen nur wenige Dutzend Menschen diese Live-Übertragung, die 24 Stunden am Tag läuft. Gottesdienste sowie weitere Termine des Papstes werden dort gezeigt. In der übrigen Zeit ist der Petersplatz zu sehen.
Am Mittwoch begann das Konklave zur Wahl des neuen Papstes. In der Sixtinischen Kapelle hatte sich am Nachmittag die Tür hinter den 133 Kardinälen geschlossen, die jetzt abgeschottet von der Außenwelt über den Nachfolger für den kürzlich verstorbenen Papst Franziskus beraten.
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Nach dem ersten Wahlgang am Mittwochnachmittag schaut die ganze Welt wieder gebannt auf den kleinen Schornstein der Sixtinischen Kapelle. Steigt weißer Rauch aus dem Schlot empor, hat sich eine Zweidrittelmehrheit der Purpurträger für einen Kandidaten entschieden und es wird das „Habemus Papam“ (zu Deutsch: Wir haben einen Papst) verkündet. Konnten sich die Kirchenmänner nicht einigen, steigt schwarzer Rauch empor und es folgen weitere Wahlgänge.
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Konklave zur Wahl des neuen Papstes beginnt Mittwoch
Bevor es für die 133 Kardinäle in die von der Außenwelt abgeschottete Sixtinische Kapelle ging, wurde im Petersdom noch eine große Messe abgehalten. Nach dem feierlichen Einzug in die Ost-Basilika des Apostolischen Palastes meditierten die Kirchenmänner zunächst und schworen Geheimhaltung bei der Papstwahl.
Zeitplan zum Konklave am Mittwoch
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10.00 Uhr:
- Im Petersdom wird die große Messe „Pro eligendo Romano Pontefice“ („Zur Wahl des Römischen Pontifex“) abgehalten.
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ab 11.45 Uhr:
- Die wahlberechtigten Kardinäle kehren ins Vatikan-Gästehaus Santa Marta zurück.
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15.45 Uhr:
- Fahrt oder Gang zum Apostolischen Palast, zunächst in die Paulinische Kapelle.
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16.30 Uhr:
- Feierlicher Einzug in die Sixtinische Kapelle.
- Danach folgt eine Meditation.
- Gebet und Gesang des „Veni Creator“.
- Anschließend schwört jeder Kardinal mit der Hand auf dem Evangelium, sich an die Wahlvorschriften zu halten und Geheimhaltung zu wahren.
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ab 17.30 Uhr:
- Der erste Wahlgang findet statt.
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ab 19.00 Uhr:
- Aus dem Schornstein auf dem Dach der Kapelle steigt erster Rauch auf. Sollte es eine Zweidrittelmehrheit geben, ist der Rauch weiß – ansonsten schwarz.
Kardinal Giovanni Battista Re leitete die Sondermesse „Pro eligendo Romano Pontefice“ vor der Papstwahl in Rom.
© IMAGO/Catholicpressphoto/IMAGO/©Vatican Media/CPP
Toilettengänge, Essenspausen, Shuttleservice Wenn Kardinäle beim Konklave von irdischen Bedürfnissen geplagt werden Das Konklave im Livestream
Die Papstwahl 2025 wird mitunter im TV und via Livestream übertragen. Von 16 Uhr bis 18 Uhr sendet das ZDF die Sondersendung „Das Konklave – Einzug der Kardinäle“. Auch Phoenix überträgt ab 16 Uhr bis etwa 19.30 Uhr die Papstwahl aus Rom via TV und Livestream; die Moderation übernimmt Reporterin Lena Mosel. Zwischenzeitlich wird dort die halbstündige Dokumentation „Blackbox Konklave – Die geheime Papstwahl“ gezeigt – einmal ab 17 Uhr und ein weiteres Mal ab 18.15 Uhr.
Auch via Youtube wird die Papstwahl per Livestream übertragen. Der offizielle Vatikan-Nachrichtensender „Vatican News“ übertragt am Mittwoch live vom Petersdom. Die Nachrichtenagentur „Associated Press“ (AP) startet bereits am Vormittag mit einem Livestream. Ab 19 Uhr wird der US-amerikanische Religionssender „EWTN“ (Eternal Word Television Network) einen Livestream starten, bei dem der Schornstein der Sixtinischen Kapelle in Großaufnahme gezeigt wird.
Das mögliche Konklave-Programm für Donnerstag
Dass bereits nach dem ersten Wahldurchgang am Mittwochnachmittag ein neuer Papst gefunden wird und weißer Rauch emporsteigt, gilt eher als unwahrscheinlich. Sollten sich die Kardinäle noch uneins sein und es wurde keine Zweidrittelmehrheit gefunden, steigt aus dem Schornstein schwarzer Rauch empor und es werden weitere Wahlgänge für den Folgetag angesetzt.
Zeitplan zum Konklave am Donnerstag
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7.45 Uhr:
- Fahrt oder Gang aus dem Gästehaus zum Apostolischen Palast. Messe in der Paulinischen Kapelle.
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ab 9.15 Uhr:
- Der zweite Wahlgang in der Sixtinischen Kapelle beginnt.
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ab 10.30 Uhr:
- Entscheidungsverkündung: Gibt es einen neuen Papst, steigt weißer Rauch aus dem Schornstein auf. Ansonsten tut sich am Schornstein nichts.
- Im Anschluss: Möglicher dritter Wahlgang.
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ab 12.00 Uhr:
- Entscheidungsverkündung: Schwarzer oder weißer Rauch.
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12.30 Uhr:
- Die Kardinäle kehren ins Gästehaus zurück.
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15.45 Uhr:
- Die Kardinäle fahren mit einem Bus zum Apostolischen Palast.
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16.30 Uhr:
- Möglicherweise vierter Wahlgang.
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17.30 Uhr:
- Entscheidungsverkündung: Gibt es einen neuen Papst, steigt weißer Rauch auf.
- Im Anschluss: Möglicherweise fünfter Wahlgang.
- ab 19.00 Uhr: Schwarzer oder weißer Rauch.
In der Sixtinischen Kapelle wird der neue Papst gewählt.
© Grafik: dpa, Tsp/Bartel
Was, wenn es auch Donnerstag keine Entscheidung gibt?
Sollte es auch nach dem fünften Wahlgang am Donnerstagabend noch keinen neuen Papst geben, wiederholt sich das Prozedere der Vortage am Freitag und Samstag. Pro Tag darf es maximal vier Wahlgänge geben. Konnten sich die Kardinäle auch dann noch nicht einigen, wird ein Tag Pause eingelegt. Ab Montag können dann weitere Wahlgänge abgehalten werden. Sollte auch nach dem 33. Wahlgang noch kein Papst feststehen, kann es zu einer Stichwahl der Kandidaten mit den meisten Stimmen kommen.
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Im besten Fall nimmt der gewählte Kardinal die Wahl an. Nachdem er sich für einen Papstnamen entschieden hat, präsentiert er sich auf dem Balkon des Petersdoms vor den Gläubigen als neuer Pontifex.
Bereits einen Tag vor Beginn des Konklave wurde der Balkon am Petersdom für den Auftritt des neuen Papstes festlich geschmückt.
© IMAGO/NurPhoto/IMAGO/Beata Zawrzel
Der Kardinaldiakon verkündet zunächst das „Habemus Papam“. Danach spricht der neue Papst seinen ersten Segen: „Urbi et Orbi“.
Wie lange dauert eine Papstwahl?
Die Geschichte zeigt, dass eine Papstwahl unterschiedlich lang dauern kann. Im Mittelalter dauerte es bis zur Wahl von Pontifex Gregor X. einmal fast drei Jahre. 1503 hingegen war bereits nach wenigen Stunden Papst Julius II. gewählt. Allerdings soll dabei Bestechung die Abstimmung beschleunigt haben. Bei den letzten Papstwahlen brauchte das Konklave bis zu fünf Tagen für seine Entscheidung. (mit dpa)