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53 Jahre nach Veröffentlichung des Originals stehen Pink Floyd kurz davor, mit dem aufgemöbelten Film-Soundtrack „Pink Floyd at Pompeii – MCMLXXII“ ihre siebte Nummer Eins in den britischen Albumcharts feiern zu können.
Mit der Neuveröffentlichung am 2. Mai schoss das Boxset (2CD, 2LP, Blu-ray und DVD) auf Platz eins der Wochenliste. Ein später Triumph einer frühen Multimedia-Ikone. Die aktuelle 4K-Restaurierung des Klassikers aus dem Jahr 1972 wurde von Porcupine-Tree-Chef Steven Wilson vorgenommen.
Dabei lief die Sache seinerzeit alles andere als easy.
Probleme mit der Stromversorgung, blockierte Versorgungs-Straßen durch eine Pilger-Prozession, eine eher widerwillige Band. Der heute legendäre Konzertfilm „Pink Floyd at Pompeii“, eingespielt im Oktober 1971, hatte mit zahlreichen Widrigkeiten zu kämpfen. Regisseur Adrian Maben dachte mehrfach daran, das von drei TV-Anstalten (darunter der Bayrischen Rundfunk) co-produzierte Projekt in einem leeren Amphitheater aufzugeben.
Pink Floyd in einer Phase der avantgardistischen Experimente
Letztlich konnte der Film 1972 dann doch beim Edinburgh International Film Festival seine Premiere feiern. Ergänzende Songs wurden in einem Pariser Studio aufgenommen. Das Live-Album folgte.
Nach dem Ausstieg ihrer Gallionsfigur Syd Barrett im Jahr 1968 befanden sich Pink Floyd in einer Phase der avantgardistischen Experimente, wie das 1970er-Album „Atom Heart Mother“ mit dem heute emblematischen Kuh-Cover dokumentiert. Ihr Pompeii-Experiment war ein weiterer Schritt in Richtung „Legende“.
Wenn der Soundtrack auf seinem derzeitigen Platz verharrt (womit zu rechnen ist) und somit auch in der Wochen-Endzählung notiert, wäre es das siebte Nummer-Eins Album der Band in ihrem Heimatland.
Vierte Nummer eins für Pink Floyd?
Zuvor erreichten sie die Spitze der UK-Albumcharts mit „Atom Heart Mother“, (1994), „Pulse“ (Live) (1995) sowie „The Endless River“ (2014). Das in vielen Ländern monatelang gelistete „Dark Side of The Moon“ schaffte es in Großbritannien erstaunlicherweise nicht auf die Eins.
Bei der Bearbeitung des Klassikers verwendete Steven Wilson das ursprüngliche 35-mm-Filmaterial und mischte den Ton neu ab.
Ergänzt sind zwei zusätzliche Track.: Eine bisher unveröffentlichte und erweiterte Version von „A Saucerful Of Secrets“ und eine neue Version von „Careful With That Axe, Eugene“. Der ebenfalls restaurierte Film kam im April 2025 weltweit in die Kinos.
Wobei die heutige Zeit durch die Dauerfehden des ehemaligen Gitarristen/Bassisten geprägt ist: In einem aktuellen Fall hatte Roger Waters, John Ware, den Regisseur des Dokfilms „The Dark Side Of Roger Waters“ als „lügendes, hinterhältiges zionistisches Sprachrohr“ und „Cheerleader des Völkermords an den Palästinensern“. bezeichnet. In der nachfolgenden Verleumdungsklage bekam Ware recht.