80 Jahre nach Kriegsende: 8. Mai 1945: Kapitulation, wie der 8. Mai Europa veränderte – und warum Erinnerung unser stärkstes Mittel gegen das Vergessen bleibt.

Am 8. Mai 1945 verstummten in Europa die Waffen. Nach fast sechs Jahren Krieg, über 60 Millionen Toten und unermesslichem Leid kapitulierte das nationalsozialistische Deutschland. Der Zweite Weltkrieg, ausgelöst von Deutschland, endete – zumindest in Europa. Der Krieg in Asien tobte weiter. Heute, 80 Jahre später, ist dieser Tag nicht nur ein historisches Datum, sondern ein Prüfstein unseres politischen Gedächtnisses.

Was ist der Day?
Der 8. Mai wird in vielen Ländern als „Victory in Europe Day“ gefeiert – der Tag, an dem Nazi-Deutschland kapitulierte. In Russland ist es der 9. Mai.

Wer hat den Krieg angefangen?
Deutschland begann den Zweiten Weltkrieg am 1. September 1939 mit dem Überfall auf Polen – unter Adolf Hitler und der NSDAP.

Der Anfang vom Ende

1. September 1939: Der Überfall auf Polen
Deutschland begann den Krieg mit dem Angriff auf Polen. Ohne Vorwarnung marschierten Wehrmachtseinheiten ein, mit ihnen die Luftwaffe, die Städte bombardierte. Kurz danach erklärten Großbritannien und Frankreich dem Deutschen Reich den Krieg – die Allianz der westlichen Demokratien formierte sich.

Kriegsparteien: Wer kämpfte gegen wen?

Auf der einen Seite standen die Achsenmächte: Deutschland, Italien und Japan. Ihnen gegenüber die Alliierten: Großbritannien, Frankreich, die Sowjetunion, die USA, China und viele weitere Staaten aus Europa, Afrika, Asien und Ozeanien. Mehr als 60 Länder beteiligten sich direkt am Kriegsgeschehen.

Deutschland verbündete sich mit dem faschistischen Italien und dem kaiserlichen Japan, das in Asien einen brutalen Eroberungskrieg führte. Die USA traten nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor 1941 in den Krieg ein – und wurden zum militärischen Rückgrat der Alliierten.

Die Wende im Krieg

1942/43: Stalingrad und El Alamein
Die Niederlage der Wehrmacht in Stalingrad stoppte den Vormarsch nach Osten. In Nordafrika siegten britische Truppen bei El Alamein. Der Mythos der Unbesiegbarkeit des NS-Staates begann zu bröckeln.

6. Juni 1944: Der D-Day
Am „D-Day“ landeten mehr als 150.000 alliierte Soldaten an den Stränden der Normandie. Es war die größte amphibische Invasion der Geschichte. Die Westfront war geöffnet – die Befreiung Westeuropas begann. Frankreich wurde Schritt für Schritt von deutscher Besatzung befreit.

8. Mai 1945: Der Tag der Befreiung

In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai unterzeichneten die letzten Vertreter der Wehrmacht in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation. Für die einen war es der Tag des Sieges, für andere der Beginn von Besatzung. In Deutschland war lange unklar, wie dieser Tag erinnert werden sollte. Erst 1985 sprach Bundespräsident Richard von Weizsäcker vom „Tag der Befreiung“ – eine historische Wende in der Erinnerungskultur.

Wer hat den Krieg beendet?
Die Alliierten – dazu gehörten die USA, die Sowjetunion, Großbritannien, Frankreich und andere – zwangen Deutschland zur Kapitulation.

Wer war am Krieg beteiligt?
Mehr als 60 Staaten weltweit. Zu den wichtigsten Akteuren zählten Deutschland, Italien, Japan, die Sowjetunion, Großbritannien, Frankreich, China und die USA.

Wann war der Krieg wirklich beendet?
In Europa endete der Krieg am 8. Mai 1945. Weltweit dauerte er bis zum 2. September 1945, als Japan kapitulierte.

D-Day, Landung amerikanischer Truppen in Frankreich.D-Day, Landung amerikanischer Truppen in Frankreich. ©2025 Public Domain

Der Krieg ging weiter – in Asien

Während in Europa gefeiert und getrauert wurde, kämpften die USA in Asien weiter gegen Japan. Die Insel um Insel geführten Kämpfe waren extrem verlustreich.

6. und 9. August 1945: Hiroshima und Nagasaki
Die USA warfen zwei Atombomben über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki ab. Hunderttausende Menschen starben sofort oder an den Folgen der Strahlung.

2. September 1945: Die endgültige Kapitulation Japans
Auf dem US-Schlachtschiff Missouri unterzeichnete Japan die Kapitulationsurkunde. Damit endete der Zweite Weltkrieg endgültig – mit einer Bilanz des Schreckens und einer zerstörten Weltordnung.

Lehren für heute

Heute erleben wir wieder Krieg in Europa – in der Ukraine. Der 8. Mai erinnert uns daran, was Nationalismus, Rassismus und Expansion anrichten können. Die Freiheit, in der wir heute leben, ist nicht selbstverständlich. Der Zweite Weltkrieg lehrt: Demokratie muss verteidigt werden – jeden Tag.

Foto – Generaladmiral von Friedeburg und Feldmarschall Bernard Montgomery am 4. Mai 1945 bei der Unterzeichnung der Kapitulationserklärung. ©2025 Von Edward George William Malindine, Gemeinfrei.

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