In Hamburg-Moorfleet wird eine 58-jährige Bestseller-Autorin tot auf einem Hausboot gefunden. Jetzt hat die Polizei einen jungen Mann festgenommen. Der 22 Jahre alte Tatverdächtige ist ihr Sohn.
Zwei Wochen nach dem Fund einer Toten auf einem Hausboot in Hamburg-Moorfleet hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Der 22-Jährige sei ein Verwandter der Getöteten, teilte ein Polizeisprecher mit. Nach WELT-Informationen handelt es sich um den Sohn der Getöteten. Er soll nach der Tat auch die Polizei gerufen haben.
Der Deutsche wurde den Angaben zufolge am Dienstagmittag im Stadtteil Rothenburgsort verhaftet, hieß es am Mittwochmittag. Zielfahnder hätten ihn lokalisiert. Der 22-Jährige habe keinen Widerstand geleistet. Zuvor hatte das Amtsgericht bereits einen Haftbefehl erlassen. Das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft ermitteln wegen Mordes.
Die leblose 58 Jahre alte Alexandra Fröhlich war am 22. April auf dem Hausboot entdeckt worden. Eine Obduktion ergab, dass die Frau durch die Einwirkung stumpfer Gewalt zu Tode kam. Berichte, wonach sie erschossen wurde, hatte die Polizei später zurückgewiesen.
Der Sohn, einer von insgesamt drei, hatte die Polizei an jenem Dienstagmorgen alarmiert und angegeben, seine Mutter leblos entdeckt zu haben. Ihm waren später auch Abstriche von den Händen genommen zu haben, um mögliche Schmauchspuren zu sichern.
Monatelang „Spiegel“-Bestsellerliste
Fröhlich war eine deutsche Autorin und Journalistin. Sie arbeitete als freie Textchefin für verschiedene Frauenmagazine und schrieb seit vielen Jahren für Publikationen wie „Petra“, „Freundin“ und „stern.de“. Ihre Romane zeichnen sich durch eine Mischung aus Humor, Familiengeschichten und gesellschaftlichen Themen aus. Mit ihren Büchern „Meine russische Schwiegermutter und andere Katastrophen“ und „Gestorben wird immer“ erreichte sie monatelang die „Spiegel“-Bestsellerliste.
Fröhlich lebte auf einem Hausboot am Holzhafenufer im Hamburger Stadtteil Moorfleet. Im Laufe der vergangenen Woche hatten Polizeitaucher den verschlickten Grund der Alten Dove-Elbe nach einer möglichen Tatwaffe und weiteren Spuren gesucht.
Fröhlich soll laut den ersten Ermittlungen in der Nacht zu Dienstag getötet worden sein, zwischen Mitternacht und dem frühen Dienstagmorgen 5:30 Uhr. Im Laufe der Ermittlungen wurde bekannt, dass sich die Ermittler auch das familiäre Umfeld der Autorin näher beleuchten würden.
dfe