„VfB Stuttgart vor 20 Jahren“ ist eine Serie, in der BILD historische Artikel wieder zum Leben erweckt. Lesen Sie heute, was den VfB im Jahr 2005 bewegte.
Der Artikel „Kevin Toranyi erlöst den VfB“ ist am 8. Mai 2005 bei BILD erschienen
Gestern, 17.15 Uhr im Gottlieb-Daimler-Stadion. 45 000 Fans feiern einen Mann: Aus Kevin Kuranyi wird Kevin Toranyi!
Stuttgarts Knipser erlöst den VfB mit einem Last-Minute-Tor in der 88. Minute gegen Hannover – 1:0 (0:0). Durch den ersten „Dreier“ nach drei Spielen ohne Sieg bleiben die Schwaben auf Champions-League-Kurs. 96 versinkt dagegen im Tabellen-Niemandsland.
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„Die Kritik der letzten Wochen war richtig. Wir haben endlich gezeigt, dass wir kämpfen können“, jubelte der Torschütze nach dem Schlusspfiff. „Wenn wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und nicht so viel reden, haben wir auch Erfolg.“
Sein Treffer – wie aus dem Bilderbuch. Befreiungsschlag Hinkel, Streller per Kopf zu Babbel, der weiter zu Kuranyi. Und der Nationalspieler hämmert die Kugel aus 11 Metern eiskalt ins Netz.
Die Erlösung. Denn bis dahin haben die VfB-Schlaffis bitter enttäuscht. Präsident Erwin Staudt forderte: „Ich will von Beginn an ein Feuerwerk abbrennen sehen.“
Doch der große Knall bleibt zunächst aus. Hannovers „Rumpf-Truppe“ ohne sechs (Vinicius, Stendel, Kaufman, Dabrowski, Paunovic, Leandro) mauert sich hinten ein. Der VfB ohne die gesperrten Meira und Meißner: Planlos, ideenlos, chancenlos. Außer einer Doppel-Chance durch Kuranyi und Stranzl (22.) gibt’s gar nichts.
Zur Halbzeit kommt die Quittung: Pfiffe von den Rängen. Dann wird’s ganz schlimm. Cacau (47.), Stranzl (61.) und Streller (73) vergeben Hundert-Prozentige. Tiffert rettet auf der Linie gegen Zuraw (60.).
Und dann der große Auftritt von Kevin Toranyi…