Zitat von ruhrpott_adler
Zitat von CornyTalksZitat von Messi-ass

Ganz nüchtern könnte man es als gescheiterten opportunistischen Karrieresprung bezeichnen. Da das BSW ohnehin die Verkörperung des Opportunismus war, vom Personal bis zum Programm, hat das auch absolut zusammengepasst. Er stand halt mit seiner Kandidatur für diesen chaotischen Nonsens und Union wird sich im Klaren sein, dass die Wiederanstellung etwas auf’s Vereinsimage drücken könnte. Scheinbar ist seine Expertise größer als der Schaden am Image.

Damit dürfte das Thema auch für’s Erste durch sein. Würde mich aber nicht überraschen, wenn der in ein paar Jahren einfach auf den nächsten neuen Zug aufspringt.

Weiß ja nicht. Finde ich kritisch und stimme auch denjenigen zu, für die das Union ein Stück weit weniger sympathisch macht. Nachdem das BSW nun hoffentlich zu einer Randnotiz in der politischen Geschichte der Bundesrepublik verkommen ist, macht er halt da weiter, wo er vorher war. Ist sein gutes Recht und das des Vereins. Aber es hat von außen betrachtet ein ziemliches Geschmäckle und ich bin sehr froh, dass es so eine Geschichte nicht bei meinem eigenen Verein gibt. Ich hätte große Probleme damit, das mit meinem Fansein zu vereinbaren.
Ist jetzt die Partei der Kritikpunkt oder der Prozess, den Verein zu verlassen und dann nach „Scheitern“ wieder zurück zu kehren?

Der Aufschrei hängt sich ja offensichtlich primär daran auf, für welche Partei er sich hat aufstellen lassen. Und das finde ich etwas dünn. Die Programmatik der Partei muss man natürlich nicht teilen, nur das war ja vorher bekannt, ist den Aufschrei dementsprechend auch nicht wert.

Ich gehe da mit @Namoor, es ist total üblich und es muss auch gewährleistet werden, dass Menschen sich aus ihrem Beruf heraus politisch engagieren und sich ggfs. aufstellen lassen. Und dann ggfs. auch wieder in den Beruf zurückkehren. Das macht politisches Engagement ja überhaupt erst „aus dem Volk heraus“ aus.

Ja, Oliver Ruhnert hat das Recht dazu, für den Bundestag zu kandidieren. Das ist sein Recht als deutscher Staatsbürger und dass er das tut, während er eigentlich einen Vertrag als Chefscout bei Union Berlin hat, ist auch in Ordnung. Auch dass er dahin jetzt zurückkehrt, wenn Union als Arbeitgeber sagt, dass sie das gerne möchten, ist völlig okay.

Mein Kritikpunkt ist zu 100%, in welcher politischen Ecke Ruhnerts Engagement stattfindet. Da spreche ich nur für mich und will den anderen, die sich dazu geäußert haben, keine Aussgen in den Mund legen. Gleichzeitig will ich aber auch nicht mit den Aussagen der anderen in einen Topf geworfen werden.

Ob Du den Anlass meiner Kritik „etwas dünn“ findest, bleibt Dir überlassen. Ich beschäftige mich für meine Doktorarbeit sehr intensiv mit den Themen Osteuropa und aktuell dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, und eben auch mit der deutschen Ostpolitik. Und in diesem Kontext ist mir das, was das BSW macht, zutiefst zuwider. Dieses Gefühl habe ich zum Ausdruck gebracht und daraus leitete sich meine ursprüngliche Aussage ab, dass ich froh bin, dass Ruhnert nicht bei meinem Verein arbeitet. Denn damit hätte ich als Fan ein großes Problem. Nicht mehr und nicht weniger als diese individuelle Perspektive wollte ich zum Ausdruck bringen. Ob man die teilt oder ablehnt, bleibt allen Lesenden selbst überlassen.