Nachdem die ersten sechs Kilometer bis Beyenburg bereits restauriert und in Betrieb genommen wurden, sollen im kommenden Jahr auch die rund vier Kilometer bis Radevormwald-Dahlerau folgen. Die Vorarbeiten am Bahnübergang der blauen Beyenburger Brücke haben begonnen.

In Beyenburg ist momentan
erst mal Schluss

„In Beyenburg ist momentan erst mal Schluss, aber wir wollen ja weiterfahren“, sagt Ulrich Grotstollen, Vorsitzender des Vereins Bergische Bahnen/Förderverein Wupperschiene. Das langfristige Ziel: die Reaktivierung der gesamten Strecke entlang der Wupper bis zur Wuppertalsperre. Auf der nächsten Etappe bis Dahlerau liegt mit der alten Wülfing-Fabrik zudem ein bedeutendes industriegeschichtliches Zeugnis, betont Grotstollen. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die nächste große Baustelle. Am Ende der bisherigen Strecke, an der Beyenburger Brücke, muss ein Bahnübergang geöffnet, eine Spurverengung korrigiert und der Übergang neu hergestellt werden. „Das ist die nächste größere Maßnahme, die wir in Angriff nehmen“, so Grotstollen.

Dirk Wasserfuhr, Ordensbruder der Kreuzherren im Kloster Beyenburg, ist von dem Vorhaben einfach begeistert: „Ich finde das sehr schön, es wäre aber natürlich besser, wenn sie täglich fahren würde, um den Bus- und Straßenverkehr zu entlasten“, sagt er. Er selbst sei früher mit der Bahn gefahren und sei auch bei der Eröffnungsfahrt dabei gewesen. Ein Herzensanliegen ist ihm dabei, dass auch die beliebten Draisinenfahrten weiterhin möglich bleiben sollen.

Die bisherigen Sanierungen waren ein Kraftakt: Sieben Großbrücken, fünf kleinere Brücken, ein Tunnel, mehrere Bahnsteige sowie unzählige Stützmauern wurden wiederhergestellt – ebenso wie Gleisabschnitte und ein Hangrutsch bei der Firma Erfurt. Möglich wurde das durch ehrenamtliche Arbeit, Sachmittel-Förderungen und langjährige Unterstützung des zweiten Arbeitsmarktes, die inzwischen ersatzlos entfallen ist. Finanzielle Hilfe kam unter anderem von der NRW-Stiftung, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Sparkasse. Genaue Angaben zu dem Investitionsvolumen wollte Grotstollen nicht machen.

Die bereits befahrbare Strecke führt von Wuppertal-Oberbarmen über das rote Viadukt in Heckinghausen, vorbei an der Lenneper und Beyenburger Straße an der Firma Vorwerk und Firma Erfurt durch einen Tunnel bis nach Beyenburg. Zukünftig soll es vier Kilometer weitergehen über die Beyenburger Brücke bis zur Wülfing Fabrik nach Radevormwald-Dahlerau. Langfristig soll die Wupperschiene sogar wieder über Dahlhausen bis nach Wilhelmstal führen, wo die Fahrt an der Wuppertalsperre als Ausflugsziel endet. „Das ist eine wunderbare Landschaft und eine schöne Strecke immer an der Wupper entlang“, weiß Grotstollen. Andreas Bialas, Bezirksbürgermeister von Beyenburg, betont ebenfalls die reizvolle Strecke entlang der Wupper, stellt aber gleichzeitig eine mögliche alternative Nutzung als Verlängerung der Nordbahntrasse in den Raum – für Radfahrende und Fußgänger.