Die Trainerwechsel-Welle der 2. Bundesliga ist nun auch in Regensburg angekommen. Wie der SSV Jahn am Donnerstag mitteilte, wird Coach Andreas Patz den Verein auf eigenen Wunsch mit sofortiger Wirkung verlassen. Der Jahn hat sich damit keinen Gefallen getan, findet MZ-Jahnreporter Felix Kronawitter in seinem Kommentar zu dieser Entwicklung.
Am Samstagabend, als der Abstieg des SSV Jahn nach dem 1:1-Remis gegen den 1. FC Köln auch rechnerisch sicher war, hatten sowohl Patz als auch Jahn-Sportchef Achim Beierlorzer angekündigt in dieser Woche über die Zukunft sprechen zu wollen. Informationen der Mittelbayerischen zufolge, hatten die Gremien des Noch-Zweitligisten aus Regensburg alledings schon eine klare Meinung bezüglich der Personalie: Der Daumen für Patz geht nach unten. Nun ist es also offiziell.
Patz kommt Trennung am Saisonende zuvor
„Im Nachgang an das Auswärtsspiel in Köln habe ich mich wie angekündigt mit Andi Patz intensiv und kritisch, aber stets offen und ehrlich ausgetauscht. Als Ergebnis dieser Gespräche und auch einer umfangreichen und kritischen Saisonanalyse haben wir die gemeinsame Entscheidung getroffen, getrennte Wege zu gehen. Wir möchten in der 3. Liga einen Neuanfang und wollen deswegen die anstehenden Herausforderungen mit neuen Impulsen und einem neuen Profil im Trainerteam starten“, begründet Achim Beierlorzer in der Vereinsmitteilung die Entscheidung. Patz habe daraufhin „aus persönlichen Gründen“ gebeten, das Engagement sofort zu beenden.
Als Chef-Trainer trage ich eine große Verantwortung für die Entwicklung und deswegen ist es meiner Meinung nach eine konsequente und gemeinsam gefällte Entscheidung.
Coach Andreas Patz zu seinem Abgang
Der 41-Jährige, der beim Jahn zuvor als Co-Trainer fungierte, hatte den SSV Ende Oktober 2024 nach dem zehnten Spieltag auf dem letzten Tabellenplatz von Aufstiegstrainer Joe Enochs übernommen. Nach ordentlichem Start konnte er aber auch keine Wende herbeiführen. Der Jahn verließ auch unter Patz den 18. Tabellenplatz nicht mehr und steht seit dem vergangenen Wochenende als Absteiger in die dritte Liga fest.
Wer übernimmt für Patz?
„Wir haben leider in den vergangenen Monaten nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt, um das Ziel Klassenerhalt in der 2. Liga zu packen. Das schmerzt persönlich sehr. Als Chef-Trainer trage ich eine große Verantwortung für die Entwicklung und deswegen ist es meiner Meinung nach eine konsequente und gemeinsam gefällte Entscheidung“, wird Patz in der Mitteilung des Jahn zitiert. „Dennoch bin ich auch stolz auf positive Entwicklungen wie zum Beispiel die feste Integration einiger Nachwuchstalente. Ich möchte mich über diesen Weg bei meinem Trainerteam, meinen Spielern, dem gesamten Verein und den Fans für die vergangenen beiden Jahren bedanken. Ich wünsche dem SSV Jahn viel Erfolg in den kommenden Jahren.“
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In den nächsten beiden Spielen am Sonntag daheim gegen Karlsruhe (13.30 Uhr) und eine Woche später am letzten Spieltag in Darmstadt (18. Mai, 15.30 Uhr) wird der bisherige Co-Trainer Munier Raychouni das Amt des Interimstrainers übernehmen.