Stand: 08.05.2025 16:13 Uhr

Mit vielen Gedenkveranstaltungen in Berlin und Brandenburg wird das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa vor 80 Jahren begangen. Ein Großaufgebot der Polizei sichert Orte und Veranstaltungen in der Hauptstadt.

Die Berliner Polizei begleitet am Donnerstag das Gedenken zum Kriegsende vor 80 Jahren laut eigenen Angaben mit rund 1.900 Einsatzkräften. Das teilte sie auf der Plattform X mit. Einsatzkräfte seien bei zahlreichen Gedenkveranstaltungen und Versammlungen in der Hauptstadt vor Ort.
 
Die Polizei verwies dabei auf eine sogenannte Allgemeinverfügung an sowjetischen Ehrenmalen. Damit hatte sie unter anderem das Zeigen von Flaggen und Fahnen mit russischem Bezug für die Zeit vom 8. Mai morgens bis 9. Mai 2025 abends im Umfeld verschiedener Ehrenmale, wie auch am Sowjetischen Ehrenmal Treptow, untersagt. Diese Entscheidung hat das Verwaltungsgericht am Mittwoch bekannt gegeben. Zur Begründung heißt es, das Verbot sei gerechtfertigt, um ein ruhiges Gedenken zu ermöglichen.

Menschen besuchen am 8. Mai 2025 die Open-Air-Ausstellung mit dem Titel „… endlich Frieden?!“ vor dem Brandenburger Tor.

Gedenktag in Berlin. (Quelle: dpa/Michael Kuenne)

Wie an den 8. Mai 1945 erinnert wird – und warum Polizeiauflagen gelten

In Berlin ist Feiertag, in Brandenburg nicht: In der Region wird am 8. und 9. Mai des Endes des Zweiten Weltkriegs gedacht. Wegen Russlands Krieg in der Ukraine gelten teils besondere Polizeiauflagen. Außerdem sind bestimmte Gäste unerwünscht.mehr

Gedenken in Berlin und Brandenburg

Mit vielen Veranstaltungen wird an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa und an die Befreiung von der NS-Diktatur vor 80 Jahren erinnert.
 
Den Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 8. Mai am Donnerstag bildete die Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei einer Gedenkstunde im Bundestag. Darin ging er Russland scharf an, kritisierte aber auch die Entwicklung der USA unter Präsident Donald Trump. Zur der Gedenkstunde im Bundestag waren diplomatische Vertreter aus aller Welt geladen – nicht jedoch aus Russland und Belarus. Wegen des Krieges in der Ukraine waren zudem rund um den Jahrestag des Kriegsendes Flaggen der untergegangenen UdSSR am sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow verboten.

 
An verschiedenen Orten finden Kranzniederlegungen statt: in Berlin unter anderem an der Neuen Wache und dem sowjetischen Ehrenmal in der Schönholzer Heide; in Brandenburg am Ehrenmal Seelower Höhen. In der Potsdamer Garnisonkirche gibt es am Abend eine Gedenkveranstaltung mit Gästen aus Polen und Frankreich.

Vor dem Museum Karlshorst, Ort der Kapitulation, organisiert die VVN-BdA am 8. Mai 2025 eine mehrerer dezentraler Gedenkkundgebungen. Im Anschluss fährt ein Fahrradkorso zum Bebelplatz.

Russischer Botschafter legt am Mahnmal in Schönholz einen Kranz nieder

Der russische Botschafter Sergej Netschajew legte am sowjetischen Ehrenmal Schönholzer Heide einen Kranz nieder, erschien dabei – ebenso wie seine Begleiter – mit dem sogenannten St.Georgs-Band am Revers. Die Berliner Polizei hatte in einer Allgemeinverfügung das Tragen
dieses Bandes – ebenso wie das Zeigen anderer prorussischer Flaggen und Symbole – für den 8. und 9. Mai in der Nähe der sowjetischen Ehrenmale verboten. Diplomaten und Veteranen der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs aber sind davon aber ausgenommen.

Sendung: rbb 88.8, 08.05.2025, 11:00 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg