Sieht hohe Nachwuchs-Qualität
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Die Verpflichtung von Hoffenheims Senkrechtstarter Tom Bischof (19) soll beim FC Bayern nicht ausschließlich Freude hervorgerufen haben. Der „Kicker“ hatte zuletzt berichtet, dass der ablösefreie Transfer des zentralen Mittelfeldspielers am Campus des Rekordmeisters hinterfragt, teilweise sogar als Affront gewertet wird. Dieser Ansicht trat nun Markus Weinzierl entgegen. Der ehemalige Bundesliga-Trainer (Augsburg, Schalke, Stuttgart) ist seit August 2024 Sportlicher Leiter beim FCB-Nachwuchs.
„Bei Bayern gibt es immer Konkurrenz. Wie die Konkurrenz für unsere Campus-Spieler zustande kommt, ist zweitrangig. Bayern hat mit Bischof einen Spieler geholt, der mit Sicherheit hochtalentiert ist, aber sie (die Verantwortlichen; d. Red.) wissen sehr genau, dass auch am Campus sehr viele hochtalentierte Spieler sind“, wird Weinzierl von der „Abendzeitung“ aus einer Medienrunde zitiert.
„Es geht darum, wer sich durchsetzen kann. Und da werden unsere Spieler in Konkurrenz gehen wie mit allen anderen Spielern auch. Da müssen sie eben im richtigen Moment gut sein oder vielleicht einen Tick besser – wie Pavlovic. Er ist wirklich ein großes Beispiel, wie es funktionieren kann, auch wenn das bei Bayern eine viel größere Aufgabe ist als bei anderen Bundesligisten, oben anzukommen“, meinte der 50-Jährige.
Der Dialog mit der Profiabteilung und den entsprechenden Verantwortlichen sei „sehr gut“, unterstrich Weinzierl: „Wir sind im ständigen Austausch mit Christoph Freund und Max Eberl. Das Interesse der Führung, vom Vorstand ist definitiv groß. Das sieht man auch daran, dass viele unserer Spieler immer wieder im Profitraining dabei sind und Vinnie Kompany sich da wirklich mit den Spielern austauscht, bemüht und auseinandersetzt.
Weinzierl bestritt als Aktiver 114 Partien für die zweite Mannschaft der Münchner, im vergangenen Jahr folgte er auf Halil Altintop, der den Verein auf eigenen Wunsch verlassen hatte. Nach seinem Aus beim 1. FC Nürnberg war der gebürtige Straubinger ab Februar 2023 vereinslos gewesen.
Talente beim FC Bayern: Weinzierl sieht immer höhere Qualität
Hintergrund für den kolportierten Unmut am Bayern-Campus mit Blick auf den verpflichteten TSG-Youngster Bischof: Junge Spieler mit ähnlichem Profil und Talent wie Gabriel Vidovic (21), Paul Wanner (19, ausgeliehen an Heidenheim) und Arijon Ibrahimovic (19, ausgeliehen an Lazio Rom) haben es hoch bis zu den Profis geschafft. Mit Javier Fernández (18), Felipe Chávez (18) und Guido Della Rovere (17) stünden die nächsten Youngster in den Startlöchern. Kandidaten, die günstiger als externe Neuzugänge seien, weil sie aus dem eigenen Stall kommen. Und den Bayern im Zweifel durch Verkäufe zu anderen Klubs Gelder einbringen, falls sich der Weg in die Münchner Bundesliga-Mannschaft wider Erwarten als zu groß erweisen sollte. Mittelstürmer Jonah Kusi-Asare (17) und Offensivmann Lennart Karl (17) durften in dieser Saison bereits bei den Stars reinschnuppern.
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„Zum einen brauchen wir die Qualität am Campus. Meiner Meinung nach wird die immer größer. Gerade Lennart ist ein Beispiel mit unseren 2008ern, der wirklich einer ist von mehreren, die es schaffen können. Und dann ist es so, dass die Jungs die Chance brauchen und diese auch nutzen. Dafür muss der Kader bei den Profis dementsprechend ausschauen“, betonte Weinziel. „Wenn da 30 Superstars sind, wird es für die Jungen schwierig, das ist ganz einfach. Es ist immer die Frage, ob ein Spieler vom Campus die Möglichkeit bekommt bei den Profis. Ich kann es dem Trainer (Kompany; d. Red.) und dem Verein nur nahelegen, dass das eine gute Strategie ist.“