Nicht nur der Spielerkader des MSV Duisburg wurde zu Saisonbeginn auf links gedreht, auch innerhalb des fünfköpfigen Trainerteams durfte man einige neue Gesichter begrüßen.

Die Verpflichtung von Ex-MSV-Spieler und Bundesliga-Profi Dietmar Hirsch zu Saisonbeginn überstrahlte natürlich alles, doch beinahe der gesamte Trainerstab wurde für den Regionalliga-Abstecher frisch verpflichtet.

Bocholter Erfolgsrezept greift auch in der Stahlstadt

„Man redet da immer vom Trainer, aber wir sind ein Team. Ich glaube wir hatten auch eine Herausforderung im Trainerteam“, betonte Hirsch. Dabei stand ihm sein Co-Trainer Marvin Höner über den Saisonverlauf immer tatkräftig zur Seite. Im Tandem hatten sie auch beim 1. FC Bocholt in der Vorsaison die Geschicke in der Hand. „Er ist mein engster Vertrauter gewesen. Wir haben letztes Jahr unheimlich gut zusammengearbeitet. Wir reiben uns viel, wir machen uns gegenseitig besser und er hat eine ganz starke Meinung, ein ganz starker Charakter, ist ein Ruhrpott-Junge. Ich wollte ihn unbedingt dabeihaben. Ich weiß nicht, ob ich das ohne ihn gemacht hätte.“

Als einziges Urgestein des Trainergespanns durchlebte Sven Beuckert als Spieler und späterer Torwarttrainer unzählige Höhen und Tiefen im Verein: „Mit Ihm habe ich noch zusammengespielt. Auch da waren viele immer kritisch. Der ist hier ungefähr seit 45 Jahren. Spieler, Trainer, war auch bei den Frauen“, sagte Hirsch mit einem kleinen Augenzwinkern. Allzu lange ist er aber noch nicht dabei. Mit seinen 51 Jahren ist Beuckert seit 2003 Teil des MSV. Im Bezug zu ihm plauderte Hirsch auch noch aus dem Nähkästchen: „Wir haben uns kurz bevor wir hier anfingen, auf Mallorca getroffen. Haben uns dort richtig einen reingedübelt und haben gesagt: ‚Komm, trotz aller Probleme, probieren wir das einfach. Wir holen dich da raus aus dem, was du da mitfabriziert hast.“

Solche kleine Späße und Nadelstiche gehören für Hirsch auch einfach wie das Salz in der Suppe im richtigen Gefüge dazu: „Da geht es oft gar nicht um Inhalte, sondern einfach darum, dass man jeden Tag zum Training kommen und einfach das Gesicht des anderen sehen kann.“

Prägt Hirsch eine Ära?

Gleiches gilt nämlich auch für Thomas Klimmeck, den die Zebras von Drittligist Alemannia Aachen vor der Saison loseisen konnten: „Er ist zweimal hintereinander aufgestiegen, hat Aachen letztes Jahr fitgemacht und hat unsere Jungs dieses Jahr fitgemacht. Viel wichtiger ist aber, dass er ein richtig geiler Typ ist“, schwärmte Hirsch.

Komplettiert wird das Trainerteam von Videoanalyst Leon Welter. Eine Funktion, die auf dem viertklassigen Niveau längst nicht wie selbstverständlich in allen Vereinen besetzt wird: „Ich habe letztes Jahr in Bocholt unheimlich viel selbst machen müssen“, offenbarte Hirsch. „Ich weiß, wie anstrengend das ist. Er gibt uns sehr viel Input und ist auch teilweise auf dem Platz, damit er versteht, was wir wollen.“

Man darf gespannt sein, welche Figur die Zebras auf dem nächsthöheren Niveau abgeben. Dem MSV dürfte man wünschen, dass auch im Team hinter dem Team zukünftig Kontinuität einkehrt.