Die Vielfalt queerer Kunst und Kultur zeigen – darum geht es in den nächsten Tagen im D’Haus. Das Düsseldorfer Schauspielhaus widmet sich am Freitag und über das Wochenende hinweg den unterschiedlichen Kunstformen und Ästhetiken der queeren Community. Neben zahlreichen Drag-Shows, Theater-Inszenierungen und Partys finden auch mehrere Podiumsdiskussionen und Workshops statt.

Los geht es am Donnerstag, 8. Mai um 18.30 Uhr mit einem Begrüßungsgespräch zu den Fragen: Was ist queere Kunst? Und was kann sie leisten? Danach präsentiert bei „Drag Off the Barriers“ Drag-Star Mieze McCripple ein queeres und glitzerndes Spektakel von und mit Drag-Künstlern mit Behinderungen (Kleines Haus, 20 Uhr).

Am Freitag, 9. Mai tritt die Festivalkuratorin und Drag Queen Effi Biest um 19 Uhr im Großes Haus auf. Ihre Drag-Shows gelten in Düsseldorf längst als Kultveranstaltung, mit einer Sonderausgabe von „Drag and Biest XXXL“ führt sie nun durch 100 Jahre Travestiegeschichte. Am gleichen Abend wird in der Kantine die Tanzfläche eröffnet. Das Get Over It Collective mixt bei der Partyveranstaltung „Here to Stay – Here to Slay“ Techno-Beats mit euphorischen Pop-Vibes.

Der Samstag, 10. Mai lädt zum Mitmachen ein. Für den Schreibworkshop „queer/ing wor(l)ds“ mit Lyriker Avan Amir Weis gibt es noch wenige Restkarten. Die Podiumsdiskussion „Auf die Bühnen!“ widmet sich der Frage, wie Kunst und Protest Hand in Hand gehen können.

Provokant, witzig und hochaktuell ist das Gastspiel der Berliner Volksbühne: „Sally – mein Leben im Drag“ (Kleines Haus, 19 Uhr). Drag-Künstler Meo Wulf bereitet sich auf eine Drag-Lesung für Fünfjährige vor. Und stellt dabei nervenaufreibende Fragen wie: Kann ich Kinder lesbisch machen? Und: Wo sind eigentlich meine Schuhe? Deutlich ernster verpackt ist hingegen die zweite Inszenierung des Tages. „Die Märchen des Oscar Wilde erzählt im Zuchthaus zu Reading“ begegnet dem bekannten Dichter in einer Gefängniszelle des viktorianischen Englands. Angeklagt wegen Homosexualität und verurteilt zu zwei Jahren Zwangsarbeit, wird Wilde als gebrochener Mann porträtiert. Regisseur André Kaczmarczyk erzählt in seinem musikalischen Theaterstück von der Kraft der Fantasie und Vorstellungskraft an der Schwelle des Todes. Für die Vorstellung um 19.30 Uhr sind nur noch Restkarten verfügbar.

Im Unterhaus nimmt Blanka Winkler mit Female Horror Stories genüsslich Gruselfilm-Klischees und sexistische Logiken auseinander (21.30 Uhr). Und am Abend im Foyer kommen die Neunziger zurück. Unter dem Motto „Nineties und Naughties“, also „ungezogen“, möchte das Düsseldorfer Kollektiv Shapes & Shades die Ballroom-Kultur zugänglicher machen. Teilnehmer sind eingeladen, sich für den Catwalk und die Show von den Outfits und Auftritten großer Neunziger-Bands wie Destiny’s Child, Backstreet Boys oder Evanescence inspirieren zu lassen.

Am Sonntag, 11. Mai wird das Foyer ab 12 Uhr zur Spielwiese für Kinder und Familien. Schminkstation und Spielecke locken, Drag Queen Roxy Love liest aus Kinderbüchern vor. Eltern können währenddessen die Podiumsdiskussion verfolgen: Ab 13 Uhr sprechen die Social Media-Persönlichkeiten Lena Liebig, Josimelonie und Frau Löwenherz über queere Menschen in den Medien – vom Reality-TV bis zum Arthouse-Film. Um 15 Uhr folgt dann im Unterhaus noch eine Inszenierung des Stückes „SagdochmalLuca“. In der szenischen Lesung geht es um Vorurteile, Spekulationen und Nonbinarität – also, wenn ein Mensch weder weiblich noch männlich ist.

Das vollständige Programm gibt es online auf der Seite des Düsseldorfer Schauspielhauses unter www.dhaus.de. Dort sind auch Tickets für die Veranstaltungen erhältlich.