Prorussische Motorradfahrer der nationalistischen „Nachtwölfe“ sind auf dem Weg nach Berlin. Zuvor haben sie in Brandenburg zwei sowjetische Gedenkorte besucht. Mitglieder der Motorradgruppe legten in Schönwalde und Baruth Kränze nieder, bevor sie Richtung Berlin aufbrachen. Polizisten waren vor Ort. Zuvor hatten die rund 60 Biker mit 50 Motorrädern einen Zwischenstopp in Dresden eingelegt.

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In Berlin planen die pro-russischen Biker Stopps am sowjetischen Ehrenmal am Tiergarten und im Treptower Park. Angemeldet seien 200 Teilnehmer, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei. „Mit so vielen rechnen wir aber nicht ganz.“ Auch in den vergangenen Jahren seien es weniger gewesen. 

Die Polizei erwarte, dass die Biker von der westlichen Stadtgrenze zunächst zum Ehrenmal Tiergarten fahren. Vorgesehen sei, dass die Motorräder in unmittelbarer Nähe des Tiergartens abgestellt werden und die „Nachtwölfe“ in Gruppen von acht bis zehn Personen zum Denkmal gehen.

Polizei begleitet Motorradfahrer

Informationen dazu, dass die Biker am Morgen bereits in Berlin waren, gebe es nicht, so die Sprecherin. Die Polizei werde die Motorradfahrer bereits ab der Stadtgrenze und dann auf der gesamten weiteren Strecke bis nach Treptow begleiten. „Es soll ein würdevolles und friedvolles Gedenken sein.“ 

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Die Polizei werde im Blick behalten, ob es Verstöße gegen die Allgemeinverfügung gebe. Danach dürfen an den Ehrenmalen beispielsweise keine sowjetischen Flaggen gezeigt werden.

Die „Nachtwölfe“ gelten als Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin und der Krim-Annexion sowie als extreme Nationalisten. Die Polizei werde auch darauf achten, ob die Biker auf ihren Kutten beispielsweise kriegsverherrlichende Insignien zeigen.

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Die russischen Biker waren Ende April in Moskau gestartet. Wie im vergangenen Jahr fahren sie auf einer umstrittenen „Siegesfahrt“ von Moskau nach Berlin. Bei der Fahrt 2015 hatten deutsche Behörden die Visa mehrerer Mitglieder annulliert und deren Einreise verhindert. (dpa)