Kürzlich legte ein Cyber-Angriff das Hauptstadt-Portal berlin.de lahm, jetzt gibt es Software-Probleme in den Bürgerämtern: Bestimmte Dienstleistungen können derzeit nicht am Computer bearbeitet werden. Es gibt aber teils Ausweichmöglichkeiten.
Die Bürgerämter in Berlin haben wieder einmal IT-Probleme. Nach rbb-Informationen handelt es sich um eine stadtweite Störung.
Das Büro von Digitalisierungs-Staatssekretärin Martina Klement teilte mit, es gebe aktuell eine „Datenbankstörung, die dazu führt, dass ein sogenanntes Fachverfahren nicht genutzt werden kann“. Deshalb komme es in den Bürgerämtern aktuell zu Einschränkungen. „Die Behebung der Ursache läuft derzeit noch.“
Unter anderem die Bürgerämter in Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick bestätigten dem rbb ebenfalls, dass der Zugriff auf das sogenannte Fachverfahren zurzeit nicht möglich ist. Das Fachverfahren wird für alle Vorgänge benötigt, bei denen Informationen in Datenbanken eingetragen werden müssen – beispielsweise für die Beantragung von Pässen oder Führerscheinen.
Landesportal berlin.de nach Cyberangriff wieder erreichbar
Bürgerämter trotzdem geöffnet
Für Marzahn-Hellersdorf teilte das Bürgeramt dem rbb mit: „Nichtsdestotrotz haben alle Bürgerämter geöffnet und können Angelegenheiten, die nicht vom Fachverfahren abhängig sind, bearbeiten.“ Manche Dienstleistungen würden in Papierform entgegengenommen und „nachverfasst“, sobald die technische Störung wieder aufgehoben sei, hieß es.
Aus dem Büro der Staatssekretärin für Digitalisierung, Martina Klement, gab es zunächst kein offizielles Statement. Auf der Webseite berlin.de, die über IT-Probleme informieren soll, hieß es am Vormittag: „Es liegen keine bekannten Störungen vor“.
Update-Fehler führt zu stundenlangem IT-Ausfall in Berliner Verwaltung
Cyber-Angriff Ende April
Zuletzt gab es Ende April einen Cyber-Angriff auf das sogenannte Hauptstadtportal berlin.de. Er dauerte mehrere Tage. Zahlreiche Webseiten der Berliner Verwaltung waren nicht erreichbar, darunter die der Bezirke, der Senatsverwaltungen und der Gerichte. Bürgeramtstermine konnten nur sehr eingeschränkt gebucht werden.
Laut Senatskanzlei handelte es sich um einen sogenannten Überlastungsangriff, bei dem durch eine Vielzahl an Aufrufen die Server ausfallen. Zu einem Abfluss von Daten sei es dabei nicht gekommen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 09.05.2025, 11:40 Uhr