Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) – In unter 10 Minuten kamen 82 Prozent aller Fluggäste 2024 durch den Check-in und in weiteren maximal 10 Minuten 97 Prozent der Passagiere durch die Sicherheitskontrolle. Dank dieser Zahlen wurde der Flughafen Düsseldorf zum zweiten Mal in Folge pünktlichster Großflughafen Deutschlands.
Doch das war nicht immer so. „Besonders 2022 war die Lage bei den Sicherheitskontrollen dramatisch, 40 Minuten bis zu einer Stunde Wartezeiten waren normal“, sagt Özay Tarim (47) zu BILD. Er ist bei der Gewerkschaft Verdi für den Sicherheitsbereich an den Flughäfen in Nordrhein-Westfalen zuständig.
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Tarim: „In der Zwischenzeit wurde das Sicherheitspersonal stark aufgestockt, die Steuerung durch den Flughafen verbessert. Allerdings stiegen die Flugzahlen nicht so stark wie erhofft.“ Waren es 2019 kurz vor der Corona-Pandemie noch mehr als 25 Millionen Passagiere pro Jahr, fielen die Zahlen danach deutlich.
Wieder mehr als 20 Millionen Flugäste
Inzwischen scheint die Trendwende geschafft. Bei der Vorstellung der Geschäftsergebnisse für 2024 am Freitag sagte Flughafen-Chef Lars Redeligx, dass der Airport zum ersten Mal seit der Pandemie wieder mehr als 20 Millionen Fluggäste begrüßen konnte. Das bedeutet ein Plus von rund 4,8 Prozent im Vergleich zu 2023.
Die Starts und Landungen stiegen um 2,7 Prozent auf 155.600. Für 2025 rechne der Düsseldorfer Flughafen mit rund 21 Millionen Passagieren. Laut Co-Geschäftsführer Pradeep Pinakatt lag der Jahresüberschuss 2024 bei 13,6 Millionen Euro.
Keine USA-Flüge am Flughafen Düsseldorf in Sicht
Bei den Flügen über den Nordatlantik sieht der Düsseldorfer Flughafen einen „Trump-Effekt“, der zu weniger Passagieren führe. Laut Redeligx sei aktuell nicht absehbar, wann Düsseldorf wieder eine direkte Flugverbindung in die USA bekomme.
Redeligx: „Grundsätzlich sind wir optimistisch. Natürlich braucht es auch immer die richtigen Rahmenbedingungen. Die sind vor dem aktuellen Hintergrund natürlich unsicher.“ Vor Corona hatte es zuletzt noch Direktflüge von Düsseldorf in die USA gegeben.
Düsseldorfs Flughafen-Chef Lars Redeligx forderte erneut die Senkung der Standortkosten
Foto: David Young
Kritik an hohen Standortkosten
Erneut kritisierte Redekigx die staatliche Regulierung und die „hohen Standortkosten“ in Deutschland. Die Bedingungen seien so „schwierig wie noch nie“.
Die Steuern und Gebühren hätten sich im Vergleich zu 2019 verdoppelt, seien an anderen europäischen Standorten viel niedriger. So betrugen die Kosten für Airlines für einen Airbus A320 damals noch etwa 2400 Euro, heute sind es rund 4600 Euro.