Er schoss Dynamos letztes Meister-Tor in der 3. Liga, spielte auch für Waldhof Mannheim. Bevor es genau dort zum nächsten Aufstiegsendspiel für Dresden kommt, schätzt Pascal Sohm (33) die Lage seiner Ex-Klubs ein – und erzählt, warum er heute gegen absolute Weltstars kickt.

„Simon Terodde rief mich an, dass er in den Urlaub fährt und sein Team einen Angreifer braucht“, verrät Sohm, wie er die Chance bekam, in der sogenannten „Icon League“ von Toni Kroos gegen das Leder zu treten.

Für einen Ex-Drittliga-Profi durchaus eine Ehre. Schließlich warten in der Hallenfußballrunde, bei der Vier-gegen-Vier mit Rundumbande auf Kunstrasen gespielt wird, prominente Kaliber.

Pascal Sohm (li.) mit Simon Terodde (re.) bei der Icon League in Düsseldorf.

Pascal Sohm (li.) mit Simon Terodde (re.) sowie Kolja Pusch (Mitte) bei der Icon League in Düsseldorf.

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Sohm: „Ich hatte Toni Kroos gleich als direkten Gegenspieler. Scheinbar habe ich mich nicht ganz doof angestellt, denn als Terodde zurück war, durfte ich an Bord bleiben. Dann konnte ich gegen Claudio Pizarro und Franck Ribéry ran. Plötzlich stehst du gefühlt gegen Idole deiner Kindheit auf dem Platz.“

Obwohl der Ex-Dynamo gegenüber deren Karrieren eher ehrfürchtig nach oben schaut, einen ganz großen Treffer hat er ja auch zu bieten. Am 22. Mai 2021 besorgte Sohm dem ostdeutschen Traditionsklub mit seinem 1:0-Siegtor in Wiesbaden den Meistertitel der 3. Liga.

So sieht das Feld bei der Icon League aus, bei der Sohm für das Team „The Pack“ agiert.

So sieht das Feld bei der Icon League aus, bei der Sohm für das Team „The Pack“ agiert.

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„Ein einzigartiger Moment, den ich nie vergessen werde“, beteuert der Stürmer heute noch. „Du steigst nicht so oft auf und wirst Meister, das ist ein unfassbares Gefühl. Ich bin gespannt, wer es diesmal für Dresden klarmacht. Dynamo lässt sich das nicht mehr nehmen und wird auch vor Arminia Bielefeld bleiben.“

Dynamos Ex-Meister-Held sucht seinen Nachfolger!

Welche Vorteile Sohm in Mannheim für Dynamo sieht

Was erwartet Pascal Sohm für ein Spiel am Samstag in Mannheim? „Für den Waldhof ist es ein Do-or-Die-Spiel, gerade zuhause. Dresden wird mehr Geduld haben, Mannheim muss irgendwann das Risiko erhöhen. Das könnte schiefgehen und einen wichtigen Faktor darstellen.“ Denn die Badener müssen am letzten Spieltag noch nach Bielefeld, können sich aber nur per Sieg von der Abstiegskonkurrenz absetzen.

Was hat der Trainerwechsel bei den „Buwe“ ausgemacht? Sohm: „Für mich wurde da eher dem modernen Trend gefolgt, am Ende der Saison nochmal ein paar Extra-Prozente rauszukitzeln, indem man den Coach tauscht.“

Sohm (li.) lief auch für den SV Waldhof Mannheim auf.

Sohm (li.) lief auch für den SV Waldhof Mannheim auf.

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Stattdessen hat der Ex-Profi eine klare Meinung: „In der Kaderplanung sind mehr Fehler passiert. Man wollte die Mannschaft verjüngen, bekam dann scheinbar nicht die Spieler, die man wollte und holte doch wieder routinierte Jungs. Der Ansatz war gut, die Umsetzung nicht.“ Individuelle Klasse ist bei den Mannheimern von den Namen her da, im Kollektiv jedoch funktioniert es nun unter dem dritten Trainer in dieser Saison wenn überhaupt halbwegs.

Und so hat Sohm kaum Zweifel, dass Dynamo Dresden seiner Favoritenrolle gerecht wird und er bald nicht mehr der letzte Meister-Schütze ist…