Bonn (Nordrhein-Westfalen) – Als ein Soldat am Freitagvormittag Alarm schlägt, reagiert die Bundeswehr sofort – und evakuiert 300 Personen am Standort in Bonn.

Der Grund: eine mysteriöse Flüssigkeit in der Post!

Ein Soldat schlug gegen 10.30 Uhr in der Poststelle des Kommandos Cyber- und Informationsraum in Bonn Alarm, nachdem er eine verdächtige Sendung entdeckt hatte. Aus einem Paket tropfte eine unbekannte Flüssigkeit.

Sofort löste er ABC-Alarm aus.

Bundeswehr in Bonn evakuiert Gebäude

„In dem Gebäude arbeiten insgesamt 600 Personen. In dem Abschnitt, in dem sich die Poststelle befindet, waren zu dem Zeitpunkt 300 Personen, die wir evakuiert haben“, sagt Oberstleutnant Torsten Stephan, Pressesprecher Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr zu BILD.

Der betroffene Soldat, der den verdächtigen Brief entdeckte, reagierte geistesgegenwärtig. Er stellte die Sendung in einen Plastikbehälter, zog den ABC-Schutzanzug an und ging in einen Nebenraum, wo er isoliert wurde. Durch den Alarm wurden gleichzeitig Feuerwehr und Polizei informiert. Die Rettungskräfte blieben mit ihm in ständigem Kontakt.

Die Feuerwehr rückte mit Spezialkräften an, um die verdächtige Sendung zu sichern.

Flüssigkeit wird analysiert

„Noch ist unklar, ob es sich um eine gefährliche Substanz handelt. Experten der Feuerwehr sind im Einsatz und nehmen aktuell Proben“, sagt Torsten Stephan.

Gesundheitliche Beeinträchtigungen hat der Soldat aus der Poststelle bisher nicht bemerkt. Aktuell befindet er sich noch in dem Isolationsraum, wartet darauf, dass ihn die Feuerwehr herausholt.

Nicht der erste Vorfall

„Bei uns in Bonn gab es so einen Vorfall bisher nicht. Grundsätzlich hat es bei der Bundeswehr in der Vergangenheit aber schon vielfach solche Vorgänge gegeben, etwa Briefumschläge mit weißem Pulver, die aber schon ein paar Jahre her sind. Deshalb haben wir das Notfall-Prozedere eingeführt, das der Soldat auch eins zu eins eingehalten hat“, sagt der Oberstleutnant.

Lesen Sie auchWas ist ein ABC-Alarm?

Ein ABC-Alarm wird ausgelöst, wenn atomare, biologische oder chemische Gefahren drohen. In Deutschland ist dies ein standardisiertes Einsatzkonzept, das bei Verdacht auf gefährliche Substanzen zur Anwendung kommt.