Stand: 09.05.2025 20:26 Uhr

Unter Aufstiegs-Experte Friedhelm Funkel macht der 1. FC Köln einen Riesenschritt Richtung Bundesliga. Der Sieg in Nürnberg ist hart erarbeitet.


Volker Schulte

Friedhelm Funkel hat dem 1. FC Köln das Glück zurückgebracht. Der Aufstiegskandidat gewann mit seinem prominenten Interimstrainer am Freitag mit 2:1 (0:0) beim 1. FC Nürnberg und festigte damit im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga den zweiten Tabellenplatz.

Matchwinner war Doppeltorschütze Florian Kainz (67., 90.), der bei seinem späten Siegtreffer von einem schweren Patzer des Nürnberger Torwart-Debütanten Michal Kukucka profitierte. Janis Antiste (46.) hatte Nürnberg in Führung gebracht.

Bei vier Punkten Vorsprung auf die Verfolger könnten die Kölner schon am Samstag bei entsprechenden Ergebnissen der Konkurrenz aufsteigen. Nürnberg hat mit fünf Punkten Rückstand auf Platz drei nun keine Chance mehr auf den Aufstieg.

Köln unter Funkel verbessert

Der 71-jährige Funkel, mit sechs Bundesliga-Aufstiegen Rekordhalter, setzte bei seinem Comeback an der Seitenlinie auf Spieler, die er noch aus seiner jüngsten FC-Zeit kannte: Jan Thielmann und Kainz besetzten die offensiven Außenpositionen und sorgten für viel Schwung. Nach zuletzt nur einem Sieg aus fünf Spielen und der Entlassung von Trainer Gerhard Struber zeigten sich die Kölner spielerisch verbessert, vergaben aber auch beste Gelegenheiten.

Friedhelm Funkel gibt Anweisungen von der Seitenlinie

Korrekten Elfmeterpfiff zurückgenommen

Die Partie hatte mit einer kniffligen Szene begonnen. In der 2. Minute kam Kölns Tim Lemperle am Fünfmeterraum beim Torschuss zu Fall, Schiedsrichter Robert Hartmann gab ohne Zögern Elfmeter. Allerdings schickte ihn VAR Holger Henschel an den Bildschirm und zeigte ihm zwei Kameraeinstellungen, in denen nur zu sehen war, dass Lemperle sein eigenes Standbein traf.

Die dritten Einstellung zeigte allerdings, dass Nürnbergs Kapitän Robin Knoche Lemperle bei dessen Ausholbewegung mit dem Knie aktiv am Fuß getroffen hatte. Dennoch nahm Hartmann die Elfmeterentscheidung zurück.

Thielmann trifft zweimal Aluminium

Es war das Startsignal für eine unterhaltsame erste Hälfte mit einem spielerisch stark verbesserten FC, der gleich vier Mal ganz nah dran war an der Führung. Lemperle verzog vor dem leeren Tor, Thielmann scheiterte einmal am Innenpfosten und einmal an der Latte, einen Schuss von Luca Waldschmidt klärte Knoche auf der Linie.

Kölns Florian Kainz, Tim Janisch und Leart Paqarada im Duell

Nürnberg hatte zwar auch zwei gute Gelegenheiten durch Rafael Lubach und Tim Janisch, konnte mit dem Remis zur Pause aber zufrieden sein.

Traumstart für Nürnberg in Hälfte zwei

Nürnbergs Trainer Miroslav Klose brachte zur Pause Tino Kusanovic und verhalf dem 17 Jahre jungen kroatischen Stürmer zu seinem Zweitligadebüt. Im Tor durfte der Slowake Michal Kukucka erstmals von Beginn an ran.

Der Klub erwischte einen Traumstart in die zweite Hälfte. Janisch flankte von rechts, Kölns Heintz verlängerte unglücklich und Antiste vollendete zur glücklichen Nürnberger Führung.

Joker Maina vergibt dicke Chance

Das Kölner Offensivspiel stockte in der Folge etwas, sodass Funkel nach einer Stunde Linton Maina brachte – der nur drei Minuten später frei vor dem Tor an Kukucka scheiterte. Den Bann brach dann kurz darauf Kainz, indem er eine Hereingabe von Lemperle verwertete. Dieses Mal hatte der FC Glück, dass das Tor nicht zurückgenommen wurde. In der Entstehung hatte Waldschmidt Caspar Janda attackiert, woraufhin Janda einen fatalen Fehlpass spielte.

In der Schlussphase der Partie ging keine der beiden Mannschaften mehr ins Risiko. Köln bestimmte weiterhin das Spiel, kam aber zu keinen weiteren Großchancen – bis Kukucka half. Der ansonsten starke Torwart ging unnötig ins Dribbling gegen Lemperle, verlor den Ball und leitete damit den Kölner Siegtreffer ein.

Nürnberg in Braunschweig, Köln gegen Lautern

Nürnberg beendet die Saison am letzten Spieltag gegen Braunschweig (18.05., 15.30 Uhr). Die Kölner Partie gegen Kaiserslautern findet – wie alle anderen Zweitligabegegnungen – zeitgleich statt.