Später Kainz-Siegtreffer 

2. Liga: 1. FC Köln siegt bei Funkel-Debüt– Hendrix-Zaubertor für Münster

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Friedhelm Funkel liefert! Der 1. FC Köln hat beim Comeback des 71 Jahre alten Trainer-Routiniers einen späten Sieg beim 1. FC Nürnberg gefeiert und steht dicht vor der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Die Rheinländer betrieben in Franken aber lange Chancenwucher, erst ein Aussetzer von Torwart Michal Kukucka bei dessen Nürnberger Profi-Debüt ließ die mitgereisten Kölner beim späten 2:1 (0:0) ausrasten.

Die Kölner (58) haben vorübergehend die Tabellenspitze übernommen und liegen zwei Punkte vor dem Hamburger SV. Die Verfolger Elversberg und Paderborn sind bei noch einem Spiel weniger als der FC schon sechs Zähler dahinter. Gewinnen sie am Samstag nicht, sind die Rheinländer sogar schon aufgestiegen. Funkel und seine Kölner empfangen in ihrem Saisonfinale am 18. Mai ausgerechnet den 1. FC Kaiserslautern – seine vorherige Station.

Vor 50.000 Zuschauern schockte Nürnbergs Janis Antiste (46. Minute) die Kölner, die lange einfach den Kasten nicht trafen. Nur Florian Kainz (67., 89.) beendete den Tore-Komplex – das reichte auch für den Dreier.

Im grauen Kapuzensweatshirt erlebte Funkel bei seiner x-ten Rückkehr und 349 Tage nach dem verlorenen DFB-Pokal-Finale mit dem 1. FC Kaiserslautern seinen neuen Verein voller Tatendrang. Vier Tage nach der Trennung von Trainer Gerhard Struber fehlten den couragierten Gästen erstmal nur die Treffer.

So entschied der Video-Referee in der vierten Minute gegen ein strafstoßwürdiges Foul von Nürnbergs Kapitän Robin Knoche an Stürmer Tim Lemperle. Jan Thielmann (19.) traf erst nur den rechten Pfosten für die Gäste, dann die Unterkante der Latte (36.). Nürnbergs Tim Drexler rettete nur wenige Augenblicke später auf der Linie gegen Leart Paqarada.

Die Nürnberger verabschiedeten vor ihrem letzten Heimspiel in dieser Saison unter anderen Stefanos Tzimas, Antiste und Routinier Enrico Valentini, der kurz vor dem Ende nochmal auf den Rasen durfte. Rafael Lubach (27.) und Tim Janisch (34.) waren trotz aussichtsreicher Chancen im Abschluss viel zu ungenau.

Leihspieler Antiste sorgte nach dem Seitenwechsel für die eiskalte Kölner Dusche, die ihr Tor-Drama fortsetzten. Denn auch der eingewechselte Linton Maina (64.) traf völlig frei vor Kukucka nicht. Ein Sturmlauf nach Kainz‘ Ausgleich blieb zwar aus. Kukucka ging dann außerhalb des eigenen Sechzehners aber ins Dribbling und bereitete so unfreiwillig den Kölner Siegtreffer vor.

Preußen Münster schlägt Hertha: Hendrix zaubert und knipst doppelt

Dank Jorrit Hendrix hat der SC Preußen Münster im Abstiegskampf vorgelegt und mit einem Sieg gegen Hertha BSC den Druck auf die Konkurrenz erhöht. Die Mannschaft von Teamchef Christian Pander besiegte die Berliner verdient mit 2:0 (1:0).

Hendrix erzielte vor 12.422 Zuschauern im Preußenstadion beide Tore für die Westfalen. In der 30. Minute traf er mit der Hacke. Im zweiten Durchgang nach einem Einwurf per Kopf (70.). Durch den zweiten Sieg im zweiten Spiel unter Pander und Trainer Kieran Schulze-Marmeling kletterte Münster zumindest vorübergehend vom Relegationsrang bis auf Tabellenplatz 14. Für die Gäste war es die erste Niederlage nach zuvor sieben ungeschlagenen Spielen. Die Hertha beendete die Partie wegen eines Platzverweises für Linus Gechter (77.) zudem nur zu zehnt.

Die Hertha, die weder mit dem Auf- noch mit dem Abstieg etwas zu tun hat, schockte die Gastgeber fast früh. Die Berliner hatten bereits nach rund zehn Sekunden die erste Torchance, trafen jedoch nicht. Danach ergriffen die Preußen die Initiative. Münster ließ den Ball gefällig laufen, ohne dabei zunächst große Torgefahr zu entwickeln.

Das änderte sich nach einer halben Stunde. Etienne Amenyido spielte Hendrix stark frei und der Niederländer traf traumhaft mit der Hacke zum 1:0. Daniel Kyerewaa (39.) und Niko Koulis (50.) hatten Chancen, den Vorsprung auszubauen. Ihnen gelang das nicht, dafür aber erneut Hendrix 20 Minuten vor dem Ende.

Von der Hertha kam offensiv so gut wie nichts. Ein Lattenschuss von Michal Karbownik Mitte der zweiten Hälfte war die erste wirklich gefährliche Aktion der Berliner seit der ersten Minute. Nach einem harten Foul im Mittelfeld sah Innenverteidiger Linus Gechter zudem die Rote Karte.