Er ist einer der größten Stars des Senders. Und war jetzt die größte Überraschung zum 75. Geburtstag der ARD.

Mit der Kult-Serie „Dallas“ (1978–1991), die ab 1981 auch hierzulande Zuschauerrekorde brach und Dienstag für Dienstag für Hysterie in den bundesdeutschen Wohnzimmern sorgte, wurde Patrick Duffy als Bobby Ewing endgültig zum Weltstar. Am Samstagabend war er Stargast in der großen Jubiläumsshow des Senders.

1980: Victoria Principal (damals 30) und Patrick Duffy (damals 31) als TV-Traumpaar Pamela und Bobby Ewing

1980: Victoria Principal (damals 30) und Patrick Duffy (damals 31) als TV-Traumpaar Pamela und Bobby Ewing

Foto: CBS via Getty Images

Mit welchen Gefühlen reist er nach Deutschland? Patrick Duffy zu BILD: „Das ist eine schwierige Frage, denn die Gefühle, die man bei der Ankunft in Deutschland hat, sind erst mal: Warum werde ich überhaupt immer noch eingeladen, nach Deutschland zu kommen?“

Er weiß natürlich, dass er sehr tief stapelt. „Ich denke, ich bin hier, weil unsere Serie in Europa und auch in Deutschland so beliebt war. Und dass sie es immer noch ist, ist für uns alle, die wir an ,Dallas‘ mitgewirkt haben und noch leben, wirklich unglaublich. Dass Linda Gray (Sue Ellen), Steve Kanaly (Ray Krebbs), Charlene Tilton (Lucy) und ich – dass wir alle immer noch relevant sind, dass die Leute uns erkennen und sehen wollen, ist unglaublich, oder? Aber wahrscheinlich waren wir alle auch gut für das Geschäft des Senders.“

1982: Patrick Duffy (damals 33) und Larry Hagman (1931–2012) als ungleiche TV-Brüder Bobby und J.R.Ewing. Es waren die Rollen ihres Lebens

1982: Patrick Duffy (damals 33, l.) und Larry Hagman (1931–2012) als ungleiche TV-Brüder Bobby und J.R. Ewing. Es waren die Rollen ihres Lebens

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TV-Kultfamilie 1979: Patrick Duffy (damals 30), Victoria Principal (damals 29), Barbara Bel Geddes (1922–2005), Larry Hagman (1931–2012; hinten v. l.), Charlene Tilton (damals 21), Jim Davis (1909–1981) und Linda Gray (damals 39; vorne v. l.)

TV-Kultfamilie 1979: Patrick Duffy (damals 30), Victoria Principal (damals 29), Barbara Bel Geddes (1922–2005), Larry Hagman (1931–2012; hinten v. l.), Charlene Tilton (damals 21), Jim Davis (1909–1981) und Linda Gray (damals 39; vorne v. l.)

Foto: picture alliance / landov

Er lacht dieses Eine-Million-Dollar-Lachen, das wir von seinem TV-Bruder J.R. Ewing (Larry Hagman, †81) kennen. Duffys Pech: „Die Leute hier haben mir leider nie Anteile oder so etwas angeboten. Ich müsste eigentlich einen Teil dieses Fernsehsenders besitzen.“

Der Zenit von „Dallas“ liegt über 40 Jahre zurück. Wie ist es, wenn man ständig an sein jüngeres Ich erinnert wird? Duffy: „Die meisten Menschen leben ihr Leben, ohne das tun zu müssen. Sie werden nicht ständig daran erinnert, wie jung sie einmal waren. Wir Schauspieler müssen uns anpassen – und hoffentlich passen sich alle an. Ich bin sehr stolz darauf, jetzt schon 76 Jahre alt zu sein. Und ich denke mir: ,Na gut, sieh dir einfach mal an, was du in 76 Jahren alles schon geleistet hast …‘ Ich bin sehr dankbar für mein Leben. Aber ich glaube, es kann auch schwer sein für viele Leute, sich ständig zu erinnern. Ich jedenfalls genieße es sehr.“

Patrick Duffy (76) wurde mit „Der Mann aus Atlantis“ (1976–1978) bekannt und mit „Dallas“(1978–1991) weltberühmt

Patrick Duffy (76) wurde mit „Der Mann aus Atlantis“ (1976–1978) bekannt und mit „Dallas“ (1978–1991) weltberühmt

Foto: © Wolf Lux

Patrick Duffy ist ein Jahr älter als die ARD. Was ist sein Geheimnis? „Ich sehe so aus, wie ich mit 76 Jahren eben aussehe.“

Er sagt: „Man muss in jedem Alter dankbar für sein Leben sein, denn jederzeit kann alles passieren. Aber wenn man wie ich ein gewisses Alter erreicht, wacht man jeden Tag auf und ist dankbar, dass man überhaupt aufgewacht ist. Genau das bin ich.“

Spektakulärstes Comeback der TV-Geschichte: Nachdem Patrick Duffy 1985 als Bobby Ewing im Finale von Staffel 8 starb, sanken die Einschaltquoten in Staffel 9 dramatisch. Ein Jahr später kehrte er unter der Dusche zurück – seine Frau Pamela hatte den Serientod nur geträumt

Spektakulärstes Comeback der TV-Geschichte: Nachdem Patrick Duffy 1985 als Bobby Ewing im Finale von Staffel 8 starb, sanken die Einschaltquoten in Staffel 9 dramatisch. Ein Jahr später kehrte er unter der Dusche zurück – seine Frau Pamela hatte den Serientod nur geträumt

Foto: picture-alliance / Mary Evans Picture Library

Patrick Duffy erforscht seine Familiengeschichte

Welche Pläne hat Patrick Duffy für die Zukunft?

„Ich werde eine einstündige Sondersendung produzieren, in der ich nach Irland zurückkehre und dort die Geschichte meiner Familie erkunde. Mein Großvater kam aus Irland, wanderte in die USA aus, und etwa sechs Monate später reiste meine Großmutter mit drei Kindern hinterher. Mein Vater war damals noch nicht geboren, er war eines von 13 Kindern. Er kam in Amerika zur Welt und reiste nie nach Irland. Also trage ich diese Fackel der Familie jetzt weiter – und kehre nach Irland zurück. Das Haus, in dem mein Großvater aufgewachsen ist, steht noch immer.“

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In Zeiten, in denen das Verhältnis zwischen Amerika und Europa strapaziert ist, beruft sich Patrick Duffy auf seine Wurzeln – in Europa. „Ich muss meine Liebe zu Europa nicht entdecken. Ich liebe alles an Europa. Europa ist unser Erbe. Sofern Sie kein amerikanischer Ureinwohner sind, verdanken Sie Ihre Nationalität einem anderen Ort. Meine Heimat ist Irland, und andere Menschen kamen aus anderen Teilen der Welt. Ich denke, es ist wichtig, den Weg der Menschheit und den eigenen Anteil an dieser langen Reise zu erkennen, woher die Menschen kamen.“