Eisenbahnen üben auf viele Menschen ihre ganz eigene Faszination aus. Das Thema einmal zum Anfassen erleben kann nun die ganze Familie bei einem ganz besonderen Aktionstag im Niederbergischen Museum. Denn anlässlich des Internationalen Museumstags am 18. Mai begrüßt der Trägerverein des Niederbergischen Museums an der Bergstraße 22 die Kollegen des Eisenbahn- und Heimatmuseum Lokschuppen Hochdahl aus der Nachbarstadt Erkrath.

Die beiden Museen sind Kooperationspartner im Netzwerk Bergische Museen. Der Zusammenschluss von rund 28 Museen der Region existiert seit 2019 – zunächst als loser Zusammenschluss, seit Ende 2024 aber als offizielles Netzwerk als eingetragener Verein. Ziel ist es, sich gegenseitig zu stärken und bei den Menschen in der Region durch verschiedene Kooperationsprojekte und Veranstaltungen auf sich aufmerksam zu machen.

Im Lokschuppen Hochdahl selbst, der 1999 als Museum eröffnet wurde, werden die Geschichte, der Bau, die technischen Besonderheiten des Seilzugbetriebs und den damit zusammenhängenden Fragen anschaulich dargestellt. Andere eisenbahntypische Exponate sind im Schottereck ausgestellt oder an der historischen Fahrkartenausgabe erlebbar. Auf dem Lokschuppengelände können Fahrzeuge, also Lokomotiven und Wagen, besichtigt werden. Dazu kommt das Ambiente eines historischen Bahnsteigs. Heimstätte des Museums ist der 1864 gebaute und unter Denkmalschutz stehende und umfangreich restaurierte Lokschuppen.

Ein Stück von dieser Museumskultur bringt der Lokschuppen auch mit nach Wülfrath. Das Kooperationsprojekt am 18. Mai verspricht viel Interessantes, Unterhaltendes und Spannendes für die Besucher. Von 10 bis 16 Uhr läuft die Veranstaltung, bei der Klein und Groß durch verschiedene Mitmachaktion viel erleben und tiefer in die Welt der Eisenbahnen eintauchen können.

Etwas Fitness und Körperkraft ist bei dieser Mitmachaktion gefragt: Um eine Lok auf der Modellbahnanlage anzutreiben, können Kinder und Jugendliche auf einem Fahrrad den Strom dafür selbst erzeugen und nach Möglichkeit neue Rundenrekorde aufstellen. Familie und Freunde dürfen natürlich auch anfeuern oder ausprobieren, ob sie es mit ihrer Strampelkraft besser machen können.

Haptisch wird es hiermit: Eine Ausstellung bietet nämlich Eisenbahnutensilien zum Anfassen. Dazu gehören verschiedene Mützen oder auch Signalkellen. Körperlich anstrengend wird es bei einer dritten Mitmachaktion: Für starke Personen ist das Schienensägen wie zu Opas Zeiten gerade richtig. Präsentiert wird zudem auch das Entwerten früherer Fahrkarten – das dürfte vor allem für die Jüngsten interessant sein, die vermutlich oft nur noch die digitale Fahrkarte kennen.

Was die Kalkstadt mit dem Thema Eisenbahn zu tun hat, wird bei einem Vortrag von Uli Schimschock, einem ehemaligen Eisenbahner, deutlich. Um 14 Uhr referiert er über die Kalkbahnen. Von vielen Eisenbahnstrecke finden sich heute nur noch Relikte. Der heutige Panoramaradweg war früher eine wichtige Bahntrasse. Die Niederbergbahn fuhr zwischen Oberdüssel, Wülfrath, Velbert, Heiligenhaus und Essen-Kettwig.

Und weil so viel Aktion auch hungrig und durstig macht, ist am 18. Mai natürlich auch das Museumsbistro geöffnet. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, einfach vorbeikommen und mitmachen.