Die US-Botschafterin in der Ukraine hat in einem Post zum jüngsten großen Raketenangriff auf Kiew Russland als Angreifer erwähnt. Auf X postete Bridget Brink, dass „Kiew und der Rest der Ukraine weiterhin utner einem ballistischen und Marschflugkörper-Angriff aus Russland stehen“. Gestern hatte Brink die Todesopfer in Krywyj Ryj beklagt, ohne Russland als Aggressor zu benennen. Das verurteilten viele Nutzerinnen und Nutzer im Netz sowie auch Präsident Wolodymyr Selenskyj, der von einer schwachen Reaktion sprach, die ihn „unangenehm“ überrasche.
+++ 09:37 Ukrainische Armee meldet 1330 Verluste auf russischer Seite +++
Seit gestern verlor die russische Armee im Ukrainekrieg laut Bilanz des ukrainischen Generalstabs 1330 Kämpfer – Verwundete und Getötete. An Material kommen 13 Panzer hinzu, 20 gepanzerte Kampffahrzeuge, 56 Artilleriesysteme und vier Mehrfachraketenwerfer. 68 Drohnen meldet die Ukraine als zerstört und 96 Transport- und Tankfahrzeuge.
+++ 08:44 Starlink-Alternative will Angebot „innerhalb weniger Wochen“ hochfahren +++
Eutelsat, französischer Provider für Satellitenkommunikation, möchte „innerhalb weniger Wochen“ von derzeit weniger als 1000 Terminals, die die Ukraine mit dem Netzwerk verbinden, auf 5000 bis 10.000 Terminals erhöhen. Das sagte die CEO des Unternehmens, Eva Berneke, der Nachrichtenagentur Reuters. Eutelsat bietet denselben Service wie Starlink, das Unternehmen von Elon Musk, jedoch auf niedrigerem Niveau. Während die Starlink-Unterstützung der USA für die Ukraine ausgesetzt war, konnten mit Eutelsat jedoch die fatalen Folgen etwas abgemildert werden. Mittelfristig soll die Ukraine stärker von Eutelsat profitieren, um von der US-Hilfe unabhängiger zu werden. Laut dem Unternehmen ist aber noch unklar, ob die EU gemeinsam oder einzelne Staaten den zusätlichen Einsatz bezahlen werden.
Animation eines Satelliten 172B vom Betreiber Eutelsat aus 2017, zur Verfügung gestellt von Airbus Defence and Space.
(Foto: picture alliance / —/Airbus Defence and Space/dpa)
+++ 08:07 Kiews Geheimdienst sieht breite russische Propaganda-Kampagne +++
Der ukrainische Geheimdienst (FIS) sieht starke russische Vorstöße, in Unterstützerstaaten der Ukraine Stimmung gegen Kiew zu machen. „Zu diesem Zweck setzt Russland ausländische Proxy-Medien ein, die sich als unabhängige Quellen ausgeben. Darunter Reseau International in Frankreich, Magyar Hírlap in Ungarn, L’AntiDiplomatico in Italien, Ereport in der Slowakei und andere“, heißt es in dem Bericht, aus dem das Portal New Voice of Ukraine zitiert. Zugleich greife Russland auch den ukrainischen Informationsraum an, etwa mit anonymen Telegram-Kanälen, pseudopatriotischen TikTok-Seiten und YouTube-Inhalten an, die Soldaten oder „unabhängige Analysten“ imitieren. „Mangel an Demokratie“ sei eine Botschaft solcher Kampagnen, der Westen sei von Kiew enttäuscht und „Frieden ist nur nach Regierungswechsel möglich“.
+++ 07:28 Ukraine trauert um die neun Kinder aus Krywyj Rih +++
Gestern griff die russische Armee die ukrainische Industriestadt Kryvyj Rih mit Streumunition an. Das sorgt für starke Schäden auf ausgedehntem Gebiet. Neun Kinder kamen ums Leben, der heute Tag ist zum landesweiten Trauertag erklärt worden.
+++ 06:55 Polen setzten Flugzeuge zum Schutz des Luftraums ein +++
Nach russischen Luftangriffen auf den Westen der Ukraine setzen die polnischen Streitkräfte eigenen Angaben zufolge Flugzeuge zum Schutz des polnischen Luftraumes ein. „Die ergriffenen Maßnahmen zielen darauf ab, die Sicherheit in den an die gefährdeten Gebiete angrenzenden Regionen zu gewährleisten“, teilt das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte auf X mit. Auch Verbündete seien zur Unterstützung in der Luft im Einsatz.
+++ 06:20 Russischer Luftangriff im Süden verletzt drei Menschen +++
Ein russischer Luftangriff auf die südukrainische Region Mykolajiw hat laut örtlichen Behörden drei Menschen verletzt. Auch Häuser wurden beschädigt, berichtet der Gouverneur von Mykolajiw auf Telegram. Nach Angaben des staatlichen Rettungsdienstes der Ukraine wird eine Frau im Krankenhaus behandelt. Eine Stellungnahme Russlands liegt nicht vor.
+++ 05:17 Raketenangriff auf Kiew – mehrere Brände +++
Die ukrainische Luftabwehr ist laut Bürgermeister Vitali Klitschko gegen einen russischen Raketenangriff auf Kiew im Einsatz. „Explosionen in der Hauptstadt. Die Luftabwehr funktioniert. Bleiben Sie in den Schutzräumen!“, schreibt er auf Telegram. In mehreren Bezirken ist die Feuerwehr im Einsatz, um Brände zu löschen. Laut Klitschko gibt es mindestens zwei Verletzte.
+++ 01:53 US-Finanzminister lobt Rohstoffabkommen und erhebt Vorwürfe gegen Selenskyj +++
Der Finanzminister der USA, Scott Bessent, bewirbt das angepeilte Rohstoffabkommen der USA mit der Ukraine als „Win win“-Situation. Die ukrainische Führung habe den Abschluss aber aus eigenem Interesse vereitelt. „Es ist eine echte wirtschaftliche Partnerschaft“, sagt Bessent dem rechten Moderator Tucker Carlson. „Wir verdienen kein Geld, wenn sie kein Geld verdienen, und wissen Sie, wer das nicht mag? Leute, die ihre Hand in der Kasse haben“, behauptet Bessent mit Bezug auf Selenskyj. Bessent gibt sich zuversichtlich, dass das Abkommen doch noch abgeschlossen wird. Dies werde mehrere Probleme lösen, führt er aus: „Erstens werden die USA und die Ukraine dadurch zu Partnern und die Bindung zwischen uns wird enger. Zweitens wird es der russischen Führung ein Zeichen dafür sein, dass die USA die Ukraine nicht im Stich lassen. Und, was wichtig ist, drittens wird es dem amerikanischen Volk zeigen, dass wir ein wirtschaftliches Interesse haben und nicht nur einen riesigen Zuschuss gewähren.“
+++ 00:26 Bombenangriff auf Kryvyj Rih: Selenskyj enttäuscht über US-Reaktion +++
Nach dem verheerenden russischen Raketenangriff in seiner Heimatstadt mit insgesamt 18 Toten äußert sich der ukrainische Präsident Selenskyj enttäuscht über die Reaktion der US-Botschaft. Mehrere Botschaften in Kiew hätten den Angriff vom Freitag verurteilt und Russland dafür verantwortlich gemacht, schreibt Selenskyj auf X. Die Erklärung der US-Botschaft habe indes keinen Hinweis auf Russland enthalten. „Ein so starkes Land, ein so starkes Volk, und doch eine so schwache Reaktion“, schreibt Selenskyj auf Englisch. „Sie haben Angst, das Wort ‚russisch‘ auch nur auszusprechen, wenn es um die Rakete geht, die Kinder ermordet hat.“
+++ 23:13 Große Drohnenschwärme überfliegen die Ukraine +++
Das russische Militär schickt am Abend erneut Drohnenschwärme über die Ukraine. Über verschiedenen Landesteilen werden größere Gruppen von Drohnen gesichtet, die von der Flugabwehr unter Beschuss genommen werden. Erste Einschläge werden aus der Stadt Mykolajiw im Süden der Ukraine gemeldet. Dabei seien zwei Wohnhäuser in Brand gesetzt worden, teilt der regionale Militärverwalter Vitali Kim auf Telegram mit. Über eventuelle Opfer gibt es noch keine Angaben.
+++ 22:20 Ukraine erklärt nationalen Trauertag nach russischem Angriff auf Krywyj Rih +++
In der gesamten Ukraine wurde der 6. April zum Trauertag für die Opfer des russischen Raketenangriffs auf Krywyj Rih erklärt. Das teilen Mykola Kalashnyk, Leiter der Kiewer Regionalverwaltung (KRSA), und Oleksiy Kuleba, stellvertretender Minister für Wiederaufbau, auf Telegram mit. „Als Zeichen der Solidarität mit den Opfern und ihren Familien wird morgen in den Gemeinden ein Tag der Trauer ausgerufen. Von Kiew bis Odessa, von Kramatorsk bis Uschhorod werden in den Städten die Flaggen eingeholt und es herrscht Stille“, schreibt Kuleba. Von Montag bis Mittwoch, also am 7., 8. und 9. April, wurde in Krywyj Rih eine Trauerzeit für die Opfer der Angriffe der russischen Armee ausgerufen.
+++ 22:02 Selenskyj: Schweigen ermuntert Russland zu weiteren Attacken +++
Nach einem russischen Angriff auf seine Geburtsstadt Krywyj Rih warnt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Welt davor zu schweigen. „Dieser Angriff ist einer der dunkelsten Momente für Krywyj Rih“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft zu dem Raketenangriff. Die weltweiten Reaktionen zeigten, dass sich viele klar „gegen den russischen Terror“ stellten. Man dürfe nicht die Augen verschließen, sagt Selenskyj. „Es ist falsch und gefährlich, darüber zu schweigen, dass es Russland ist, das Kinder mit ballistischen Raketen tötet“, sagt er. „Es stachelt den Abschaum in Moskau nur an, den Krieg fortzusetzen und die Diplomatie weiter zu ignorieren.“ Schwäche habe noch nie einen Krieg beendet.
+++ 21:23 Bericht: Ukraine trifft seltenes russisches Tirada-2-System +++
Ukrainische Streitkräfte sollen eines der seltenen russischen Tirada-2-Systeme zerstört haben. Das berichtet Defense Express unter Berufung auf vom ukrainischen Militär veröffentlichten Filmmaterial, das den Treffer auf das System zeigen soll. Die Tirada-2 wurde des russischen Verteidigungsministeriums entwickelt. Das Tirade-Störsystem, auch Tirada-2 oder Tirada-2S genannt, ist ein mobiler Komplex zur Unterdrückung elektronischer Funkverbindungen.
+++ 20:49 Nach russischem Raketenangriff: Zahl der Verletzten steigt weiter an +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind nach ukrainischen Angaben 18 Menschen getötet worden, darunter neun Kinder. 74 weitere Menschen seien bei dem Angriff in Krywyj Rih verletzt worden, erklärt der örtliche Gouverneur Serhij Lysak.
+++ 20:32 „The Guardian“: US-Neonazi-Gruppe ruft zu Angriffen auf die Ukraine auf +++
Die US-amerikanische Neonazi-Terrorgruppe „The Base“ ruft zu gezielten Attentaten und Angriffen auf die kritische Infrastruktur der Ukraine auf. Das berichtet „The Guardian„. Gezielte Angriffe sollen demnach die Ukraine während der Waffenstillstandsverhandlungen mit dem Kreml destabilisieren. „The Base“ ist eine Terrorgruppe, die über ein Netz von Zellen auf der ganzen Welt verfügt. Sie wurde 2018 gegründet und war bereits Gegenstand einer FBI-Ermittlung zur Terrorismusbekämpfung, die zu mehreren Verhaftungen führte. Ihr Anführer ist in Russland ansässig. „The Guardian“ schreibt: „Jetzt, da das FBI unter der Trump-Administration von der Verfolgung der extremen Rechten abzieht, versucht die unkontrollierte Base, ihre Gewalt ins Ausland zu exportieren.“
+++ 20:00 Ukraine baut Zusammenarbeit mit Rheinmetall aus +++
Die stellvertretenden Verteidigungsminister der Ukraine, Valerii Churkin und Sergiy Boev, haben sich mit Björn Bernhard, dem Geschäftsführer des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall, getroffen. Das teilt das Ministerium mit. Bei den Gesprächen ging es darum, die Zusammenarbeit der Ukraine und des Rüstungsunternehmens zu verbessern: „Angesichts der aktuellen Bedrohungen sind neue Technologien und Produktionskapazitäten für die Ukraine von größter Bedeutung“, sagt Churkin. „Wir sind unseren deutschen Partnern dankbar für ihre Unterstützung bei der Stärkung der technischen Fähigkeiten des ukrainischen Militärs und der Weiterentwicklung unserer Verteidigungsindustrie. Die Ansiedlung von Rüstungsunternehmen in der Ukraine und die Produktion moderner Waffen nach hohen technologischen Standards bleiben eine entscheidende Priorität für die Stärkung der Verteidigung unseres Landes.“ Rheinmetall ist eines der ersten westlichen Rüstungsunternehmen, das in der Ukraine produziert.
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