Stand: 12.05.2025 09:39 Uhr

Mit dem 4:0-Sieg gegen den FC Augsburg beendete der VfB Stuttgart seine Negativserie von sechs Heimspiel-Niederlagen nacheinander. Das gibt Selbstvertrauen fürs DFB-Pokalfinale. Die Verletzungssorgen um Angelo Stiller sind allerdings groß.

Gemischte Gefühle beim VfB Stuttgart nach einem denkwürdigen Spiel gegen den FC Augsburg. Auf der einen Seite bejubelten die Schwaben einen souveränen 4:0-Sieg und beendeten damit ihre Heimmisere von sechs Niederlagen in Serie. Auf der anderen Seite bangt das Team mit dem Brustring um seinen Mittelfeldstrategen Angelo Stiller. Der 24-Jährige musste nach einem heftigen Foul von Augsburgs Stürmer Samuel Essende bereits nach zwölf Minuten verletzungsbedingt unter Tränen ausgewechselt werden.

Stiller-Verletzung: MRT am Montag soll Aufschluss geben

„Zuhause mit vier Toren zu gewinnen – das tut gut, um Selbstvertrauen zu tanken und Erfolgserlebnisse zu feiern“, sagte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß im Interview mit SWR Sport nach der Partie. „Aber insbesondere die Verletzung von Ange (Angelo Stiller, Anm. d. Red.) wirkt schon ein bisschen nach“, ergänzte der 43-Jährige, der nach Abpfiff von einer Bänderverletzung am Fußgelenk ausging. „Wie schwerwiegend die ist und ob er noch spielen kann in dieser Saison oder nicht, das werden wir am Montag wahrscheinlich genauer definieren können“, so Hoeneß. Man werde auf jeden Fall alles probieren, um ihn bis zum Pokalfinale am 24. Mai wieder fit zu bekommen. „Wenn es nur die kleinste Chance gibt, dass wir ihn einsetzen oder bringen können, dann werden wir die wahrnehmen.“ Jetzt müsse man aber erstmal die MRT-Ergebnisse abwarten und ruhig bleiben.

VfB mit historischem Verletzungspech

Ruhig zu bleiben dürfte im Spiel gegen Augsburg für den VfB-Coach gar nicht so einfach gewesen sein. Denn in der Anfangsphase gingen die Schwaben zwar früh nach einer Ecke durch Atakan Karazor in Führung (8.), dann wurde es aber turbulent: Nur vier Minuten später folgte das üble Foul von Essende an Stiller, das der Unparteiische zunächst mit Gelb ahndete. Nach Eingreifen des Videoschiedsrichters flog der Augsburger allerdings zurecht mit Rot vom Platz.

Auch der für Stiller eingewechselte Yannik Keitel und Verteidiger Finn Jeltsch mussten dann noch in der ersten Halbzeit mit Oberschenkelproblemen raus. Drei verletzungsbedingte Auswechselungen in den ersten 33 Minuten – das gab es in der Bundesliga noch nie. Bei Keitel und Jeltsch zeigte sich Hoeneß aber optimistisch, dass sich das Duo bis zum letzten Liga-Spiel kommenden Samstag (17.5., 15:30 Uhr, live in SWR1 Stadion) bei RB Leipzig zurückmeldet.

Stuttgart nutzt Überzahl und siegt souverän

Von den personellen Rückschlägen ließ sich der VfB aber nicht beirren und legte in der 51. Minute durch Nick Woltemade zum 2:0 nach. Enzo Millot (80.) und Ermedin Demirovic (88.) sorgten mit ihren Treffern für den 4:0-Endstand und den ersten Stuttgarter Heimsieg seit fast vier Monaten.

„Klar, kam uns entgegen, dass wir relativ früh in Überzahl waren“, analysierte Maximilian Mittelstädt, „aber heute hat es auf jeden Fall Spaß gemacht, dass wir uns so viele Chancen herausgespielt und die dann auch genutzt haben“. Das sei ein „schöner Abschluss“ vor dem Heimpublikum gewesen.

„Das größte Spiel“ – VfB blickt Richtung DFB-Pokalfinale in Berlin

Schon vor dem Liga-Finale in Leipzig, bei dem der VfB noch maximal Platz acht erreichen kann, schielen die Stuttgarter mit einem Auge Richtung Berlin. „Es ist nicht wegzudenken, dass wir in zwei Wochen das DFB-Pokalfinale haben“, gab Mittelstädt nach dem Erfolgserlebnis gegen Augsburg zu. Jetzt wolle sich sein Team mit einem Sieg gegen RB noch mehr Selbstvertrauen holen und dann „das größte Spiel“ gegen Arminia Bielefeld bestreiten. „Es ist sehr lange her, dass der VfB einen Titel geholt hat“, sagte Hoeneß, „dass wir jetzt die Chance haben, ist Wahnsinn“. Ob dann auch Angelo Stiller mit von der Partie sein kann, soll ich schon bald zeigen.

Sendung am So., 11.5.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR

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