Die Leidenschaft für die Kunst liegt im Hause Schmidt unübersehbar in der Familie. Das zeigt nicht nur die kreative Dekoration in allen privaten Räumlichkeiten, das zeigt sich darin, dass die Kunst einen großen Stellenwert für das Ehepaar Sarah und Heinrich Schmidt hat und schon weit mehr als ein Hobby geworden ist: So verwundert es nicht, dass sich auch die siebenjährige Haily bereits kreativ betätigt und inspiriert vom Malkurs ihrer Mutter gerne Fantasiegeschichten erzählt. Aus letzterem Hobby heraus ist nun das erste gemeinsame Buch von Mutter und Tochter gemeinsam im Entstehen.

Buch soll Familienzeit fördern

Das Malen von Aquarelltieren ist für Mutter Sarah ein schöner Ausgleich zum fotorealistischen Porträtieren, was die meiste Zeit erfordert. Für ihr neues und bereits fertiges Buch hat sie viele Tiere gezeichnet sowie sich phantasievolle Texte zum Weitererzählen von Geschichten überlegt. Durch die Bilder wird ein Anstoß gegeben und alle Familienmitglieder können selbst aktiv werden und die Geschichte im Buch weiterentwickeln. So soll das neue Werk mit dem Titel „Kleines Pony – große Abenteuer“ die gemeinsame Familienzeit fördern.

Die ersten zwei selbst erstellten Bücher der Winterlingerin sind bereits fertig. Die 41-Jährige sucht noch einen Verleger.

Die ersten zwei selbst erstellten Bücher der Winterlingerin sind bereits fertig. Die 41-Jährige sucht noch einen Verleger. (Foto: Tobias Göttling)

Die Winterlingerin Sarah Schmidt hat über ein Jahrzehnt als Lehrerin gearbeitet und sieht ihr Dasein als Künstlerin während ihrer Berufspause als Überbrückung und zugleich als Nebenverdienst der Familie an. Für ihre selbst erstellten Kinderbücher, die sie ihren beiden Kindern gewidmet hat und nun einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen möchte, sucht sie nach einem Verleger.

Am alten Holztisch ist kreativ alles erlaubt

Die Mutter einer Grundschülerin und eines Kindergartenkindes erzählt, dass ihre Tochter beim Malen „gerne auch mal eskaliert, und zwar mit reichlich Farbe. Wir haben einen alten Holztisch, dort ist alles erlaubt und es geht wild zu!“

Haily (7) und Jay (4) betätigen sich gerne kreativ, was schon in der Familie liegt.

Haily (7) und Jay (4) betätigen sich gerne kreativ, was schon in der Familie liegt. (Foto: Tobias Göttling)

Während ihr Mann mit Künstlername „Henry Smith“ abstrakte Kunst präferiert, malt Sarah mit Leidenschaft gerne Porträts, vor allem Tiere in Farbe. Die meisten erstellten Kunstwerke verkauft sie privat im Bekanntenkreis. In diesem Jahr will die Fachoberlehrerin, die auch Kunst unterrichtet hat, als freischaffende Künstlerin „richtig durchstarten“.

Sie malt, seit sie zwölf Jahre alt ist

„Schon als Schülerin wollte ich gerne Malerin werden“, erzählt die 41-Jährige weiter. Doch angesprochen auf diesen Berufstraum hörte sie häufig den Kommentar: „Damit kannst du kein Geld verdienen.“

Es ist auch toll, welche Gespräche sich zwischen den Kindern entwickeln, wenn wir im Malkurs bei lockerer Atmosphäre zusammensitzen.

Sarah Schmidt

Seit sie zwölf Jahre jung ist, porträtiert die Winterlingerin gerne fotorealistisch, ohne dass ihr dies jemand beibrachte. Nach und nach habe sie dieses Hobby ausgebaut und sei immer „dran geblieben“. „Als ich meine Fachlehrerausbildung absolvierte, lernte ich zudem das theoretisch-wissenschaftliche Know-how dazu.“

Kinder für kreative Kunst begeistern

Nun würden mehr und mehr Menschen ihr Talent für naturalistische Kunst und ihren guten Zugang zu Kindern bei gemeinsamen Mal-Nachmittagen im Ort ab sechs Jahren für jeweils vier bis sieben Kinder pro Kurs zu schätzen wissen: „Es ist faszinierend für mich, zu sehen, dass ich meinen ursprünglichen Wunsch jetzt umsetzen kann, dass immer mehr Kinder zu meinen Malkursen kommen, die kreativ und begeistert dabei sind und Freude haben.“

Schmidt ist es wichtig, den Kindern „mitzugeben, dass Malen Ausdauer und Dranbleiben bedeutet, dass sich genau das aber lohnt und sie auch stolz darauf sein können, was sie geschaffen haben und vielleicht neue Seiten an sich entdecken können“. Zudem ist ihr wichtig, dass Kinder in ihren gefragten Kursen herausfinden, was sie gut können, wo also ihre Stärken liegen und dadurch an Selbstbewusstsein gewinnen.

Im Sommer wird auch draußen gemalt

Das geht ihrem Erleben nach hervorragend durch die Kunst und den gemeinsamen Austausch mit anderen Kindern während des Malens: „Es ist auch toll, welche Gespräche sich zwischen den Kindern entwickeln, wenn wir im Malkurs bei lockerer Atmosphäre zusammensitzen, wo sie auch über in der Schule Erlebtes reflektieren können.“ Im Sommer malt die Älblerin, die selbst auch in Winterlingen aufwuchs, gerne mit den Kids im Freien in der Natur: „Das macht viel Spaß und das kann man in der Schule meist nicht erleben.“

Sarah Schmidts Tierporträts werden von immer mehr Bekannten und Freunden nachgefragt.

Sarah Schmidts Tierporträts werden von immer mehr Bekannten und Freunden nachgefragt. (Foto: Tobias Göttling)

Auch in ihrer Freizeit liebt die frühere Reiterin Ausflüge in die Natur, Wandern, Tiere und das Kreativsein. Zudem engagiert sich die Christin, die der Evangelischen Kirchengemeinde Winterlingen angehört, in der Süddeutschen Gemeinschaft in Albstadt, für die „Bibelentdecker-Gruppe“, also eine Kinderkirche am Sonntagmorgen.

Biblische Botschaften ins Heute bringen

In einem weiteren Buch von Schmidt spielt auch der christliche Glaube eine Rolle. Dort geht es um eine Schatzkiste, die verschwunden ist. So betet das bestohlene Kind darum, den Schatz wiederzufinden – was erhört wird. Denn der Dieb bringt das Gut freiwillig zurück, als er die Geschichte vom Zöllner Zachäus aus der Bibel erfährt und die beiden Protagonisten versöhnen sich. So möchte die Künstlerin Geschichten aus der heutigen Zeit und biblische Botschaften verbinden und zum Nachdenken über die Bedeutung dahinter anregen.

Interessierte für die Teilnahme ihres Kindes an einem Malkurs in Winterlingen können sich per Email an [email protected] wenden. Dasselbe gilt für Menschen, die ein Porträt oder Tierporträt in Auftrag geben oder ausstellen möchten. Im vergangenen Jahr stellte Sarah gemeinsam mit ihrem Mann einige ihrer Bilder im Rathaus in Dormettingen aus. Dies soll erst der Auftakt gewesen sein.