EU-Länder, die traditionell schlecht wirtschaften, wittern Morgenluft. Es geht dabei um Rüstungsanstrengungen in Europa. Speziell Italien, Spanien sowie andere Süd-Staaten haben daran kein gesteigertes Interesse. Dies mag zum einen dem Umstand geschuldet sein, dass Putin gefühlt viel weiter weg ist als etwa von Mitteleuropa. Des Weiteren ist ihr Leumund auf den internationalen Finanzmärkten eher bescheiden.
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Bei einer Verschuldung für Waffen müssten sie weitaus höhere Zinsen zahlen als beispielsweise Deutschland, die Niederlande oder skandinavische Länder. Doch da gäbe es einen Trick, um diese Erschwernis zu umgehen. Olaf Scholz hat ihn als Kanzler abgelehnt. Aber die Hoffnung der ärmeren EU-Länder scheint nun auf Friedrich Merz zu ruhen: Vielleicht ließe sich ja der neue Regierungschef für eine Komfortlösung im Sinne dieser Staaten erweichen? Immerhin wird er daheim alleine fürs Militär einen unglaublichen Schuldenberg aufbauen.
Bis Deutschland heillos überfordert ist
Es geht dabei um die Aufnahme gemeinsamer EU-Schulden, bekannt als Eurobonds – eine alte, aber immer wieder neu präsentierte Idee aus jenen Ländern, die vor einer Euro-Einführung Etat-Probleme durch Gelddrucken gelöst haben. Darunter war auch Frankreich. Weshalb es ebenso in Paris Sympathie für Eurobonds gibt – selbst wenn von dort aus wegen der Pflege eines partnerschaftlichen Verhältnisses der Druck auf Berlin nicht ganz so offensichtlich ist.
Für Deutschland sind die Folgen von Eurobonds simpel zu beschreiben. Wir haften nicht nur fürs Schuldenmachen anderer Länder mit, sondern bezahlen sie am Schluss maßgeblich. Irgendwann wird der Punkt erreicht, an dem selbst Deutschland heillos überfordert ist. Ob sich dann die Profiteure gemeinsamer Schulden mit der Bundesrepublik solidarisch erklären würden? Schwer vorstellbar. Dies macht Eurobonds für Deutschland zum Teufelszeug.