Köln (NRW) – Gefesselt an den Händen und Füßen brachte ein Gefangenentransporter Mbanbe M. (39) am Montagmorgen zum Gerichtsgebäude. Auch sechs Monate nach der Tat konnten die Beamten nicht ausschließen, dass von dem wuchtigen Mann Gefahr ausgeht.

Im November des vergangenen Jahres griff er wahllos Menschen in der Innenstadt von Köln an und biss einer alarmierten Polizistin einen Teil der Ohrmuschel ab. Nun musste der Kongolese wegen gefährlicher Körperverletzung am Kölner Landgericht erscheinen, hat die Tat gestanden.

Männer mit Schlüssel angegriffen

Am 15. November war Mbanbe M. (39) nach Ansicht der Staatsanwaltschaft nicht zu bändigen. Mit einem Schlüssel griff er im Abstand von einer Stunde nacheinander drei Männer an und verletzte sie an der Stirn. Nachdem die Polizei alarmiert wurde, konnten zwei Beamtinnen den Randalierer stellen.

Doch er versuchte laut Anklage vor der Kontrolle zu flüchten, schubste dabei eine Polizistin zu Boden und schleifte sie an den Haaren über die Straße.

Als dann die Verstärkung eintraf, gelang es den Polizisten den Mann, der einst in der Jugendbasketballmannschaft von Alba Berlin spielte, zu Boden zu bringen. Doch auch hier schlug er um sich, und biss laut Staatsanwaltschaft dann einer Beamtin einen Teil der Ohrmuschel ab.

Hier spielte sich der Angriff auf Polizistin im vergangenen Jahr ab

Hier spielte sich der Angriff auf Polizistin im vergangenen Jahr ab

Foto: Mario Jüngling / BILD

Die Ärzte versuchten zwar nach dem Angriff der Polizistin den abgetrennten Teil des Ohres wieder anzunähen, doch der Versuch scheiterte. Die Ohrmuschel starb wieder ab. Die Beamtin leidet bis heute unter den Folgen des Angriffes und ist noch immer krankgeschrieben.

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„Mein Mandant wollte an diesem Abend feiern gehen und hat Kokain konsumiert“, teilte der Anwalt von Mbanbe M. im Gerichtssaal beim Prozessauftakt mit: „Er kann sich heute nicht mehr daran erinnern, was danach vorgefallen ist. Er kam erst zu sich, als Polizisten ihn umstellten. Die Vorwürfe gegen ihn müssten aber stimmen.“

Im Rahmen des Täter-Opfer-Ausgleiches übergab sein Verteidiger noch im Gerichtsaal, dem Anwalt der Polizistin ein Schmerzensgeld in Höhe von 1000 Euro. Der Prozess soll noch bis zum 21. Mai fortgeführt werden.