Das russische Militär schickt am Abend erneut Drohnenschwärme über die Ukraine. Über verschiedenen Landesteilen werden größere Gruppen von Drohnen gesichtet, die von der Flugabwehr unter Beschuss genommen werden. Erste Einschläge werden aus der Stadt Mykolajiw im Süden der Ukraine gemeldet. Dabei seien zwei Wohnhäuser in Brand gesetzt worden, teilt der regionale Militärverwalter Vitali Kim auf Telegram mit. Über eventuelle Opfer gibt es noch keine Angaben.
+++ 22:20 Ukraine erklärt nationalen Trauertag nach russischem Angriff auf Krywyj Rih +++
In der gesamten Ukraine wurde der 6. April zum Trauertag für die Opfer des russischen Raketenangriffs auf Krywyj Rih erklärt. Das teilen Mykola Kalashnyk, Leiter der Kiewer Regionalverwaltung (KRSA), und Oleksiy Kuleba, stellvertretender Minister für Wiederaufbau, auf Telegram mit. „Als Zeichen der Solidarität mit den Opfern und ihren Familien wird morgen in den Gemeinden ein Tag der Trauer ausgerufen. Von Kiew bis Odessa, von Kramatorsk bis Uschhorod werden in den Städten die Flaggen eingeholt und es herrscht Stille“, schreibt Kuleba. Von Montag bis Mittwoch, also am 7., 8. und 9. April, wurde in Krywyj Rih eine Trauerzeit für die Opfer der Angriffe der russischen Armee ausgerufen.
+++ 22:02 Selenskyj: Schweigen ermuntert Russland zu weiteren Attacken +++
Nach einem russischen Angriff auf seine Geburtsstadt Krywyj Rih warnt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Welt davor zu schweigen. „Dieser Angriff ist einer der dunkelsten Momente für Krywyj Rih“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft zu dem Raketenangriff. Die weltweiten Reaktionen zeigten, dass sich viele klar „gegen den russischen Terror“ stellten. Man dürfe nicht die Augen verschließen, sagt Selenskyj. „Es ist falsch und gefährlich, darüber zu schweigen, dass es Russland ist, das Kinder mit ballistischen Raketen tötet“, sagt er. „Es stachelt den Abschaum in Moskau nur an, den Krieg fortzusetzen und die Diplomatie weiter zu ignorieren.“ Schwäche habe noch nie einen Krieg beendet.
+++ 21:23 Bericht: Ukraine trifft seltenes russisches Tirada-2-System +++
Ukrainische Streitkräfte sollen eines der seltenen russischen Tirada-2-Systeme zerstört haben. Das berichtet Defense Express unter Berufung auf vom ukrainischen Militär veröffentlichten Filmmaterial, das den Treffer auf das System zeigen soll. Die Tirada-2 wurde des russischen Verteidigungsministeriums entwickelt. Das Tirade-Störsystem, auch Tirada-2 oder Tirada-2S genannt, ist ein mobiler Komplex zur Unterdrückung elektronischer Funkverbindungen.
+++ 20:49 Nach russischem Raketenangriff: Zahl der Verletzten steigt weiter an +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind nach ukrainischen Angaben 18 Menschen getötet worden, darunter neun Kinder. 74 weitere Menschen seien bei dem Angriff in Krywyj Rih verletzt worden, erklärt der örtliche Gouverneur Serhij Lysak.
+++ 20:32 „The Guardian“: US-Neonazi-Gruppe ruft zu Angriffen auf die Ukraine auf +++
Die US-amerikanische Neonazi-Terrorgruppe „The Base“ ruft zu gezielten Attentaten und Angriffen auf die kritische Infrastruktur der Ukraine auf. Das berichtet „The Guardian„. Gezielte Angriffe sollen demnach die Ukraine während der Waffenstillstandsverhandlungen mit dem Kreml destabilisieren. „The Base“ ist eine Terrorgruppe, die über ein Netz von Zellen auf der ganzen Welt verfügt. Sie wurde 2018 gegründet und war bereits Gegenstand einer FBI-Ermittlung zur Terrorismusbekämpfung, die zu mehreren Verhaftungen führte. Ihr Anführer ist in Russland ansässig. „The Guardian“ schreibt: „Jetzt, da das FBI unter der Trump-Administration von der Verfolgung der extremen Rechten abzieht, versucht die unkontrollierte Base, ihre Gewalt ins Ausland zu exportieren.“
+++ 20:00 Ukraine baut Zusammenarbeit mit Rheinmetall aus +++
Die stellvertretenden Verteidigungsminister der Ukraine, Valerii Churkin und Sergiy Boev, haben sich mit Björn Bernhard, dem Geschäftsführer des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall, getroffen. Das teilt das Ministerium mit. Bei den Gesprächen ging es darum, die Zusammenarbeit der Ukraine und des Rüstungsunternehmens zu verbessern: „Angesichts der aktuellen Bedrohungen sind neue Technologien und Produktionskapazitäten für die Ukraine von größter Bedeutung“, sagt Churkin. „Wir sind unseren deutschen Partnern dankbar für ihre Unterstützung bei der Stärkung der technischen Fähigkeiten des ukrainischen Militärs und der Weiterentwicklung unserer Verteidigungsindustrie. Die Ansiedlung von Rüstungsunternehmen in der Ukraine und die Produktion moderner Waffen nach hohen technologischen Standards bleiben eine entscheidende Priorität für die Stärkung der Verteidigung unseres Landes.“ Rheinmetall ist eines der ersten westlichen Rüstungsunternehmen, das in der Ukraine produziert.
+++ 19:14 Estnischer Minister will Orbán das EU-Stimmrecht entziehen +++
Der estnische Außenminister Margus Tsahkna hat die Politiker der Europäischen Union zu einer härteren Linie gegen den ungarischen Regierungschef Viktor Orbán aufgerufen. Im Interview der „Rheinischen Post“ wirft er Orbán vor, er spiele nur dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Hände. „Wir haben mit Ungarn ein sehr schwaches Land, das in Putins Mannschaft mitspielt. Nicht in unserer europäischen.“ Tsahkna schlägt vor, dem Ungarn bei wichtigen Entscheidungen, etwa zur europäischen Außen- und Sicherheitspolitik, befristet das Stimmrecht zu entziehen. Dazu biete Artikel 7 des Vertrags über die Europäische Union die Möglichkeit, wenn die Sicherheit Europas und die der anderen Mitglieder gefährdet sei, sagt Tsahkna. „Das ist also genau das, was Orbán tut.“
Der Außenminister von Estland, Margus Tsahkna.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
+++ 18:36 Britischer Geheimdienst: Russischer Vormarsch seit 2025 stark verlangsamt +++
Der Vormarsch der russischen Streitkräfte in der Ukraine hat sich im ersten Quartal 2025 verlangsamt. Das berichtet der Geheimdienst des britischen Verteidigungsministeriums. In dem Geheimdienstbericht, dessen Ergebnisse das britische Verteidigungsministerium auf X postete, heißt es: „Die russischen Gebietsgewinne in der Ukraine sind im ersten Quartal 2025 zurückgegangen.“ Demnach haben die russischen Streitkräfte im März 2025 ungefähr 143 Quadratkilometer des ukrainischen Territoriums erobert. Im November habe Russland mehr als 700 Kilometer des ukrainischen Territoriums eingenommen. Seitdem sei die Geschwindigkeit russischer Einnahmen von Monat zu Monat stark gesunken. Dem Bericht zufolge erfolgten die meisten Vorstöße der russischen Streitkräfte im März 2025 in der Region Donezk.
+++ 18:07 Selenskyj: Dreijähriger unter Toten nach russischem Angriff +++
Der dreijährige Tymofij, die siebenjährige Arina und der neun Jahre alte Herman – sie sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj unter den neun bei einem russischen Luftangriff getöteten Kindern und Jugendlichen. Bei dem Einschlag einer russischen ballistischen Rakete in der Großstadt Krywyj Rih, gefolgt von einem Drohnenangriff, seien auch neun Erwachsene getötet worden, schreibt Selenskyj auf der Plattform X. Mehr als 60 Menschen seien verletzt worden, darunter zwölf Kinder. Einige Personen schwebten weiter in Lebensgefahr, schreibt er.
+++ 17:31 ISW berichtet über ukrainischen Vorstoß bei Pokrowsk +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben in Pokrowsk ihre taktische Position verbessert. Das schreiben US-Analysten im jüngsten Bericht des Institute for the Study of War (ISW). Demnach sind ukrainische Einheiten in Kotlyne und Udachne vorgerückt. Pokrowsk ist eine wichtige Industrie- und Bergbaustadt in der Region Donezk im Osten der Ukraine. Auch russische Streitkräfte sind laut ISW-Bericht in Schewtschenko, südlich von Pokrowsk vorgerückt.
+++ 17:04 Ukraine weist russischen Vorwurf über Angriffe auf Energieanlagen zurück +++
Die Ukraine weist russische Berichte über Angriffe auf Energieanlagen zurück. Von Russland seien Vorwürfe erhoben worden, die Ukraine habe am Freitag 14 Angriffe auf die russische Energieinfrastruktur verübt, erklärt das ukrainische Militär auf Telegram. „Die ‚Angriffe‘ sind gefälscht.“ Ukrainische Angriffe zielten ausschließlich auf militärische Ziele der russischen Armee.
+++ 16:27 Frankreich und Großbritannien schicken weitere Militärhilfen in die Ukraine +++
Die Generalstabschefs Frankreichs und Großbritanniens besuchten Kiew, um über weitere Unterstützung für die Ukraine zu sprechen (siehe Eintrag 12:44). Dabei sei mit den Vertretern der ukrainischen Führung sowohl die weitere militärische Hilfe für Kiew im Kampf gegen die russische Armee als auch eine Langzeitstrategie für den Umbau der ukrainischen Streitkräfte besprochen worden, teilt der französische Generalstabschef Thierry Burkhard auf der Plattform X mit. Er und sein britischer Kollege Tony Radakin haben sich in Kiew auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Armeechef Olexander Syrskyj und Verteidigungsminister Rustem Umjerow getroffen. Wichtiger Punkt der Unterredung in Kiew waren auch sogenannte Rückversicherungsoptionen. Damit ist die Entsendung internationaler Friedenstruppen in die Ukraine für den Fall eines Waffenstillstands gemeint. Sowohl London als auch Paris sind dazu bereit, suchen jedoch noch weitere Partner für eine internationale Koalition.
+++ 15:48 Westen drängt Putin zu Waffenstillstandsabkommen +++
Nach dem Nato-Treffen in Brüssel fordern verschiedene Vertreter der Nato eine schnelle Antwort des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf ein Waffenstillstandsabkommen, dem die USA und die Ukraine bereits zugestimmt haben. „Heute ist Russland den USA eine Antwort schuldig“, sagt der französische Außenminister Jean-Noel Barrot einem Bloomberg-Bericht zufolge. „Es muss ein Ja sein, es muss ein Nein sein – es muss eine schnelle Antwort sein.“ Ähnliche Töne stimmt auch Mark Rutte in einem Interview mit dem US-Sender CBS ein: „Der Ball liegt eindeutig im Feld der Russen (…) Sie bewegen sich nicht schnell genug, das ist nicht nur mein Eindruck, sondern auch der amerikanischen Gesprächspartner. Russland muss mehr tun, um diesen Krieg zu beenden.“
+++ 14:51 Medienbericht: Ukraine trifft russische Sprengstofffabrik mehr als 20-mal +++
In der Nacht soll der ukrainische Inlandsgeheimdienst (SBU) Glasfaser- und Sprengstofffabriken in den russischen Regionen Samara und Mordwinen mit Drohnen angegriffen haben. Das berichtet „The Kyiv Independent“ unter Berufung auf eine Quelle im SBU. Demnach ist die Fabrik in Samara eine der führenden Sprengstoffhersteller in Russland. Bei den Angriffen soll der ukrainische Inlandsgeheimdienst 20-mal getroffen haben. „Infolgedessen hat die Werksleitung ihre technologischen Prozesse gestoppt“, schreibt „The Kyiv Independent“ unter Berufung auf eine Quelle im SBU. Dem Bericht von „The Kyiv Independent“ zufolge wurde bei den Angriffen niemand verletzt. „Die SBU arbeitet weiterhin gezielt gegen russische Unternehmen, die Teil des militärisch-industriellen Komplexes sind und Waffen für den Krieg gegen die Ukraine herstellen. Solche Objekte sind absolut legitime militärische Ziele“, zitiert „The Kyiv Independent“ eine Stellungnahme des SBU.
+++ 14:22 Selenskyj kritisiert „schwache Reaktion“ der US-Botschaft auf russischen Angriff +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilt die Reaktion der Kiewer US-Botschaft auf den jüngsten russischen Raketenangriff in Krywyj Rih als „schwach“. „So ein starkes Land, so starke Menschen – und so eine schwache Reaktion“, schreibt Selenskyj in Onlinemedien. Er kritisiert die US-Botschafterin Bridget Brink insbesondere dafür, dass sie Russland nicht explizit als Verursacher des Angriffs mit 18 Toten genannt habe. „Sie haben sogar Angst davor, das Wort ‚russisch‘ zu benutzen, wenn sie über die Rakete sprechen, die die Kinder getötet hat“, schreibt Selenskyj. Brink hatte am Freitagabend erklärt, sie sei „entsetzt“ über den Angriff mit einer Rakete, die „neben einem Spielplatz und einem Restaurant“ in Selenskyjs Heimatstadt Krywyj Rih eingeschlagen sei. Sie verwies darauf, dass unter den Todesopfern auch Kinder waren. „Darum muss der Krieg enden“, fügte die Botschafterin hin. Russland als Angreifer nannte sie nicht. Brink wurde vom ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden berufen und ist seit Mai 2022 Botschafterin in der Ukraine.
+++ 13:39 Neun tote Kinder: Russland schoss mit Streumunition +++
In vielen europäischen Ländern wird der russische Angriff auf Wohnhäuser und einen Spielplatz in Krywyj Rih verurteilt. Putins Armee nutzte Streumunition, dafür gemacht, um auf möglichst weiteren Flächen schwere Zerstörung anzurichten. Eine solche Waffe im Angriff auf ein Wohngebiet fordert unweigerlich viele Menschenleben. Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagt mit einem Video die 18 Toten. Darunter sind neun Kinder.
+++ 13:20 Russland wirft Ukraine 14 Angriffe auf Energieanlagen vor +++
Russland wirft der Ukraine 14 Angriffe auf Energieanlagen binnen eines Tages vor. Wie die staatliche Agentur Tass berichtet, kam es durch die Angriffe am Freitag zu Schäden in den Regionen Brjansk, Belgorod, Smolensk, Lipezk und Woronesch. Eine von den USA vermittelte Übereinkunft sieht einen vorübergehenden Stopp von Angriffen auf Energieanlagen im Ukraine-Krieg vor. Beide Seiten haben sich wiederholt gegenseitig vorgeworfen, die Vereinbarung zu brechen.
+++ 12:44 Armeechefs aus Paris und London erörtern Sicherheitsgarantien mit Selenskyj +++
Die Stabschefs der französischen und britischen Streitkräfte trafen in Kiew heute mit Präsident Wolodymyr Selenskyj und der militärischen Führung der Ukraine zusammen. Laut dem französischen General Thierry Burkhard ist Zweck des Treffens unter anderem, „Optionen für Sicherheitsgarantien zu erörtern, die von Frankreich und Großbritannien im Rahmen der internationalen Koalition zur Unterstützung der Ukraine nach dem Waffenstillstand entwickelt wurden“. Hier geht es auch um mögliche europäische Truppen, die in der Ukraine die dortige Armee unterstützen könnten.
+++ 12:12 Kriewald: Russischer Angriff „ist an Grausamkeit kaum zu übertreffen“ +++
Russland greift die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Selenskyj an und tötet dabei unter anderem neun Kinder. Der Angriff in Krywyj Rih „war unglaublich brutal“, berichtet ntv-Reporterin Nadja Kriewald. Die Rakete schlägt mitten in ein Wohngebiet ein.
+++ 11:52 „Telegraph“ sieht Macron als künftigen Verhandler mit Putin +++
Der französische Präsident Emmanuel Macron bereitet sich darauf vor, Europas Hauptpartner bei Verhandlungen mit Kreml-Chef Wladimir Putin zu werden. Das berichtet der britische „Telegraph“. Frankreich und das Vereinigte Königreich sind die Hauptakteure innerhalb der „Koalition der Willigen“, die mit einer Art Friedenstruppe in der Ukraine nach dem Waffenstillstand liebäugelt. Frankreich führt als eines von wenigen Nato-Ländern auch unabhängig von den USA Militäroperationen durch, vor allem in ehemaligen Kolonien in Westafrika. Es unterhält auch ein Geheimdienstnetzwerk, das von den USA geführten Five Eyes getrennt ist. Hierüber erhielt die Ukraine auch Informationen, während die USA die Weitergabe ihrer Aufklärungsergebnisse an Kiew vorübergehend einstellten.
Arbeitet an einem wehrhafteren Europa: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron
(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)
+++ 11:08 Ukraine greift russische Industrieanlage an +++
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat in der westrussischen Republik Mordwinien nach Angaben der dortigen Behörden eine Industrieanlage getroffen. Es habe keine Opfer gegeben, Einsatzkräfte seien vor Ort. Auf dem Telegram-Kanal Basa, der den russischen Sicherheitsbehörden nahesteht, heißt es, das Ziel sei eine Glasfaser-Fabrik in Saransk gewesen. Die Stadt liegt rund 820 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Mehrere Quellen auf X zeigen den erfolgreichen Beschuss des Glasfaser-Werks. Es soll das einzige in Russland sein. Wichtig für die Drohnen, die an der Front über Glasfaserkabel Verbindung zum Piloten halten.
+++ 10:37 Analysen: Russen schießen mit weniger Raketen aber mehr Drohnen +++
Laut Analyse des britischen „Telegraph“ ist die Zahl russischer Drohnenangriffe seit Februar im Vergleich zum Januar um über die Hälfte gestiegen. Zugleich nimmt die Zahl der Raketen ab. Der ukrainische Militäranalyst Oleksandr Kovalenko bilanziert für April mit 83 eingesetzten Raketen die niedrigste Zahl seit Beginn der Vollinvasion. Kovalenko sieht dahinter die Strategie, sich auf einzelne, massive Raketenangriffe zu konzentrieren, die von ganzen Drohnenwellen begleitet werden. So wird die Flugabwehr der Ukraine übersättigt, damit die Raketen ihr Ziel erreichen.
+++ 10:00 Rauchsäule steigt über Krywyj Rih auf +++
Russische Raketen treffen einen Spielplatz mitten im Wohngebiet in der ukrainischen Stadt Krywyj Rih. Mindestens 14 Menschen kommen laut offizieller Angaben ums Leben. Unter den Opfern sollen auch mehrere Kinder sein. Die Angriffe kommen zeitgleich mit einem Besuch des russischen Sondergesandten im Weißen Haus.
+++ 09:45 Ukraine schießt 51 russische Drohnen ab +++
Die ukrainische Armee hat in der vergangenen Nacht 51 russische Drohnen abgeschossen, während weitere 31 feindliche unbemannte Luftfahrzeuge vom Radar verschwanden. Am Freitagabend griffen russische Streitkräfte die Ukraine mit 92 Shahed-Angriffsdrohnen und verschiedenen Arten von Täuschungsdrohnen an. Mit Flugzeugen, Flugabwehr-Raketen und weiteren Maßnahmen wehrten die Ukrainer den Luftangriff ab.
+++ 09:16 Litauische Basketball-Fans verspotten Putin +++
Fans des litauischen Basketballvereins Žalgiris tauchten die Arena in der litauischen Stadt Kaunas in die Farben der ukrainischen und litauischen Flagge. Während eines Spiels gegen den serbischen Verein Partizan sangen sie außerdem ein beliebtes Spottlied über Wladimir Putin. Der serbische Präsident Aleksandar Vučić sucht die Nähe zum russischen Präsidenten. Vor allem junge Serben setzen ihn durch große Protestzüge in den vergangenen Wochen massiv unter Druck.
+++ 08:58 Niederlande erwarten Trump und Selenskyj zum Nato-Gipfel im Juni +++
Die Niederlande erwarten, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij und US-Präsident Donald Trump am Nato-Gipfel im Juni in Den Haag teilnehmen werden. Das sagte Außenminister Caspar Veldkamp nach dem Nato-Treffen in Brüssel. Noch wurde Selenskyj nicht formal eingeladen, die Ukraine ist kein Nato-Mitglied.
+++ 08:11 Ukrainer räumen mehr als 35.000 Quadratkilometer minenfrei +++
Noch während des Krieges hat die Ukraine mehr als 35.000 Quadratkilometer zuvor verminten Gebiets geräumt. Das sagte Premierminister Denys Schmyhal laut Kyiv Independent während einer Regierungssitzung am Freitag. „Mehr als 174.000 Quadratkilometer des Territoriums sind vom Krieg betroffen. Daher hat die Regierung die humanitäre Minenräumung als eine der wichtigsten Prioritäten für den Wiederaufbau identifiziert“, so Schmyhal. Mehr als 1000 Hektar Ackerland wurden demnach entmint, was für die Aussaat und die Agrarexporte der Ukraine von entscheidender Bedeutung ist.
+++ 07:54 USA forderten Ukrainer irrtümlich zur Ausreise auf +++
Mehrere Ukrainer, die sich im Rahmen eines humanitären Programms legal in den USA aufhalten, erhielten diese Woche per E-Mail die Mitteilung, ihr Status sei widerrufen worden. Sie hätten sieben Tage Zeit, das Land zu verlassen, da die US-Regierung sie „sonst finden wird“, berichtete die Agentur Reuters. Ein Sprecher des Heimatschutzministeriums erklärte gestern, die E-Mail sei irrtümlich versandt worden. Das Programm, aufgesetzt nach der russischen Invasion im Jahr 2022, sei nicht beendet worden. Unklar blieb, wie viele Ukrainer die E-Mail erhalten hatten.
+++ 07:28 Ukraine zählt knapp 1400 russische Verluste seit gestern +++
Laut Bilanz des ukrainischen Generalstabs verlor die russische Armee 1390 Streitkräfte durch Verwundung oder Tod in den vergangenen 24 Stunden. Seit Beginn der Vollinvasion zählt man damit 922340 Verluste auf russischer Seite. Hinzu kommen seit gestern nach dieser Darstellung 13 Panzer, 20 Truppentransport-Fahrzeuge, 67 Artilleriesysteme, ein Mehrfachraketenwerfer und ein System zur Fliegerabwehr. An abgewehrten Drohnen zählen die Ukrainer 105 Exemplare.
+++ 06:33 Ukraine: Brutaler russischer Angriff kostet neun Kinderleben +++
Inmitten der eigentlich ausgehandelten Phase einer Waffenruhe mit Blick auf Angriffe gegen Infrastruktur zeigt Russland nach Opferzahlen der ukrainischen Seite einen neuen Grad an Brutalität. Beim russischen Raketenangriff auf die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj steigt die Zahl der Getöteten demnach auf 18 Menschen. Darunter seien neun Kinder, erklärte der örtliche Gouverneur. 61 Menschen seien bei dem Angriff auf Krywyj Rih verletzt worden, darunter zwölf Kinder.
+++ 05:18 Selenskyj: Russland will keine Feuerpause +++
Nach den russischen Angriffen auf die südostukrainische Industriestadt Krywyj Rih wirft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den russischen Angreifern vor, kein Interesse an einem Waffenstillstand zu haben: „Es gibt nur einen Grund, warum das weitergeht: Russland will keine Feuerpause, und wir sehen das.“ Der ukrainische Staatschef fordert, den Druck auf Moskau zu erhöhen: Amerika, Europa und der Rest der Welt hätten genügend Möglichkeiten, um Russland zu zwingen, Terror und Krieg einzustellen. Auch der Treffer mit einer per Kamera gesteuerten Drohne in einem Kraftwerk könne kein Zufall sein – „die Russen wissen, dass es sich um eine Energieanlage handelt und diese Anlagen gemäß den Versprechen Russlands gegenüber der amerikanischen Seite vor jeglichen Angriffen geschützt werden müssen“, warf er Russland vor.
+++ 03:14 Ukraine: Zahl der Toten bei Angriff auf Selenskyjs Heimatstadt steigt – sechs Kinder tot +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind nach ukrainischen Angaben 18 Menschen getötet worden. Zuvor waren die Behörden von 16 Todesopfern ausgegangen.
+++ 01:21 Ukraine: Russland verbreitet falsche Informationen über Raketenangriff +++
Das ukrainische Militär erklärt am frühen Samstagmorgen, Russland verbreite falsche Informationen über den Raketenangriff auf die ukrainische Großstadt Krywyj Rih. „Die Rakete hat ein Wohngebiet mit einem Spielplatz getroffen“, schrieb der Generalstab des Militärs in einer Erklärung auf Telegram. Russland hatte zuvor behauptet, eine Gruppe ukrainischer Soldaten mit ausländischen Ausbildern getroffen zu haben.
+++ 23:43 Russland: Haben mit Rakete Soldaten und ausländische Ausbilder getroffen +++
Russlands Verteidigungsministerium erklärt, mit einer Rakete eine Gruppe ukrainischer Soldaten mit ausländischen Ausbildern in der Großstadt Krywyj Rih getroffen zu haben. „Bei dem Angriff wurden bis zu 85 Soldaten und Offiziere aus dem Ausland sowie bis zu 20 Fahrzeuge zerstört“, teilt das Ministerium auf Telegram mit. Nach ukrainischen Angaben wurde bei dem Angriff auf die Stadt im Zentrum des Landes ein Wohnviertel getroffen, mindestens 16 Menschen seien getötet worden. Unter den Opfern seien sechs Kinder.
+++ 22:19 Selenskyj: „Alle russischen Versprechen enden mit Raketen und Drohnen, Bomben oder Artillerie“ +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland die bewusste Kriegsführung gegen Städte und andere zivile Einrichtungen vor. Allein in den vergangenen 24 Stunden habe das russische Militär Angriffe auf die Städte Krywyj Rih und Charkiw sowie ein Kraftwerk in Cherson lanciert – trotz einer Abmachung zum Schutz von Energieanlagen, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. „Alle russischen Versprechen enden mit Raketen und Drohnen, Bomben oder Artillerie“, fügt er hinzu.
+++ 21:45 Deutschland will der Ukraine 500.000 Artilleriegranaten liefern +++
Für das laufende Jahr 2025 plant Deutschland, der Ukraine 500.000 Artilleriegranaten zu liefern. Das teilt das Bundesverteidigungsministerium mit. Laut dem Online-Tracker German Aid to Ukraine auf X entspricht die Zahl einem Anstieg um rund 130.000 Artilleriegeschosse gegenüber der Ende Februar veröffentlichten Prognose. Damals hatte das Verteidigungsministerium angekündigt, in diesem Jahr 370.000 Artilleriegeschosse bereitzustellen.
+++ 20:54 Selenskyj: Arbeitsgruppen sollen Friedenstruppe vorbereiten +++
Arbeitsgruppen sollen bei wöchentlichen Treffen die Bildung einer internationalen Truppe zur Sicherung eines Waffenstillstands nach einem Abkommen zwischen der Ukraine und Russland ausarbeiten. Das sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einem Treffen mit den Militärchefs Frankreichs und Großbritanniens in Kiew. Ein Ergebnis könne innerhalb eines Monats erzielt werden. Russlands Präsident Wladimir Putin lehnt die Stationierung einer internationalen Truppe mit der Bereitschaft zu Kampfeinsätzen ab. Selenskyj erklärt weiter, direkte Verhandlungen der Ukraine mit Russland machten keinen Sinn, solange Russland nicht zu einem Waffenstillstand ohne Vorbedingungen bereit sei.
+++ 20:04 Bericht: Trumps Zölle gefährden US-Waffenproduktion +++
Die jüngst von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf Waren gefährden einem Bericht zufolge die Waffenproduktion der Vereinigten Staaten. Laut der Tageszeitung „Politico“ könnten diese Zölle die globalen Lieferketten stören, die das Pentagon über Jahrzehnte sorgfältig aufgebaut hat. Sie würden zudem die Kosten von US-Waffen erhöhen. Von der Zeitung befragte Diplomaten, Politiker, Beamte und Rüstungsexperten zufolge könnte dieser Schritt Washingtons Partner dazu bewegen, anderswo nach Kooperationsmöglichkeiten zu suchen.
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