Die Google I/O findet vom 20. bis 21. Mai statt und richtet sich vor allem an Entwickler. Für eine breitere Öffentlichkeit interessant war dabei aber jeweils der Ausblick auf die geplanten Neuerungen der nächsten Versionen von Android und wearOS, neuen KI-Funktionen und Apps für Dienste wie Google Maps – genau die hat Google jetzt im Vorfeld der Google I/O auf einer eigenen Veranstaltung namens „The Android Show“ vorgestellt. COMPUTER BILD fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen.

So sieht Android 16 auf einem Pixel aus

So sieht Android 16 mit dem neuen „Material 3 Expressive“-Design auf einem Pixel aus.

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Neue Optik für Android 16: Material 3 Expressive

Mit Android 16 plant Google zum ersten Mal seit der Einführung des ikonischen „Material You“-Designs von Android 12 eine generalüberholte Optik von Googles Android-Benutzeroberfläche. Ihr Name: Material 3 Expressive. Die grundlegende Optik aus klaren, luftigen Formen und Linien ist dabei geblieben. Doch das System soll sich dynamischer, emotionaler anfühlen – Google hofft damit, dass alltägliche Bedienroutinen angenehmer wirken. Wenn man etwa eine Benachrichtigung zur Seite wegwischt, sollen auch die Elemente darüber und darunter darauf reagieren – ähnlich wie wenn man ein Stück Kiesel ins Wasser wirft. Am Ende wird das Entfernen der Benachrichtigung von einem angenehmen Rütteln des Handy begleitet. Dynamisch verschwimmende Hintergründe sollen zudem ein Gefühl von Tiefe in die Bedienung bringen. Einheitlich ausbalancierte Farben und Typografie sollen die Optik attraktiver machen. Außerdem gibt es mehr Möglichkeiten für individuelle Anpassungen, etwa durch Erweiterungen der Schnelleinstellungen. Die Designbeispiele, die Google bislang zeigt, sind dabei voll von Animationen und überraschenden Formen. Google selbst gibt allerdings zu, dass allzu kreativ gestaltete Bedienoberflächen auch verwirrend wirken können. So darf man darauf gespannt sein, wie sich das neue System in der Praxis wirklich anfühlen wird und wie App-Entwickler das System umsetzen.

Android 16 mit unscharfem Hintergrund

Android 16 mit unscharfem Hintergrund und dynamischen Symbolen.

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Neu gestaltete Google-Apps

Neu gestaltete Google-Apps: Fitness-, GMail- und Fotos-App.

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Live-Updates auf dem Sperrbildschirm

Ein wenig ans iPhone mit iOS 18 erinnern die neuen Live-Updates, mit denen angepasste Apps ihre Aktivität in einer Art Mini-Widget direkt auf dem Sperrbildschirm anzeigen können. So kann der Fortschritt der Pizza-Lieferung oder die Anfahrt des Taxis verfolgt werden, ohne dass man die App dafür extra öffnen muss.

Live-Updates auf dem Sperrbildschirm

Live-Updates auf dem Sperrbildschirm, hier mit Uber Eats.

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WearOS optimiert für auf runde Uhren

Auch smarte Uhren bekommen eine neue Optik im Rahmen das Updates auf wearOS 6. Interessant: Erstmals will Google das System konsequent so ausgebaut haben, dass die Oberfläche besser für runde Displays optimiert ist. Kacheln und Bedienfelder sollen die kleine Bildschirmfläche besser ausnutzen und schnelleren Zugriff auf wichtige Funktionen bieten. Auch die Benachrichtigungen wurden neu gestaltet. Zudem soll das neue System weniger Strom schlucken, somit für 10 Prozent mehr Akku-Laufzeit auf derselben Hardware sorgen.

wearOS 6 mit neuer Oberfläche

Das Smartwatch-Betriebssystem wearOS 6 kommt mit einer neuen Oberfläche.

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Handys, Uhren, Android Auto: Gemini für alle

Im Fokus sämtlicher neuer Google-Software steht Künstliche Intellgenz. So ist Gemini in allen neuen System tief verankert. Nachdem Google den Gemini-Sprachassistenten im Laufe des Jahres auf praktisch allen aktuellen Android-Smartphones als Ersatz für den Google Assistant installieren wird, kommt Gemini nun auch auf Smartwatches mit wearOS, auf Android-TV-Fernseher und ins Auto. Auf all diesen Geräten soll es künftig möglich sein, mit Google auch komplexe Anfragen zu stellen, indem mehrere Bedingungen miteinander kombiniert werden. So kann man im Auto auch nach einer Ladestation suchen, die auf dem Weg zum Briefkasten liegt und bei der es in der Nähe eine Grünfläche fürs Gassi-Gehen mit dem Hund gibt. Mit dem Kommando „Let’s talk live“ kann man Gemini auf den Live-Modus umstellen und somit eine durchgehende Konversation führen. Gemini soll zunächst in den nächsten Monaten auf Android Auto erscheinen, später dann auch auf PKW-internen Systemen mit eingebautem Google-System (Google built-in). Der Zugriff auf Informationen aus vergangenen E-Mails („Welches war das Restaurant, über das Emily in ihrer E-Mail für heute Abend geschrieben hat?“) scheint aber weiterhin nur bei Nutzung von Google Workspace möglich zu sein – einer speziellen Business-Suite von Google, auf die Privatanwender von Gmail keinen Zugriff haben. Nebenbei demonstierte Google auch den Einsatz von Gemini auf Android XR – dem neuen Android-System für VR-Brillen, das Google gemeinsam mit Samsung arbeitet („Project Moohan“).Gemini auf Android TV

Android TV: Fragt man Gemini auf dem Fernseher, schlägt er zur Antwort automatisch auch passende Videobeiträge vor.

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Gemini-Sprachassistent auf Android Auto

Gemini-Sprachassistent soll auch auf Android Auto funktionieren.

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Gemini Live im Auto

Mit dem Kommando „Let’s talk live“ startet man auch auf Android Auto den Modus Gemini Live. Damit lassen sich auch komplexe und fortlaufende Konversationen mit der Google-KI führen – in diesem Beispiel etwa über die Möglichkeiten einer Beförderung im Unternehmen.

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Gemini Live im Auto: Antwort von Gemini

Im Beispiel gibt Gemini Ratschläge für die Bewerbung auf einen besseren Posten im Job.

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