Im Zuge der Android-Show am 13. Mai hat Google angekündigt, den Diebstahl eines Android-Geräts noch unattraktiver zu machen. Hierfür will der Konzern im Laufe des Jahres den Schutz vor dem Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen (Factory Reset Protection (FRP)) weiter verstärken.
Wie Google erklärt, soll das System erkennen, wenn jemand versucht, den Einrichtungsassistenten zu umgehen. In diesem Falle wird das Gerät automatisch zu einem erneuten Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen gezwungen. Die Nutzung sei erst dann wieder möglich, wenn der Eigentümer seine Google-Konto-Daten eingibt.
Außerdem erhalten Nutzer mehr Kontrolle über die Fernsperrfunktion, die mit einer zusätzlichen Sicherheitsabfrage versehen wird, um unbefugte Aktionen zu verhindern.
Factory-Reset-Protection schon lange Teil von Android
Google hat schon mit Android 5 Lollipop die sogenannte Factory-Reset-Protection (FRP) in das mobile Betriebssystem integriert und es seitdem immer weiter ausgebaut. Die Funktion schützt das Gerät vor dem unbefugten Zurücksetzen. Hierfür speichert das Gerät einen Sicherheitsschlüssel in einem geschützten Bereich des Geräts, der getrennt von den Nutzerdaten ist. Damit wird sichergestellt, dass dieser einen Werksreset überlebt.
Der Schlüssel wird generiert, wenn der Nutzer dem Gerät zum ersten Mal ein Google-Konto hinzufügt. Dieser Schlüssel kann nur durch einen über die Einstellungs-App initiierten Werksreset entfernt werden, da bei dieser Methode eine nutzerseitige Authentifizierung erforderlich ist.
Wenn Unbefugte versuchen, das Gerät über das Wiederherstellungsmenü, das beim Einschalten über eine Tastenkombination geöffnet werden kann, zurückzusetzen, wird sogleich die Factory-Reset-Protection aktiviert. Das Gleiche kann vom Nutzer über Googles „Mein Gerät finden“-Netzwerk – das jüngst in „Find Hub“ umgetauft wurde – durchgeführt werden.
Gehärtete Factory-Reset-Protection erscheint wohl mit Android 16 QPR1
Zuletzt hatte Google mit Android 15 Optimierungen der FRP eingeführt. Mit dem Systemupdate konnten nach einem unautorisierten Zurücksetzen etwa keine neuen Google-Konten hinzugefügt, keine Bildschirmsperre eingerichtet und auch keine Apps installiert werden. Ebenso boten die Entwickleroptionen keine Möglichkeit mehr, den Schutz zu umgehen.
Mit Android 16 erweitert Google die FRP und macht es Dieben praktisch unmöglich, das Android-Gerät vollständig auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen. Einen ähnlichen Systemschutz bietet auch Apple für seine Geräte – ohne den Apple Account geht nichts.
Die neue Funktion zieht laut Google erst „später im Jahr“ in das System ein und ist offenbar noch nicht Bestandteil von Android 16, das im Juni in finaler Version freigegeben wird. Entsprechend könnte Google das Feature, ähnlich wie das neue Material-3-Expressive-Design, mit einem der kommenden Quarterly Platform Releases (QPR) verteilen.
(afl)