Holger Mann gibt seinen Posten als Vorsitzender der Leipziger SPD ab. Parteifreundin Petra Köpping könnte Ende Juni zur neuen Vize-Bundesvorsitzenden gewählt werden. Und: In der Türkei sollen Gespräche zu einer möglichen Waffenruhe in der Ukraine beginnen. Doch weder über die Modalitäten noch die Ernsthaftigkeit der Verhandlungen herrscht bisher Klarheit. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 15. Mai 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Holger Mann gibt SPD-Stadtvorsitz in Leipzig auf
Holger Mann wird beim Leipziger Stadtparteitag der SPD am Samstag nicht erneut für das Vorsitzenden-Amt zur Verfügung stehen. Darüber berichtete heute die LVZ.
Der 46-Jährige begründete die Entscheidung mit dem Umstand, dass eine Doppelfunktion als Bundestagsabgeordneter und Parteichef in Leipzig auf Dauer nicht stemmbar seien. Der gebürtige Dresdener ist auch Sprecher der Bundestagsabgeordneten Sachsens. Bei der Bundestagswahl im Februar 2025 hatten Sachsens Sozialdemokraten eine Schlappe erlitten, Mann aber dennoch den Sprung ins Berliner Parlament geschafft.
Seit 2023 war er gemeinsam mit Christina März Vorsitzender der Leipziger SPD. Zuletzt hatte es innerparteilich Querelen gegeben, unter anderem als Getu Abraham die Partei im Spätherbst 2024 verließ.
Petra Köpping, die neue Vize-Bundesvorsitzende der SPD?
Eine weitere SPD-Personalie: Auf Vorschlag der ostdeutschen Landesverbände soll die sächsische SPD-Politikerin Petra Köpping neue Vize-Bundesvorsitzende werden. Darüber berichtete heute zunächst Spiegel online.
Köpping teilte demnach ihre Dankbarkeit mit und dass sie sich auf die kommende Aufgabe freue. Sie spreche als Stimme der Menschen im Osten in der SPD, so die 66-Jährige. Seit 2019 ist sie Sächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, außerdem seit letztem Jahr Stellvertreterin von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) sowie Mitglied des Landtags.
Beim Parteitag der Bundes-SPD Ende Juni sind einige Personalwechsel geplant. Unter anderem scheidet die parteiintern umstrittene Saskia Esken (63) vom Vorsitz aus, für die Doppelspitze kandidiert wieder Lars Klingbeil (47) sowie als potenzielle Esken-Nachfolgerin Bärbel Bas (57). Tim Klüssendof (33) ist für den Posten des Generalsekretärs vorgeschlagen, obendrein werden fünf stellvertretenden Vorsitzenden neu bestimmt.
Verwirrung und viele Fragen um Ukraine-Verhandlungen in der Türkei: Trump und Putin nicht dabei
In Istanbul soll ab heute über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine verhandelt werden. Offiziell handelt es sich um die ersten Direktgespräche des 2022 großflächig angegriffenen Landes mit Russland, nachdem Verhandlungen kurz nach Kriegsbeginn, damals ebenfalls in der Türkei, abgebrochen worden waren.
Dass dem geplanten Format in Moskau ein ernsthafter Friedenswille der russischen Führung zugrunde liegt und kein Hinhaltemanöver, bezweifeln viele: So wurde jetzt bekannt, dass Kreml-Chef Wladimir Putin (72) nicht persönlich erscheint und stattdessen erneut eine Delegation unter Leitung seines Beraters Wladimir Medinski (54) vorschickt. Politisch eher die zweite Reihe, so Beobachter.
Präsident Putin hatte auch die Forderung des Westens und der Ukrainer nach einer Waffenruhe bisher abgelehnt: Die Feuerpause sollte Voraussetzung für die durch Putin selbst angebotenen Verhandlungen ab heute sein, so der neue deutsche Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) und weitere europäische Spitzenpolitiker am letzten Wochenende.
US-Präsident Donald Trump (78) hat sein Kommen offenbar vorerst abgesagt, aber sich offenbar dahingehend geäußert, vielleicht doch noch anzureisen. Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) verhandelt offenbar auch nicht selbst. Wann genau die Gespräche beginnen, blieb zunächst unklar.
Liveblog der Tagesschau zur Ukraine
Worüber die LZ heute berichtet hat:
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Bildungsprojekt der HTWK: Schülerinnen und Schüler untersuchen Leipzigs Haltestellen-Gründächer
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Was sonst noch wichtig war:
Mit viel prominenter Begleitung wurde Margot Friedländer in Berlin beerdigt: Die Holocaust-Überlebende und unermüdliche Streiterin für Versöhnung war letzten Freitag mit 103 Jahren gestorben.
Steuerschätzungen wurden jetzt deutlich nach unten korrigiert.
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