Ausrufezeichen vom Hamburger SV! Durch den 3:0-Auswärtssieg in Nürnberg baut der HSV den Vorsprung auf den vierten Tabellenplatz (aktuell Paderborn) auf sieben Zähler aus. Unsere Einzelkritik zum starken Auswärtsauftritt der Mannschaft von Merlin Polzin:
Heuer Fernandes: Die Nummer eins der Hamburger wurde nur selten ernsthaft gefordert. Verhinderte die beste Nürnberger Gelegenheit durch Ondrej Karafiát in der ersten Halbzeit mit einem starken Fuß-Reflex. (Note 2)
Mikelbrencis: Beschränkte sich größtenteils auf sein Kerngeschäft in der Arbeit gegen den Ball. Stark in der Zweikampfführung, dafür im Stellungsspiel nicht immer fehlerfrei. Offensive Akzente setzte der Franzose seltener als zuletzt, sein Antritt ermöglichte allerdings das Führungstor. (Note 3)
Elfadli: Erstickte durch seine aufmerksame Spielweise und punktuelle Vorstöße aus der Viererkette viele Angriffsversuche der Hausherren bereits im Keim. Hat auch nach der Rückkehr von Hadzikadunic seinen Stammplatz sicher. (Note 1,5)
Schonlau: Der Kapitän feierte gegen den „Club“ seine Rückkehr in die Startelf und hielt die Defensive gegen dezimierte Nürnberger souverän zusammen. Ließ an der einen oder anderen Stelle die Standfestigkeit im Zweikampf vermissen, insgesamt aber ein gelungenes Comeback des 30-Jährigen. (Note 2,5)
Muheim: Sorgte im Verbund mit Dompé dafür, dass die Hausherren die linke Angriffsseite der Hamburger kaum in den Griff bekamen. Seine gefürchteten Hereingaben segelten zwar nur selten in den Strafraum, dafür war der Schweizer um ein Haar selbst erfolgreich. (Note 2,5)
ab 81. Hefti
Karabec: Der tschechische Linksfuß war in der Nürnberger Hälfte überall zu finden. Schaffte mit seinen Läufen in die Tiefe immer wieder Räume für seine Teamkollegen, er selbst blieb seinen Abschlussmöglichkeiten glücklos. (Note 2)
ab 64. Richter: Kurbelte nach seiner Einwechslung das Offensivspiel der Polzin-Elf nochmal an.
Poreba: Trat den Beweis an, warum Merlin Polzin den polnische Abräumer im Winter nicht abgeben wollte. Fügte sich trotz mangelnder Spielpraxis nahtlos in das Hamburger Mittelfeld ein. Auch wenn ihm im Spielaufbau nicht alles gelang, ein würdiger Meffert-Vertreter. (Note 2)
Reis: Nach zuletzt zwei starken Auftritten ein unauffälliges Spiel des Mittelfeldstrategen. Bleibt dennoch als Taktgeber und Organisator ein wichtiges Puzzleteil in der Spielidee von Polzin. (Note 2,5)
Sahiti: Der Pfosten verhinderte den zweiten Saisontreffer des kosovarischen Nationalspielers, der unter Polzin mehr und mehr aufblüht. Blieb an diesem Nachmittag in der Vorwärtsbewegung zwar im Schatten seines französischen Kollegen, im Gegenpressing allerdings unheimlich wertvoll. (Note 2)
ab 81. Baldé
Königsdörffer: Durfte durch den Ausfall von Davie Selke im Sturmzentrum beginnen, konnte seine Stärken jedoch nicht so einbringen wie gegen Magdeburg. Tat sich gegen nach dem frühen Platzverweis tiefer stehende Hausherren schwer. (Note 2,5)
ab 64. Glatzel: Ärgerte sich zunächst, als Teamkollege Reis ihn in aussichtsreicher Position übersah. Versetzte nur wenige Augenblicke später mit seinem Tor-Comeback zum 3:0-Endstand die 7.500 mitgereisten HSV-Fans in Ekstase. Der Torjäger ist bereit für den Saisonendspurt.
Dompé: Nachdem der Franzose seinen 1:0-Führungstreffer vor der Nürnberger Kurve gefeiert hatte, wurde jeder Ballkontakt des Flügelstürmers von einem gellenden Pfeifkonzert begleitet – was bei Dompé offensichtlich für zusätzliche Motivation sorgte. Riss mit seinen Dribblings immer wieder Löcher in die Hintermannschaft des „Clubs“ und stellte mit seinem zweiten Treffer die Weichen früh auf Auswärtssieg. (Note 1)
ab 87. Stange
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1. FC Nürnberg: Reichert – Karafiat (58. Forkel), Gruber, Seidel – Janisch (84. Villadsen), Jander, Yilmaz, Justvan, Lubach – Antiste, Schleimer (58. Emreli)
Hamburger SV: Heuer Fernandes – Mikelbrencis, Elfadli, Schonlau, Muheim (81. Hefti) – Reis, Poreba, Karabec – Sahiti (81. Baldé), Königsdörffer (64. Glatzel), Dompé (87. Stange)
SR: Gerach (Landau)
Tore: 0:1 Dompé (8.), 0:2 Dompé (37.), 0:3 Glatzel (84.)
Rote Karte: Antiste (16./Nürnberg/grobes Foulspiel)
Zuschauer: