Was lesen Sie?

Ich lese „Air“ von Christian Kracht. Ich mag, wie Kracht mit Realitäten spielt und ins Mythologische abdriftet. Als Schauspieler bewege ich mich ständig in Zwischenräumen: zwischen Figur und Wirklichkeit, zwischen Bedeutung und Oberfläche. „Air“ trifft genau diesen Ton. Ich denke manchmal aber auch, Kracht will lieber Style erzeugen als wirklich was riskieren. Das ist ein bisschen billig. Auf mich hat das dann die gleiche Wirkung wie ein grell ausgeleuchteter Concept Store auf der Torstraße in Berlin-Mitte. Man merkt, Kracht kann alles, aber gerade deshalb fehlt mir das Unfertige, das Emotionale – der Mic-Drop.

Welches Buch haben Sie im Bücherschrank, das Sie bestimmt nie lesen werden?

„Die Judenbuche“ von Annette von Droste-Hülshoff. Das erinnert mich an meine Schulzeit. Und da möchte ich nie wieder hin.

Aaron Altaras, geboren 1995 in Berlin, ist Schauspieler und Musiker. Für seine Rolle in „Die Zweiflers“ bekam er 2024 den deutschen Fernsehpreis. Mit seinem Bruder Lenny Altaras hat er das Musikprojekt „Alcatraz“.

In der Sonntagszeitung vom 18. Mai finden sich zusätzlich die Antworten von Aaron Altaras auf die Fragen, was er sieht, was er hört (Pashanim!) – und wann er zuletzt seine Meinung geändert hat.