Beamter schwebt in Lebensgefahr
28-Jähriger sticht Polizisten Messer in den Hals

17.05.2025, 05:08 Uhr

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Ein 28-jähriger Deutscher will auf einer Polizeiwache in Berlin-Neukölln Anzeige erstatten. Er wird um Geduld gebeten und verlässt das Gebäude. In seiner Wut über die lange Wartezeit beschädigt er dort einen Polizeiwagen. Als ihn ein Beamter anspricht, sticht er direkt zu.

Ein 28-Jähriger hat einem Polizisten im Berliner Stadtteil Neukölln mit einem Messer in den Hals gestochen und ihn dabei lebensgefährlich verletzt. Das teilte die Polizei auf X mit. Der Mann habe zuvor vor einer Wache ein Polizeifahrzeug beschädigt, hieß es in dem Post. Als ein Beamter den 28-jährigen Deutschen dann am späten Abend kontrolliert habe, habe dieser ein Messer gezogen und zugestochen. Der Mann wollte laut Polizei eine Anzeige auf der Wache erstatten. Die „Bild“-Zeitung berichtete, er sei um Geduld gebeten worden und habe daraufhin das Gebäude verlassen.

Der Beamte schwebe in Lebensgefahr und werde in einer Klinik notoperiert, hieß es weiter. Zuvor hatte ein Sprecher gesagt, dass keine Lebensgefahr bestehe. Die Mordkommission ermittelt nun wegen des Verdachts des versuchten Totschlags gegen den 28-Jährigen. Der Verdächtige sei festgenommen worden.

Polizist bei Israel-Hass-Demonstration schwer verletzt

Erst am Donnerstag war auf einer propalästinensischen Kundgebung in Berlin ein Polizist schwer verletzt worden. Der Beamte war nach Polizeiangaben auf der sogenannten Nakba-Demonstration in die Menge hineingerissen und „niedergetrampelt“ worden. Mittlerweile hat die Generalstaatsanwaltschaft Berlin die Ermittlungen dazu übernommen.

An der Demonstration hatten in der Spitze nach Polizeiangaben rund 1100 Menschen teilgenommen. Sie protestierten zum Teil aggressiv gegen Israel und den Krieg in Gaza. In lautstarken Sprechchören riefen Redner und Demonstranten „Kindermörder Israel, Frauenmörder Israel, Babymörder Israel“, „Yallah, yallah Intifada“ und „From the River to the sea“. Intifada waren frühere palästinensische Aufstände und Serien von Terroranschlägen gegen Israel.

Es kam zu Tumulten und heftigen Rangeleien zwischen Demonstranten und Polizei. Polizeisprecher Florian Nath sprach von „erheblichen Gewalttätigkeiten aus der Menge“ auf Polizeibeamte. Es habe Flaschen- und Steinwürfe gegeben. 56 Menschen wurden nach jüngsten Angaben des Sprechers festgenommen. Die Polizei löste die Demonstration schließlich auf. Die Polizei prüft nach den Ausschreitungen mögliche Auswirkungen auf vergleichbare Versammlungen in Berlin. Das Einsatzkonzept für eine am heutigen Samstag geplante Demonstration werde nochmals bewertet, hieß es.