Die Laien-Vertreterin verwies auf Zahlen der jüngsten Kirchenmitgliedschafts-Untersuchung. Demnach engagieren sich 49 Prozent der katholischen Christen ehrenamtlich, auch außerhalb der Kirchen, und 46 Prozent der Protestanten. Bei Konfessionslosen seien es nur 32 Prozent. Deshalb verstehe sie, dass es Stimmen in der Gesellschaft gebe, die ein Nachlassen kirchlichen Engagements fürchten.

Stetter-Karp nannte es ein „starkes Zeichen“, dass Laien im Bistum Münster seit 60 Jahren im Diözesankomitee Mitverantwortung übernähmen. Das Engagement habe seine Grundlage in Gemeinden und Verbänden: „Das Diözesankomitee bringt die Stimmen von vor Ort ein.“ Um eine solche Struktur werden die deutschen Katholiken der ZdK-Präsidentin zufolge „international beneidet“.

Stetter-Karp: Selbstbeschäftigung kein Selbstzweck

Sie verteidigte den Reformkurs der katholischen Kirche in Deutschland, etwa im bundesweiten Synodalen Ausschuss von Bischöfen und Laien: „Wir gehen mutig den anstrengenden Weg der Veränderung.“

Zugleich sei diese „innerkirchliche Selbstbeschäftigung“ kein Selbstzweck. Die Kirche müsse „schnell zu tragfähigen Konzepten kommen“, um sich auch gesellschaftlich wieder einbringen zu können.

Regierungspräsident Bothe dankt für Ehrenamt

Zweiter Festredner beim Jubiläums-Empfang des Diözesankomitees war Münsters Regierungspräsident Andreas Bothe. Er dankte den Ehrenamtlichen in Gesellschaft und Kirche: „Wir brauchen Menschen, denen es eine Ehre ist, sich für die Gesellschaft zu engagieren.“ Leider gebe es zunehmend mehr Menschen, die „sehr genau um ihre Rechte wissen, aber keinerlei Verpflichtung gegenüber dem Gemeinwesen erkennen“.

Bothe zufolge profitieren vom Ehrenamt nicht nur die Empfangenden von Leistungen, sondern die Engagierten selbst. Sie knüpften Kontakte, erwürben Kompetenzen und erlebten, etwas Sinnstiftendes auch für andere zu tun. Ehrenamt werde dort attraktiv, wo Menschen auch Verantwortung übertragen werde, so Bothe.

Administrator Hamers: Ohne Sie kein kirchliches Leben