Nach Ausschreitungen bei einer propalästinensischen Kundgebung hat die Berliner Polizei für eine ähnliche Demonstration am Sonnabend strengere Auflagen gemacht. Der geplante Protest unter dem Titel „Anlässlich 77 Nakba Tag“ darf demnach nicht mehr wie geplant vom Potsdamer Platz zum Innsbrucker Platz in Schöneberg ziehen. Vielmehr sei nur noch eine ortsfeste Kundgebung am Potsdamer Platz gestattet worden. Das teilte ein Polizeisprecher dem Tagesspiegel mit.
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Die Vorgabe stehe „nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit den Ausschreitungen am Donnerstag“, erklärte der Sprecher jedoch. Vielmehr handle es sich um eine Einzelfallprüfung. Der Anmelder der Versammlung sei schon bei früheren Protesten aufgefallen. Für die Kundgebung, die um 15 Uhr beginnen soll, sind 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet.
Die Polizei hat in der Vergangenheit wiederholt wegen befürchteter Gewalt Demonstrationen auf einen festen Ort beschränkt. Auch für die Versammlung am Donnerstagabend setzte sie dies schließlich juristisch durch.
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In der Spitze nahmen nach Polizeiangaben rund 1100 Menschen an der Kundgebung zum Nakba-Gedenktag an Südstern teil. Sie demonstrierten zum Teil aggressiv gegen Israel und den Krieg in Gaza. Es kam zu Tumulten und heftigen Rangeleien zwischen Demonstranten und Polizei. Mindestens elf Beamte, einer von ihnen schwer, sowie eine unbekannte Zahl von Teilnehmern der Demo wurden nach Polizeiangaben verletzt. Es gab mehr als 50 Festnahmen.
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Der palästinensische Gedenktag Nakba am 15. Mai erinnert an Flucht und Vertreibung Hunderttausender Palästinenser im ersten Nahostkrieg 1948 nach der Staatsgründung Israels. In den vergangenen Jahren gab es bei diesen Veranstaltungen mehrfach Tumulte und Rangeleien mit der Polizei. (Tsp, dpa)