„Schlimmer kannst du nicht in ein Spiel starten.“ Nicolai Remberg brachte die Gefühlslage des Fußball-Bundesligisten Holstein Kiel nach dem 0:3 (0:1) bei Borussia Dortmund zum Abschluss der Saison 24/25 treffend auf den Punkt. Der 24-Jährige spielte auf zwei Szenen an, die den „Störchen“ beim achtmaligen Deutschen Meister frühzeitig den Stecker zogen: Das 1:0 für den BVB in der dritten Minute durch Serhou Guirassy mit einem von Lewis Holtby verursachten Elfmeter und die Rote Karte für Carl Johansson nur sechs Minuten später.

Nicolai Remberg spricht von einem schlechten Ende

„Danach hättest du jeden auf den Platz stellen können, das hätte nichts mehr gebracht. Wir sind nur noch hinterhergelaufen, hatten zweite Halbzeit keine Power mehr“, sagte Remberg und bezeichnete das Holstein-Finish als „nicht würdig“ sowie als „schlechtes Ende“ einer geschichtsträchtigen Saison. „Ich hätte gerne einen geilen Fight gehabt“, verriet der kampfstarke Mittelfeldmann.

Eine schöne Auswärtsserie geht in Dortmund zu Ende

Remberg fand aber auch einen positiven Aspekt, stellte angesichts von „nur“ drei Gegentreffern fest: „Es hätte schlimmer kommen können.“ Dass die Kieler im letzten Auswärtsspiel der Serie 24/25 erstmals in der Fremde keinen Treffer erzielt hatten, bezeichnete er als „schade“. Der Ex-Münsteraner betonte aber gleichzeitig: „Wir hätten heute auch einen machen können. Und wenn uns einer vor der Saison gesagt hätte, dass wir in den ersten 16 Auswärtsspielen immer treffen, hätten wir ,niemals‘ gesagt. Darauf können wir stolz sein, allerdings sind wir abgestiegen.“

„Man wird sich zusammensetzen und schauen.“

Nicolai Remberg

zu Gesprächen über seine Zukunft

Ob Remberg den Weg hinab in die 2. Bundesliga mitgehen wird, ist noch ungewiss. Zwar hat er Anfang Februar dieses Jahres seinen Vertrag verlängert, jedoch soll er eine Ausstiegsklausel besitzen, wenn ein Verein aus der Bundesliga bei ihm anklopft. Zuletzt wurde kolportiert, dass (mindestens) Werder Bremen die Fühler nach dem 24-Jährigen ausgestreckt hat. „Das eine Jahr Bundesliga hat Bock gemacht, man will mehr“, sagte Remberg, der ein klares Bekenntnis pro Holstein vermied: „Ich möchte mich dazu nicht äußern. Denn es ist kacke genug, dass wir abgestiegen sind.“ Es sei „alles offen“, ließ er sich entlocken, „man wird sich zusammensetzen und schauen“.

Eín gemeinsames Frühstück mit der Mannschaft

Möglicherweise überzeugt ihn das gemeinsame Frühstück mit der Holstein-Mannschaft am Sonntagvormittag nach dem BVB-Spiel von einem Verbleib – oder aber die Fans, die in Dortmund mit rund 8000 Mann angerückt waren und von der ersten bis zur letzten Minute Stimmung machten, ehe sie die „Störche“ auch noch nach dem Abpfiff für eine sportlich unterm Strich zwar erfolglose, aber dennoch unvergessliche Saison feierten. „Unglaublich“, entfuhr es Remberg. „Das gibt Kraft für die nächste Saison.“ War das dann vielleicht doch ein Bekenntnis pro Kiel – wenn auch indirekt?