In Rumänien hat die
Stichwahl zwischen dem ultrarechten Präsidentschaftskandidaten George Simion und seinem proeuropäischen Konkurrenten, dem
Bürgermeister von Bukarest, Nicușor Dan, begonnen. Simion hatte die erste Runde der Wahl mit
fast 41 Prozent der Stimmen für sich entschieden
und geht als Favorit ins
Rennen. Der 55-jährige Dan konnte in der ersten Runde rund 21 Prozent der
Wählerstimmen auf sich vereinen.

Die Wahllokale öffneten um 7 Uhr (6 Uhr Ortszeit) und sind bis 21 Uhr (20 Uhr Ortszeit) geöffnet. Erste Ergebnisse werden in
der Nacht erwartet. 17,9 Millionen Rumänen sind zur Wahl aufgerufen.

Die
Wahl ist eine Wiederholung der im vergangenen November vom Verfassungsgericht
annullierten Präsidentenwahl. Damals hatte der zuvor weitgehend unbekannte Rechtsradikale Călin Georgescu
überraschend die erste Runde gewonnen. Das Gericht hatte die Wahl wegen des Verdachts der Einmischung durch Russland für ungültig erklärt. Georgescu wurde daraufhin von der
Wiederholung ausgeschlossen,
an dessen Stelle trat nun Simion für das rechte Lager an.

Auslandsrumänen könnten Wahl entscheiden

In Umfragen lagen die beiden Kandidaten zuletzt gleichauf. Im Ausland wählende
Rumänen waren in den
Prognosen jedoch nicht berücksichtigt. Diese hatten in der Vergangenheit Wahlergebnisse bei knappen
Verhältnissen mitentschieden. Ihre Zahl dürfte bei erheblich mehr als einer
Million liegen. In der ersten Wahlrunde am 4. März hatte Simion mit rund 60
Prozent der Stimmen der Auslandsrumänen 20 Prozentpunkte mehr als im Inland
bekommen.

Im Ausland
begann die Stichwahl bereits am Freitag. Bis zum späten Samstagabend hatten
dort bereits mehr als 700.000 Rumänen ihre Stimme abgegeben.

Simion hatte am Samstagabend in einem Video auf X erklärt, er betrachte die Wahl nur dann als korrekt, wenn sie
einen „Erdrutschsieg“ für ihn bringe.

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