Kann man die Brücke doch reparieren?

Steffen Marx geht mit seiner Empfehlung aber noch weiter: „Wir hatten jetzt keine Schäden. Wenn die Lage doch nicht so kritisch ist, wie zuerst befürchtet, müssen wir klären, ob die Brücke nicht doch repariert werden kann.“ Der Belastungstest hat nach Marx‘ Ansicht den Zuständigen Luft verschafft, auch auf die bislang „unwahrscheinliche Frage ohne Hektik“ Antworten zu suchen.

Eine Reparatur würde nur den Bruchteil eines Neubaus kosten.

Steffen Marx
Lehrstuhl und Institut für Massivbau (IMB) an der TU Dresden

Konkret hat der Brückenexperte den Beton im Blick. Der habe ein feines Rissnetz, weil der Beton innerlich aufquelle oder aufgequollen sei. „Da ist Kies verwendet worden, der sich nicht hundertprozentig mit dem Beton verträgt. Wir kennen das als Betonkrebs von Autobahnen.“

Mit Untersuchungen, die ungefähr ein halbes Jahr dauern würden, könne man herausfinden, ob das Aufquellen schon abgeschlossen ist oder noch im Gang ist. „Wenn das erfolgt ist, kann man über die Zukunft Brücke reden“, meinte Marx. Vielleicht seien die Behelfsbrücke für 31 Millionen Euro und der Ersatzneubau für etwa 70 bis 100 Millionen doch nicht nötig.