Die neue Radio-Bevöl­kerungs­warnung Auto­matic Safety Alert (ASA) soll noch in diesem Jahr in den Regel­betrieb gehen. Das geht aus einem Dokument der Arbeits­gemein­schaft Privater Rundfunk (APR) hervor.

Warn­meldung im September

Das Digi­talradio Büro Deutsch­land strebt den Angaben zufolge eine öffent­lich­keits­wirk­same Test­ausstrah­lung einer Warn­meldung im ASA-Format zum bundes­weiten Warntag am 11. September 2025 an. Danach soll mit möglichst vielen Rund­funk­sendern ein Regel­betrieb gestartet werden.

ASA-Demo auf der IFA
ASA-Demo auf der IFA
Foto: Michael Fuhr/teltarif.de

Die APR weist dabei auf Heraus­forde­rungen hin: Warn­meldungen im ASA-Standard können nur im gesamten DAB-Ensemble ausge­strahlt werden. Wird eine Warn­meldung vom Programm­anbieter A ausge­strahlt, werden alle anderen Programme in diesem Ensemble unter­brochen und die Warn­meldung des Programm­anbie­ters A läuft auf allen Programmen. Ausstrah­lungen seien aber nur möglich, wenn inner­halb eines Ensem­bles ein Konsens gefunden wird, wer die ASA-Meldung ausstrahlt.
Weiteres Problem: Alle bereits im Markt befind­lichen DAB-Geräte unter­stützen diesen neuen Standard nicht. Auch Geräte, die den früheren Standard EWF (Emer­gency Warning Func­tion­alitiy) unter­stützen, sind nicht kompa­tibel. Das Digi­talradio Büro Deutsch­land forciere aktuell die Test­ausstrah­lung im September mit mehreren Arbeits­gruppen sehr intensiv.

DAB+-Radios, die ASA unter­stützen werden, sollen im Fall der Fälle auch aus dem Standby-Modus einge­schaltet werden können, um Warn­meldungen wieder­zugeben. Mithilfe von Geodaten kann das Gebiet, indem die DAB-Radios „aufge­weckt“ werden, auf kleinste Gebiete einge­grenzt werden. Erste ASA-fähige Geräte sind seit Anfang 2025 in Deutsch­land auf dem Markt, sprich: Es wird zum Anfang nur eine kleine Ziel­gruppe geben, welche die Bevöl­kerungs­warnung bereits empfangen kann.

LfM: NRW macht Weg für DAB+-Mux im Müns­terland frei

Das Digi­talradio DAB+ kann auch regional im Müns­terland starten. Auf seiner Sitzung am 9. Mai hat die Medi­enkom­mission der Landes­anstalt für Medien NRW (LfM) über die Verwen­dung und Ausschrei­bung einer DAB+-Regio-Über­tragungs­kapa­zität entschieden. Das erfuhr teltarif.de von einem Sitzungs-Teil­nehmer. Dabei handelt es sich um die letzte verblie­bene, regio­nale Bede­ckung, für die nun offenbar ein Kanal gefunden wurde.

Im Müns­terland war die Koor­dinie­rung wegen der Nähe zu den Nieder­landen und Belgien schwierig. Welcher Kanal im Müns­terland genutzt werden soll, ist aber noch nicht publi­ziert.

Rundfunk Kombinat Sachsen bittet um Hörer­unter­stüt­zung für DAB+

Wie das Rundfunk Kombinat Sachsen auf seiner Webseite mitteilt, fehlen „wichtige Förder­mittel“, um den Sende­betrieb über DAB+ aufrecht­erhalten zu können. Das Programm wird im landes­weiten Multi­plex für private Programm­anbieter im Kanal 12A verbreitet. Darüber hinaus steht ein Live­stream im Internet zur Verfü­gung.

Auf der Webseite heißt es wörtlich: „Damit unser Programm weiterhin überall empfangbar bleibt, starten wir eine Spen­denkam­pagne. Unser Ziel: 700 Menschen, die monat­lich fünf Euro spenden. Gemeinsam sichern wir so die Finan­zierung des Senders – und damit die Zukunft des Freien Radios in Sachsen!“

Schon mit einer kleinen, regel­mäßigen Spende werde man Teil der Commu­nity und trage dazu bei, unab­hängige Medi­enviel­falt zu erhalten. Die Spenden seien steu­erlich absetzbar. Weitere Details zur Aktion – etwa die Details zum Spen­denkonto – sind direkt auf der Start­seite der Internet-Präsenz des Rundfunk Kombi­nats Sachsen zu finden.

Nicht geholfen hatte ein solcher Aufruf zur Hörer­unter­stüt­zung bei Radio Ostrock: Das Programm wurde über DAB+ abge­schaltet.

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